Die Färöer Inseln bieten unglaubliche Fotomotive: zerklüftete Vulkaninseln, wilde und rauhe Küsten sowie immer wieder wechselnde Wetter- und Lichtstimmungen. Die dramatische Landschaft lässt das Herz jedes Fotografie- und Naturliebhabers höher schlagen.
«Färöer? Wo ist das denn?»
Das war die Reaktion der Meisten, als ich von meinen Ferienplänen erzählte.
Ich muss gestehen, dass ich zunächst auch nicht viel mehr wusste, als dass es dort mehr Schafe als Einwohner gibt. Nämlich doppelt so viele!
Also ist es wahrscheinlicher, auf den Färöern Schafe anzutreffen, als Menschen!?
Das gefällt mir! In Menschenmengen fühle ich mich aktuell immer noch etwas unwohl. Und überhaupt, Schafe machen sich in dieser rauen Landschaft super!
An den unmöglichsten Orten sieht man auf den Färöer Inseln die Schafe grasen.
Höhenangst haben sie offenbar keine. Sonst würden sie wohl kaum auf das Dach dieser Häuser in Bøur steigen.
Diese kleinen Häuser kann man übrigens mieten – inklusive Blick auf das unbewohnte Tindhólmur und die Felsen von Drangarnir. Den natürlichen und lautlosen Rasenmäher gibt es gratis dazu ;-)
Übrigens: Bevor Google mit seinen Street View Kameras auf die Inseln kam, gab es Sheep View Bilder im Internet: Die Kameras waren jeweils auf dem Rücken der Schafe befestigt. Echt jetzt!
Färöer – autonome Inseln Dänemarks
Die Färöer bestehen aus 18 Inseln im Nordatlantik zwischen Schottland, Norwegen und Island. Die Inseln sind ein autonomer Bestandteil von Dänemark.
Wegen des Golfstroms ist das Wetter hier zwar sehr unbeständig, aber relativ mild: Die Durchschnittstemperatur liegt im Sommer bei 13°C und im Winter bei 3°C.
Es ist allerdings keine Seltenheit, am selben Tag sämtliche vier Jahreszeiten zu erleben…
Wer schon immer seine trendigen Outdoor-Klamotten ausführen wollte, ist auf den Färöern also bestens aufgehoben!
Als der Fotoreiseanbieter Amazing Views (Links am Schluss des Artikels) die Reise auf die Färöer ausschrieb, musste ich nicht lange überlegen: Erstens war die Destination schon lange auf meiner Wunschliste und zweitens wusste ich, dass ich mit Jenny und Bernhard zwei top Reiseleiter dabeihaben würde und die Reise auf alle Fälle ein Erlebnis verspricht.
Schliesslich war ich schon mehrere Male mit Amazing Views auf der Suche nach den schönsten Foto-Spots, wie zum Beispiel in Schottland (Link zu meiner Fotoreportage).
11 Highlights der Fotoreise auf die Färöer Inseln
Bereits der Anflug auf die Inselgruppe ist so spektakulär, dass ich kaum aus dem Staunen rauskomme.
Mitten im Atlantik entfalten sich unter uns zerklüftete Klippen, Wasserfälle, blaue Fjorde und unberührte Wildnis. Der perfekte Ort für Landschaftsfotografie!
Aber auch auf der Strasse bin ich immer wieder hin und weg, denn Autofahren auf den Färöern ist mit nichts zu vergleichen – nach jeder Kurve und jedem Tunnel eröffnet sich eine neue epische Sicht. Wie hier auf das Dorf Norðradalur, seine kurvenreiche Strasse und auf die Insel Koltur.
Es ist Anfang April, als ich am kleinen Flughafen in Vágar meine bunte Truppe Fotografen treffe.
Während der nächsten Tage erkunden wir gemeinsam die Inseln. Wir trotzen Wind, Schnee und Meer und vor allem lachen wir viel. Es macht immer wieder Spass, mit einer Gruppe Gleichgesinnter unterwegs zu sein.
Am besten zeige ich Dir einfach meine Impressionen von den vielen unglaublich faszinierenden Foto-Spots.
Gásadalur und Múlafossur-Wasserfall
Eines der wohl bekanntesten Bilder der Faröer dürfte vom Dorf Gásadalur mit dem 30 Meter hohen Múlafossur-Wasserfall sein.
Kaum zu glauben, dass bis 2003 dieser Ort nur zu Fuss, per Boot oder per Hubschrauber erreichbar war. Heute fährt man bequem durch einen Tunnel. Spektakulär ist es trotzdem noch.
Felsklippe Trælanípan
Trælanípa (Slave Cliff) ist eine senkrechte Felswand, die 142 Meter hoch aus dem Meer ragt. Es heisst, dass Trælanípan seinen Namen aus der Wikingerzeit hat, als Sklaven von der Klippe gestossen wurden!
See Leitisvatn
Der See Leitisvatn ist der grösste See der Färöer.
Er wird auch als «See über dem Meer» bezeichnet, da der Blick von Trælanípan aus einem bestimmten Winkel eine optische Täuschung darstellt und es so aussieht, als würde der See direkt über dem Meer schweben.
Wasserfall Bøsdalafossur
Am Ende des Sees Leitisvatn fliesst der 30 Meter hohe Wasserfall Bøsdalafossur direkt in den Atlantischen Ozean.
Dahinter ragt der freistehende Fels Geituskoradrangur in den Himmel.
Funningsfjørður Fjord
Dies ist einer meiner Lieblingsplätze auf den Färöern: Die Aussicht auf den Funningsfjørður Fjord und die umliegenden Berge ist einfach grandios.
Highway to Heaven
Die Strasse hier hinauf ist nichts für schwache Nerven!
Dorf Funningur auf Eysturoy
Funningur liegt auf der Insel Eysturoy. Scheinbar ist es das älteste Dorf auf den Färöern.
Kirche von Funningur
Schöne traditionelle Kirche aus Holz und mit Torfdach in Funningur.
Kallur Leuchtturm
Der Leuchtturm von Kallur ist ein weiterer Ort, den die meisten wahrscheinlich schon auf irgendeiner Reise-Website oder auf Instagram gesehen haben.
Die Landschaft ist dramatisch und zerklüftet. Der Leuchtturm thront auf Klippen hunderte von Metern über dem Meer.
Risin & Kellingin – Der Riese und das Weib
Von Kallur aus erkennt man die Felsen Risin und Kellingin (färöisch: «Der Riese und das Weib»).
Risin ist 71 m und Kellingin 69 m hoch. Wohlgemerkt, es geht um die beiden kleinen Felsen draussen im Meer!
Felsen Drangarnir
Die Wanderung zum Drangarnir ist lang und anstrengend und darf bloss mit einem lokalen Guide unternommen werden.
Zum Glück hat Bernard ein Boot organisiert, das uns herbringt. Und so hat unsere Gruppe diesen einmaligen Platz ganz für sich allein.
Schneesturm und Wellengang
Auf den Färöern brauchst Du wetterfeste Klamotten. Denn Momente, in denen sich Sonne, Wind und Regen oder gar Schnee abwechseln, gibt es jede Menge!
Hier beim Leuchtturm von Kallur wurde es innert Minuten ziemlich stürmisch!
Aber genau solche Momente machen die Färöer so speziell! Auch die Wellen des Ozeans sind hier ganz besonders: Sie haben diese wunderbare, fast unwirkliche Farbe.
Wir haben einen stürmischen Morgen in Gjógv damit verbracht, die Wellen fotografisch einzufangen.
Anreise, Autovermietung und Unterkunft
Es gibt zwei Fluggesellschaften, welche die Färöer anfliegen: Scandinavian Airlines SAS und die lokale Fluggesellschaft Atlantic Airways.
Wir sind mit SAS von Zürich über Kopenhagen nach Vágar geflogen.
Es gibt diverse Möglichkeiten, am Flughafen Vágar ein Auto zu mieten.
Das Fahren auf den Färöern ist relativ einfach. Die Strassen sind in gutem Zustand und der Verkehr sehr spärlich.
Vor den vielen freilaufenden Schafen sollte man sich allerdings in acht nehmen. Die suchen auch gerne in dunkeln, engen Tunnels Unterschlupf. Da kann es schon mal eng werden.
Oder man macht es wie ich und bucht gleich eine organsierte Tour bei Amazing Views (hier ihr Angebot für eine Fotoreise auf die Färöer Inseln). Da wird man herumchauffiert und kann einfach die Aussicht geniessen.
Übernachtet haben wir die ganze Woche im Hilton Garden Inn Faroe Islands in Tórshavn. Ein sehr angenehmes Hotel und guter Ausgangspunkt, um die Gegend zu erkunden.
Fototipp für Landschaftsfotografie
Ein Weitwinkelobjektiv ist für Fotos auf den Färöern unerlässlich: Die Landschaft ist überlebensgross und es ist schwer einzufangen, wie dünn besiedelt und riesig die Inseln sind.
Viel Spass und gutes Wetter!