Empfohlene Route für eine unvergessliche Flugsafari in Simbabwe und Botswana: Von den mächtigen Viktoriafällen per Kleinflugzeug ins tierreiche Okavango Delta.
Botswana gilt als die non-plus-ultra Safaridestination. Einerseits wegen der Tiervielfalt und der üppigen Vegetation, andererseits wegen der wenigen Touristen, die in die Wildreservate und kleinen Lodges und Camps eingelassen werden. In diesem Zusammenhang sind auch die Preisschilder zu verstehen, die hier herumgeboten werden: Falls man meint, einem Umrechnungsfehler zu unterliegen, nein, die meinen es richtig ernst und pro Person!
Wer also wenig Übung hat mit astronomischen Preisen, sollte die exklusiven Camps in Botswana grossräumig umgehen. Und diesen Artikel im Sinne eines höheren Ferienfriedens möglicherweise an dieser Stelle verlassen!
Ich meinerseits meinte, zum 50. Geburtstag kolossal übertreiben zu müssen. Aber richtig! Und so liessen wir uns von den Safari-Spezialisten Monika und Mirjam von The Safari Source eine Geburtstagsreise massschneidern mit Erlebnis-Staccato:
Highlight gleich zum Anfangen: Die Viktoriafälle
Per Anflug aus Johannesburg gelangt der geneigte Erlebnisreisende nach Victoria Falls in Simbabwe, seines Zeichens minimales Städtchen mit maximalem Wasserfall. Wobei der Begriff «Wasserfall» dem Naturphänomen nur ungenügend gerecht wird: Was hier zur Hauptsaison an Wassermassen ohrenbetäubend donnernd hinunterfällt und kübelweise Gischt über die Besucher ergiesst, ist tief beeindruckend. Bei allerbestem Sonnenschein und wolkenlosem Himmel wurden wir jedenfalls klitschnass…
Wir empfehlen für den Besuch wasserfeste Sandalen statt unserer Trecking-Schuhe! Die danach den ganzen Nachmittag an der Sonne der Victoria Falls Safari Lodge trockneten…
Highlight Tierreichtum im Chobe Nationalpark
Von Victoria Falls geht es per SUV an die Grenze zu Botswana, zu Fuss durch die Einwanderungskontrolle und dann per Safari-Jeep in die Lodge in der Nähe des berühmten Chobe Nationalparks. Warum er so berühmt ist, erschliesst sich dem geneigten Grosswildjäger schon beim Hineinfahren in den Park: Hier braucht man das Wild nicht zu suchen, man muss ihm eher ausweichen!
Stilecht logiert wird in der Ngoma Safari Lodge. Auch hier bieten sich beim Wasserloch und dem Chobe Fluss spektakuläre Tiersichtungen. Nicht auslassen sollte man eine frühmorgendliche «Walking-Safari» mit Karabiner auf der Schulter. Ein ganz spezieller Nervenkitzel…
Highlight Flugsafari über das Okavango Delta
Vom kleinen Flughafen Kasane geht es ein paar Tage später weiter per Cessna und Buschpilotin Michaela in die Zeltcamps des Okavango Deltas. Was für ein Erlebnis!
Um die aufsteigende Dramaturgie der Reise aufrechtzuerhalten, empfiehlt sich das Tubu Tree Camp aus der «Classic Camp» Reihe von Wilderness Safaris. Die Unterkunft im romantischen «Zweierzelt» ist betörend luftig und die Erfrischung unter der Aussendusche im Busch ein exkuisites Vergnügen!
Hier im Okavango Delta ist die Tierdichte weniger hoch als am Chobe Fluss und entsprechend muss sich der geneigte Safarist die Tiersichtungen härter erarbeiten. Allerdings ist es dann umso befriedigender, wenn man nach der vermeintlichen Suche der Nadel im Heuhaufen tatsächlich eine perfekt getarnte Leopardenmutter mit ihrem Jungen ausmacht!
Fairerweise kann ich gerne zugeben, dass wir ohne die hohen Künste im Fährtenlesen unseres Guides Kambango noch tagelang ahnungslos an der Leopardin und weiterem Wild vorbeigefahren wären. Einzig Elefanten und Giraffen konnten wir ohne seine Hilfe alleine ausmachen… Und die omnipräsenten Impalas natürlich.
Typisch für das Okavango Delta ist auch eine Fahrt mit dem Mokoro, einem Einbaum. Früher tatsächlich aus einem Baumstamm, heute aus Kunststoff.
Dass auf dem Flugfeld von Tubu Tree unsere Cessna über Nacht von hungrigen Hyänen flugunfähig gebissen wird, tut dem Abenteuer keinen Abbruch, ganz im Gegenteil… Abgesehen von diesem kleinen buschtypischen Malheur hat Michaela aber alles im Griff, sobald wir wieder in der Luft sind!
Highlight Premium Camp: Kings Pool
Mit eventuell etwas Flugverspätung wegen eines allfälligen Hyänenübergriffs bringt die Flugsafari den geneigten Vielflieger zum Höhepunkt der Reise: Dahin wo sonst Könige baden, also Kings Pool. Jedenfalls wenn sich nicht gerade Riesenkrododile darin suhlen…
Dieses Wilderness Safaris Premium Camp führt einem schon bei der Begrüssung in der offenen Lounge vor Augen, wie elegant man sich im Busch auch einrichten kann. Setzt Tubu Tree eher auf malerischen Kolonialstil, findet man sich in Kings Pool in einem Designercamp wieder: Helle, geradlinige Elemente werden mit grünen Farbakzenten zu einem stimmigen Ganzen kombiniert.
Der Zimmer-, respektive Zeltbezug ist dann allerdings mehr als weniger atemberaubend: Das «Zelt für Zwei» hat gigantische Dimensionen und ist in Sachen Inneneinrichtung nicht zu überbieten…
… meinten wir…
Highlight vom Highlight: Little Mombo Camp
In Kings Pool ist die Flugsafari ja aber nicht zwingenderweise zu Ende. Als letzte Station hatten sich die Mädels von The Safari Source nochmal eine Steigerung ausgedacht namens Little Mombo Camp…
Das «Little» steht für die Grösse des Camps: Mit gerade einmal 5 Zelten ist dafür gesorgt, dass den Gästen jeder Wunsch von den Augen abgelesen wird, bevor man diesen überhaupt verspürt!
Wenn Kings Pool einem den Atem raubt, man es aber trotzdem übersteht, dann wird es in Little Mombo noch einen Tick kritischer: Während die Lounge etwas kleiner ist, setzt das Zelt nochmal einen drauf… Oder was sagt Mann zu diesen Schmink- und Rasierspiegeln mit Aussicht aufs Okavango Delta?
Und auch hier werden spektakuläre Safaris mit Leopardensichtungen geboten. Mann-o-Mann, zuviel für meine geneigten Nerven!
Hier unsere Reviews der einzelnen Lodges und Camps:
Victoria Falls Safari Lodge
Ngoma Safari Lodge
Tubu Tree Camp
Kings Pool
Little Mombo Camp
Buchungsinformationen
Wir reisten Anfang Juni während 12 Tagen zu Beginn der Hochsaison: Das ist kurz nach der Regenzeit, d.h. die Viktoriafälle führen noch sehr viel Wasser und der Busch strotzt vor Grünzeug. Darin können sich die Tiere zwar besser verstecken, dank Tierreichtum ohne Ende sieht man aber allemal genug.
Weil Winter ist es nachts um die 5° Celsius kalt, mittags wärmt es auf rund 25° auf. Entsprechend empfiehlt sich das Zwiebelprinzip inklusive Daunenjacken, denn mit Fahrtwind wirkt es auf den offenen Safari-Jeeps noch kälter. Immerhin erhält man morgens eine wärmende Bettflasche auf den Sitz gelegt. Ebenso wie Abends im Zelt ins Bett.
The Safari Source ist ein lokaler Safariveranstalter aus Zimbabwe, betrieben von einer Schweizerin und einer Österreicherin. Ihre Beratung ist sehr kompetent und die Reiseunterlagen sehr ausführlich. Der dort mehrfach angemahnte Hinweis auf höchstens 20 kg Reisegepäck in kleinen Taschen ist tatsächlich zu beherzigen: Sonst passt es nicht in die kleinen Cessnas…
Handkehrum braucht man auf Flugsafari nur wenig Kleider und kann erst noch in den Camps waschen lassen. Und ein paar Trecking-Schuhe reichen für alle Eventualitäten. Ausser eben Gummisandalen für die Victoriafälle…
Vor der Reise empfiehlt sich der Besuch beim Tropenarzt, das Okavango Delta gilt vor allem während der Regenzeit von Dezember bis März als Malariagebiet. In 12 Tagen sahen wir im Juni allerdings nur total 3 Moskitos. 2 konnten uns entwischen.
2 Kommentare
Hallo, interessanter Bericht! Ich war 2010 in Botswana, habe aber damals noch nicht so richtig gebloggt und nur hotel reviews gemacht: https://swisstraveler.net/category/botswana/. Es ist wirklich eine tolle Destination …
Danke!
Ja, Botswana ist eine Wucht! Da «jagt» im wahrsten Sinne des Wortes ein Highlight das andere…