Es gibt Wanderungen, die nicht nur durch ihre Landschaft beeindrucken, sondern auch durch die Ruhe und Einfachheit, die sie vermitteln.
Die Geniessertour zum Murgsee im Heidiland gehört genau in diese Kategorie – eine Wanderung für alle Sinne, besonders im Herbst, wenn die Lärchen golden leuchten und das Wasser im See in tiefem Blau schimmert.
Reisememo Murgsee Geniessertour:
- Distanz: 9,8 km (Hin- und Rückweg)
- Dauer: ca. 3:30h
- Auf- / Abstieg: 575 m
- Höchster Punkt: 1’825 m
- Schwierigkeit/Kondition: mittelschwere Wanderung T2, gutes Schuhwerk erforderlich
- Anreise mit dem Auto: mit dem Auto: Autobahnausfahrt Murg, danach den Schildern «Murgtal» folgen bis zum Parkplatz Mornen. Wichtig: Parkgebühr für den Parkplatz Mornen bereits beim Forsthaus lösen.
- Anreise mit den öV: Es besteht keine ÖV-Verbindungen. Du kannst aber mit dem Zug bis nach Murg und von dort mit dem Taxi Walensee (Tel. +41 79 735 30 00) ins Murgtal.
- Einkehr: Murgseehütte (von Juli bis Oktober)
- Beste Jahreszeit: Juli bis Oktober
Start im Murgtal
Es ist ein Sonntag Ende Oktober. Walter und ich möchten noch einmal den Herbst in den Bergen geniessen. Also packen wir kurzentschlossen unseren Rucksack und die Wanderschuhe und machen uns auf den Weg ins Murgtal.
Wir stellen das Auto beim Parkplatz Mornen ab. Ein kleiner, aber wichtiger Tipp gleich zu Beginn: Das Parkticket unbedingt beim Forsthaus Murgtal lösen, bevor man weiterfährt! Oben beim Parkplatz gibt es keinen Automaten mehr.
Von dort führt der Weg stetig bergauf durch den Wald, vorbei an rauschenden Bächen und über moosbewachsene Steine. Schon nach wenigen Höhenmetern taucht man ein in diese besondere Ruhe, die das Murgtal umgibt.
Herbstzauber auf dem Weg zu den Seen
Je höher wir steigen, desto stärker dominiert das Farbenspiel des Herbstes. Gold, Kupfer, Rostrot – und dazwischen das dunkle Grün der Tannen.
Die Luft ist frisch, das Licht weich – eine dieser Wanderungen, bei denen man automatisch langsamer geht, einfach um den Moment auszukosten.
Der Pfad ist gut ausgebaut, aber durchaus sportlich – ideal, um sich den Hunger auf das Mittagspicknick zu verdienen.
Nach rund zwei Stunden erreichen wir den unteren Murgsee, der sich wie ein Spiegel zwischen den Felsen ausbreitet.
Ein kurzer Blick zurück lohnt sich: Der Wasserfall stürzt beeindruckend hinunter zum unteren Murgsee. Dieser liegt eingebettet in einem Naturschutzgebiet mit uralten Arven, die hier seit Jahrhunderten dem Wind trotzen.
Oberer Murgsee
Von hier führt der Weg vorbei am kleineren und mittleren Murgsee weiter talaufwärts.
Schon bald taucht der Obere Murgsee mit der gemütlichen Murgseehütte auf – ein Ort, der seine Geschichte dem früheren Erzabbau verdankt.
Murgseehütte
Eigentlich hätten wir uns auf eine gemütliche Einkehr in der Murgseehütte gefreut – aber an diesem letzten Sonntag der Saison war sie leider bereits geschlossen.
Kein Problem: Ich hatte das auf der Webseite gelesen. Daher habe ich vorgesorgt. Denn wenn Walter um die Mittagszeit nichts zu essen bekommt, ist nicht gut mit ihm Kirschen essen!
Aus dem Rucksack zaubern wir unseren Proviant. Mit Blick auf den glasklaren See und den Duft von Herbst in der Luft schmeckt uns unser Picknick gleich doppelt so gut!
Nach einer ausgedehnten Pause machten wir uns gemütlich auf den Rückweg. Der Abstieg führt auf derselben Route hinunter.
Tipp: Es lohnt sich, Wanderstöcke mitzunehmen, um die Knie etwas zu schonen.
Unten angekommen, sind wir uns einig: Diese Tour ist nicht nur eine Wanderung, sondern eine kleine Auszeit für die Seele.
Weitere schöne Wanderungen in der Nähe:
Ganz in der Nähe liegt der Talalpsee, den du von Filzbach aus erreichst. Hier findest du unseren Wanderbericht hierzu.
