Ein Ausflug in ein Wüstencamp in der Nähe von Al Wasil ist sehr zu empfehlen. Die Dünen und Dromedare (so heissen doch die Kamele mit nur einem Höcker?) sind wie echt, obwohl die Anfahrt über die Sandpiste von Al Wasil her nur 15 Minuten dauert. Hier unser Dünenabenteuer:
Wer in die Wüste geschickt wird, ist abserviert, weggeschickt oder rausgeworfen. Meistens ist das nicht gerade die feine Art. Aber im Oman in die Wüste geschickt zu werden, ist ein Traum!
Die Wahiba Wüste, auch bekannt unter dem Namen Wahiba Sands, erstreckt sich auf mehr als 10’000 km² Fläche. Es ist die grösste Inlandwüste Omans. Das Gebiet gilt als die ursprüngliche Heimat der Beduinen.
Langgezogene Dünen, feinster Sand, der zum Sonnenuntergang alle paar Minuten die Farbe ändert, und Kamele sorgen für eine einmalige Stimmung. Der Besuch der Wahiba Wüste zählt auf jeden Fall zu den Highlights unserer Oman-Reise.
Übernachten im Desert Nights Camp
Am Nordrand der Wüste findet man verschiedene Wüstencamps, unter anderem auch das Desert Nights Camp.
Das Camp ist den traditionellen Beduinenzelten nachempfunden, allerdings wird hier jeglicher Komfort geboten. Wir wohnen in einem Luxuszelt.
Nach dem kurzen Check-In erklärt uns der freundliche Omaner, dass um 16:30 Uhr die Besammlung für den Sonnenuntergang sei. Pünktlich mit allen anderen Camp Neuankömmlingen stehen wir später bereit und werden mit Camp-eigenen SUVs auf die umliegenden Dünen hochgefahren.
Und zwar mit heulendem Motor und ziemlich viel Schuss, denn wer nicht ordentlich auf die Tube drückt, bleibt im Treibsand stecken!
Plötzlich wirken wir alle ganz klein. Wie Ameisen verteilen sich die Camp-Gäste auf den Dünen. Jeder möchte sich einen tollen Platz für den Sonnenuntergang ergattern.
Die Wüste wirkt gigantisch! Wie sich die Farben der Dünen im Sonnenuntergang von Minute zu Minute ändern, ist traumhaft! Ist der Sand jetzt goldgelb, braun oder doch eher rot? Auf jeden Fall ist die ganze Umgebung sehr beeindruckend.
Nachdem wir 1001 Foto geschossen haben und die Sonne sich für heute in die Nacht verabschiedet, laufen wir barfuss auf dem feinen, warmen Sand zurück zum Camp.
Später gibt es draussen ein Abendessen mit Buffet. Für Wüstenverhältnisse ist es zwar auch im November nachts noch überraschend warm, mit der Zeit rollen wir aber trotzdem unsere Daunenjacken aus.
Im Übernachtungspreis von knapp 300 CHF fürs Zimmer ist neben dem Buffet auch ein kurzer Kamelritt inbegriffen. Der Sattel ist besonders für Jungs nicht unbedingt das Bequemste, was es gibt – sagt Walter zumindest. Praktischerweise geht die Tour aber nur einmal um den Parkplatz herum. Das reicht, um «dramatische» Fotos zu schiessen ;-)
Danach ist Mann froh, wieder aus dem Sattel zu kommen, denn so ohne Steigbügel…
Es gäbe auch vierstündige oder ganztägige Ausritte in die Wüste, aber der 5-Minuten-Ritt reicht auch mir für den Moment völlig. Die Fotos sind ja im Kasten.
Tipps für die Anreise in die Wüste
Die Abzweigung von der asphaltierten Landstrasse auf die Schotterstrasse und später Sandpiste ist in Al Wasil bei der kleinen gelben Moschee. Zwei grosse Schilder weisen auf das Desert Nights Camp und auf das Arabian Oryx Camp hin. Die liegen gleich nebeneinander.
Gleich neben der Moschee bietet ein kleiner Pneuhändler den Luftdruck-Service: Die SUVs stehen bei ihm Schlange, um Luft aus den Pneus zu lassen. So fährt es sich auf Sand besser. Das wird in allen Reiseberichten auch empfohlen.
Trotzdem rufen wir den Receptionisten des Camps sicherheitshalber an und fragen wegen des Reifendrucks nach. Bei grossen SUVs sei das für die flachen 11 Kilometer von Al Wasil ins Desert Nights Camp nicht nötig, man solle einfach nicht schneller als 60 km/h fahren, sagt der Angestellte vom Desert Nights Camp.
Für die Sandpiste ins etwas weiter entfernte Nomadic Desert Camp lassen allerdings alle Fahrzeuge Luft ab. Durch den tieferen Luftdruck wird der Pneu breitgedrückt und hält sich so auf Sand besser.
Unser 4WD schlingert mit normalem Reifendruck zwar leicht zwischen den Sandspuren hin und her, aber es fährt sich problemlos – zumal es trocken ist. Auf halbem Weg fällt uns ein, dass wir ja noch den Vierradantrieb hinzuschalten könnten und ein Sperrdifferential. Beides bringt aber gefühlt keine zusätzliche Stabilität.
10 Minuten später sind wir im Camp. Ist also alles nur halb so abenteuerlich wie befürchtet.
Auf dem Parkplatz des Camps steht allerdings ein SUV mit einem Platten. Der hat dann wohl zu viel Luft abgelassen…
Für die Oman-Reiseplanung empfehle ich unsere Oman-Destinationsseite. Dort haben wir alle Themen rings um Einreise, Visum, Mietwagenbuchung, etc. zusammengestellt. Und hier findest Du die Tipps für eine Rundreise zu den wichtigsten Sehenswürdigkeiten.
Weitere Impressionen aus der Wüste
2 Kommentare
Danke für die guten Beiträge! Freue mich auf die Reise nächste Woche!
Liebe Sara
Vielen Dank für deinen Kommentar und das Kompliment! Freut uns, wenn dir unsere Beiträge gefallen!
Dir eine tolle Reise!
Liebe Grüsse
Katja