Wer kennt sie nicht, die glamourösen Big Five Löwe, Leopard, Büffel, Elefant und Nashorn! Nicht bekannt war mir, dass in ihrem Schatten auch noch ein paar hässliche «Entlein» ihr Dasein fristen, die sogenannten «Ugly Five». Und wer gehört wohl auf diese unrühmliche Liste?

The Big Five

Der Begriff «Big Five» (englisch: die grossen Fünf) stammt noch aus der Zeit der Grosswildjäger: Mit Big Five sind also nicht die von der Statur grössten Wildtiere Afrikas gemeint, sondern die bei Grosswildjagden am schwierigsten und gefährlichsten zu Jagenden.

Wer noch nie auf Grosswildjagd war und mit Pfeil und Bogen durch den Busch pirscht, sollte sich also vor folgenden Tieren hüten:

Lion relaxing in the sun
Löwe – Der König der Tiere
Der Leoparde
Leopard – Die Eleganz der Katze
Der Büffel
Büffel – Irrationale, wuchtige Kraft
Der Elefant
Elefant – Subtile Herdenintelligenz
Das Nashorn
Nashorn – Scheuer Feuertrampler

Soviel zu den gefährlichen, aber glamourösen Big Five.

The Ugly Five

Eigentlich zum Teil auch noch recht gefährlich, aber eben nicht mit gazellenartiger Eleganz oder wenigstens Grösse gesegnet, tummeln sich fünf weitere Biester in den Lehrbüchern, die Ugly Five…

Als Ugly Five bezeichnen sie in Botswana die vom lieben Gott mit weniger langen Beinen bedachten Tiere Afrikas. Oder mit zu langen Beinen… Oder mit ungleich Langen.

Wie dem auch sei, sie werden vermutlich nie einen Schönheitswettbewerb gewinnen. Aber Schönheit liegt bekanntlich im Auge des Betrachters… Offiziell zum «Club der Hässlichen» gehören jedenfalls:

Der Marabu Storch

Also mal ganz ehrlich: den Marabu Storch finde ich irgendwie noch faszinierend – vielleicht gerade weil er wie nicht ganz fertig vollbracht aussieht. Zumindest fehlt ihm doch ein Hals? Und der Schwanz scheint auch einfach abgeschnitten. Aber immerhin tönt der Name doch noch exotisch?

Marabu
«Unfertiger» Marabu Storch

Das Warzenschwein

Warzenschweine sind jetzt auch nicht grad die niedlichsten Kerle, die man jemals erspäht hat. Mit ihren Glubschaugen und ausfälligen Warzenschweinzähnen machen sie schon mal nicht den besten ersten Eindruck. Wenn sie beim Grasen dann aber trotz ihrer kurzen Beine auch noch auf die Knie müssen, um wegen des noch kürzeren Halses überhaupt ans Grünzeug zu kommen, dann hört es einfach auf! #Bisseguet!

Zudem seien sie nicht besonders intelligent und dafür recht vergesslich. Meine Güte, was für eine wenig schmeichelhafte Kombination!

Warzenschwein
Kurzbeiniges, vergessliches Warzenschwein

Das Blaugnu

WildebeestBei den Proportionen des blauen Streifengnus bin ich etwas unsicher: So ein einzelner Bulle mit seinem im Wind flatternden Bart und den gekrümmten Hörnern sieht eigentlich noch irgendwie verwegen aus. Zumal sein Fell auch mal bläulich schimmern soll. Konnte ich allerdings nicht feststellen. Auch wenn sie galoppieren, kommt das noch recht elegant rüber. Aber wenn sie so rumstehen, dann sehen die Proportionen mit vorne recht viel und hinten eher wenig doch auch etwas albern aus.

Galoppierendes Blaugnu
Galoppierendes Blaugnu

Die Hyäne

Hyänen sind mir nicht sympathisch… Dass die Abneigung mit den hungernden Hyänen Shenzi, Banzai und Ed aus Walt Disney’s König der Löwen zu tun hat, bezweifle ich. Viel eher liegt es wohl an ihrem gedrungenen Körperbau und den übertrieben oft gefletschten Zähnen.

Mit denen haben sie im Tubu Tree Camp schliesslich auch den Heckflügel unseres Busch-Flugzeugs und dessen Pneus malträtiert, so dass wir nicht weiterfliegen konnten und im Busch unter Hyänen steckenblieben! Nun ja, da dieser Artikel tatsächlich zustande kam, heisst nichts weniger, als dass wir auch dieses Malheur überwinden konnten und den beissenden Hyänen noch einen eigenen Artikel widmen…

Auf jeden Fall sind sie so richtig hässlich, sodass ich sie gar nicht erst fotografiert habe. Rein optisch sehen sie allerdings dem nicht minder bissigen Wildhund einigermassen ähnlich…

Ein der Hyäne ähnlichsehenden Wildhund
Ein der Hyäne ähnlich aussehender Wildhund

Der Geier

Und zuguter Letzt, der Geier – der wirkt schönheitstechnisch schon fast «normal». Wenigstens im Vergleich zu seinen hässlichen Kollegen. Aber bei näherem Hinsehen ist er schon auch recht fürchterlich, wenn er sich hungrig über seine Aas-Mahlzeit hermacht und gierig an der Haut eines verunglückten Viechs rumzerrt.

Geier
Geier – der gierige Aasfresser

Ob der Begriff der «Ugly Five» auch aus historischem Zusammenhang entstand oder aus Marketing-Gründen für (neu)gierige Touristen erfunden wurde, entzieht sich meiner Kenntnis. Konnte ich nicht ergoogeln. Mehr Info anyone?

Auf jeden Fall sorgt die Ugly-Five-Kollektion auf Safaris für munter Gesprächsstoff…

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Walter Schärer ist leidenschaftlicher Vielreisender, Taucher, Golfer, Fotograf und Reiseblogger für reisememo.ch. Und Philosoph und Humorist und für Acryl auf Leinwand hat er auch eine Passion. Und über Gourmet-Restaurants schreibt er neuerdings auch noch... Walter ist Mitglied bei den Swiss Travel Communicators STC.

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