Das Land der aufgehenden Sonne ist auch das Land der schnellen und guten Zugverbindungen. Es gibt kaum eine bequemere Art Japan zu bereisen, als mit dem Zug. So beginnen die Reisevorbereitungen mit dem Kaufen eines Vouchers für den Japan Rail Pass.
Der Japan Rail Pass, oder JR Pass, ist ein Angebot speziell für Touristen und ist nur im Heimatland erhältlich. Mit dem JR Pass kann man während 7, 14 oder 21 Tagen mit den japanischen Hochgeschwindigkeitszügen, den Shinkansen, beinahe das ganze Land bereisen. Alle Informationen zum JR Pass findest du auf der Japan Rail Pass Webseite.
Es empfiehlt sich, jeweils am Vortag eine Sitzreservation am Bahnschalter zu machen.
Hat man die Reservation einmal vergessen, oder will man sich die Flexibilität der Abreisezeit erhalten, ist es meistens kein Problem. In der Regel hat es noch freie Plätze, sie sind halt nur nicht nebeneinander.
Ein Paradebeispiel für die japanische Effizienz
Den Voucher für unseren Japan Rail Pass lösen wir direkt am Bahnhof ein und sind vom Organisationstalent der Japaner beeindruckt:
Am Ende der Schlange begrüsst uns ein Herr und fragt grade als erstes, ob wir unseren Reisepass dabei haben. Klaro! Weiter gehts!
Etwas weiter vorne erhalten wir von einer Dame zwei Klemmbretter mit Formularen, die wir bitte auszufüllen haben. In der Zeit bewegt sich die Schlange langsam und stetig weiter.
Kaum haben wir die Angaben mit unserer Unterschrift bestätigt, erreichen wir einen Tisch mit zwei weiteren Angestellten, die unsere Angaben auf den Vouchern mit jenen in unseren Reisepässen und auf dem Formular vergleichen.
Alle Formalitäten sind erledigt, als wir ganz vorne beim Schalter ankommen, wo wir schlussendlich unseren persönlichen JR Pass mit einigen Hinweisen zum Zugreisen erhalten.
Die ganze Prozedur dauerte nur rund 20 Minuten, obwohl vor uns in der Schlange geschätzte 80 weitere Touristen aus verschiedenen Kulturen standen, allesamt ohne irgendwelche Kenntnisse der Japanischen Sprache.
Das soll den Japanern mal einer nachmachen!
Unterkünfte für Zugreisende
Unsere Hotels haben wir immer in der Nähe eines gut erschlossenen Bahnhofs gewählt.
Tipp: Etwas sparen kann man in grossen Städten, wie beispielsweise in Tokio, wenn man ein Hotel ausserhalb der städtischen «Loop Line» wählt.
Abgesehen von den zwei Nächten im Shangri-La Hotel in Tokio (hier mein Bericht von der spektakulären Aussicht über die Dächer von Tokyo) übernachteten wir in gewöhnlichen 3-Sterne Unterkünften.
Die Zimmer sind, besonders in den grossen Städten wie Tokio und Kyoto nicht sehr gross, allerdings immer sehr sauber und gepflegt.
In Japan wird viel geraucht, also empfehlen wir, beim Buchen unbedingt darauf zu achten, ein Nichtraucher-Zimmer zu verlangen.
Verpflegung auf Zugreisen
Wir haben schnell festgestellt: Die Japaner essen sehr gerne und zu jeder Gelegenheit.
Und weil sie Effizienz so lieben, nutzen sie natürlich die Zeit im Zug für eine feine Mahlzeit.
Vor Antritt der Reise kauft man sich also am Bahnhof ein «Ekiben» (Eki = Bahnhof; Ben = Bento Box, eine Art Lunchbox).
Alles klar?
Wer sich jetzt einen Snack wie ein Sandwich oder einen Fertigsalat vom Bahnhofskiosk vorstellt, der liegt falsch.
Die liebevoll eingepackten bunten Fresspakete enthalten traditionelle Gerichte auf überraschend hohem Niveau.
Es gibt Ekibens in verschiedenen Grössen und Preisklassen, mit Fisch und Fleisch oder vegetarisch. Dazu gehört eine Flasche mit ungesüsstem Grüntee oder ein Dosenbier aus einem der vielzähligen Getränkeautomaten.
Lebhafte Bahnhöfe mit feinen Restaurants
Das Reisen mit dem Zug hat viele Vorteile. Einer davon ist, dass man sich an den Bahnhöfen aufhält. Denn zu den Bahnhöfen in Japan gehört, wie oft auch hier in der Schweiz, ein grosses Einkaufszentrum.
Es lohnt sich auch mal, entgegen der etwas ungemütlich scheinenden Atmosphäre, an einem Bahnhof essen zu gehen.
In der Tokio Station, dem Hauptbahnhof der Hauptstadt, findet man beispielsweise die «Ramen Street». Dort haben die acht besten Ramen Restaurants der Stadt einen Ableger und servieren ihre reichhaltigen Nudelsuppen.