Natürlich fliegt Mann nicht zwecks einer Weindegustation auf die Malediven. Aber da sie hier auf Gili Lankanfushi gern mit Schokolade rummachen und diese die Hitze bekanntlich nur bedingt mag, gibt es einen Keller. Und wenn man den schon hat, kann man natürlich auch gleich etwas Wein einlagern. Wir liessen uns zu einer Degustation verführen…
Während unseres Aufenthaltes auf Gili Lankanfushi (hier geht’s zu unserem Bericht über die Barfussinsel im indischen Ozean) kamen wir in den Genuss einer Schokolanden- und Weindegustation.
Schokoladendegustation
Mit nicht wenig Stolz präsentiert Sommelier Rohan hier unten seine Weinauswahl und kombiniert diese gekonnt mit Erzeugnissen der Kakaobohne: Je nach Wein empfiehlt er uns Schokolade mit Passionsfrucht oder Chili oder Meeressalz und so. In Sachen Auswahl ist er tatsächlich nicht in Bedrängnis zu bringen und was seine Kollegen Patissiers so zusammenzaubern, hält einem Vergleich mit Schweizer Schokoladeansprüchen durchaus stand.
Der Weinkeller spottet selbstverständlich seiner Namensherkunft: Zwar geht es in der Tat ein paar Treppenstufen in den Sand hinein, unten erwartet uns aber ein dank Dachluken von Licht gefluteter Raum. Die organischen Formen des Raumes werden auch von den Gestellen und dem Tisch aufgenommen. Einzig die gläsernen Ablageflächen sind eben.
Ausser Schokolade wird hier aber eben auch noch Wein gelagert…
Weinauswahl und Weindegustation
Die Weinauswahl ist selbstbewusst global. Da man auf den Malediven eh die meisten Erzeugnisse importiert, können dabei ja auch mal ein paar Flaschen Wein sein. Rohan begann sein Vine & Chocolate Tasting mit einem weissen «Honeymoon» Parés Balta aus Spanien und empfahl uns dazu die erwähnte Passionsfruchtschokolade. In der Tat, eine verführerische Kombination!
Danach schwenkte er ohne Umschweife zum Roten und zwar einem Pinot Noir, Whitecliff aus Neuseeland, gefolgt von einem relativ jungen Australier aus dem Barossa Valley: Chà¢teau Tanunda Grand Barossa Shiraz. Für die Geschmacksfülle ein überraschend guter Australier.
Zum Abschluss probierten wir noch einen italienischen Süsswein (Recioto della Valpolicella) sowie einen Portwein, der ebenfalls himmlisch zur dunklen Schokolade passte.
Übrigens, auf Gili Lankanfushi frönt man dem Motto «no shoes, no news» (die Schuhe gibt man bei Ankunft ab und erhält sie bei Abreise wieder). Somit hatten wir etwas Bedenken, dass es im Keller doch etwas kühl sein könnte und wir kalte Füsse bekommen würden. Aber auch daran haben die Paradiesdesigner der Insel gedacht: Damit die Freunde der bukullischen Lüste nicht frieren, ruhen die Füsse auf vorgewärmten Ablagen (sprich Wärmeflaschen). Wie heiss ist das denn?