Auf der Strecke Safenwil, AG, nach Davos haben wir einen Range Rover Sport getestet.
Und das im März, um bei möglichst toughen Schneeverhältnissen den Stand der Technik zu evaluieren. Gefragt waren also Cruiser-Qualitäten auf der Autobahn und wintertaugliche Kletterkenntnisse in den graubündner Alpen für drei Erwachsene mit Gepäck.
Also: Um die Schneespannung gleich von vornherein gar nicht erst aufkommen zu lassen: Es ist ja hinlänglich bekannt, dass es dieses Jahr aus Klimaerwärmungs- oder sonstigen Gründen schon im März Frühling ist und es schwierig war, die Schneetraktionselektronik zu testen. Ich habe auf dem Parkplatz beim Jakobshorn in Davos nach krampfhafter Suche ein letzes Stück Eis gefunden und voller Elan darauf parkiert (natürlich nicht, weil mit einem geliehenen Fahrzeug fährt Mann schön vorsichtig!).
Davon liess sich das Terrain Response System allerdings überhaupt nicht aus der Reserve locken, zumal ich nur zwei Räder auf’s Eis brachte, und so gehe ich einfach mal davon aus, dass es dann auf richtigem Eis schon irgendwie funktionieren und einen die Elektronik in der Spur halten wird.
JAGUAR Land Rover Schweiz AG, Safenwil
Aber erst mal alles der Reihe nach:
Weil ich fand, dass zu einem «netten» Reiseblog auch die Evaluation «schöner» Verkehrsmittel gehört, habe ich mich bei Autoimporteur JAGUAR Land Rover Schweiz AG in Safenwil um ein adäquates Gefährt bemüht. Der Range Rover Sport schien perfekt zu einem Skiweekend mit Freunden in Davos zu passen. Zu dritt machten wir uns also inklusive Gepäck auf die Testfahrt von Safenwil über Zürich nach Davos. Und zurück.
Die Bedienung der zahlreichen Extras und Lebenshilfen wie Getränkehalter, Armlehnen, Skisackdurchreiche, beleuchtete Handgriffe und viele mehr hatten wir schnell im Griff und so konnten wir uns eine Stufe höher um Bordcomputer und sonstige Fahrhilfen kümmern…
Dass das Auto beim Verbinden per Bluetooth mit meinem Smartphone auch gleich alle Kontakte kopieren wollte, habe ich dann dankend abgelehnt. Aber der USB-Anschluss in der Mittelkonsole war dann doch auch praktisch, um das Handy während der Fahrt aufzuladen.
Autobahnfahrt
Die Dame vom Navi (man hätte vermutlich auch einen Herrn einstellen können) hatte die Strecke gut im Griff und der Tempomat mit automatischer Abstandskontrolle tat sein weiteres zur bequemen Reise auf der Autobahn.
Von andern Marken ist bekannt, dass sie auf der Autobahn abbremsen, wenn auf der anderen Spur ein langsameres Fahrzeug fährt. Der Range Rover hatte das bestens im Griff und kümmerte sich ausschliesslich um Fahrzeuge auf unserer Spur. Je nach Einstellung bremste und beschleunigte er selbständig, um den eingestellten Abstand zum Vordermann zu wahren (Folge-diesem-Fahrzeug-Funktion). Ganz lässig, mein Favorit!
Dass die Luftfederung, automatische Lichtsensoren oder schalldämmende Fensterscheiben die Autobahnfahrt sehr entspannend machten, ist ja klar.
Das konnte aber noch getopped werden durch die harman/kardon Soundanlage mit dem DAB Radiosender. Superempfang auf der ganzen Strecke, gratuliere!
Testfahrt in den Bündner Bergen
Ob der Wagen auf der Autobahn tatsächlich automatisch abgesenkt wurde, konnten wir nicht überprüfen. Auf jeden Fall wollten wir Ende Autobahn wissen, was es mit dem Sport-Modus und den Schaltwippen am Lenkrad auf sich hat. Und siehe da, aus dem gemütlichen Hochsitz mit grosser Strassenübersicht wird auf den Bergstrassen nach Davos ein reissender Wolf! Der V6 Dieselmotor mit 245 PS beschleunigt die eleganten 3 Tonnen locker nach Belieben und per Schaltwippen muss man ganz schön schnell agieren, um die nächste Kurve korrekt zu kriegen!
Soweit so gut.
City-Test
In Parkhäusern aber muss man schon sehr umsichtig ausholen, um Pfeiler und Wände auszulassen. Die Rundumsensoren erleichtern allerdings die Aufgabe massiv und das automatische Kurvenlicht tut sein Nächstes, um die Distanzen besser einschätzen zu können.
Die Rückfahrkamera erleichtert das Manövrieren massiv und ist nicht einmal bei vollem Gegenlicht in Verlegenheit zu bringen.
Die Dame in ihrem flitzenden Yaris hinter mir auf den Parkhausrampen musste aber trotzdem etwas anstehen, bis ich vorsichtigerweise um alle Pfeiler herumgekurvt war…
Und beim Verladen für die Davoser Schatzalp, sprich das Herumkurven in verwinkelten Dörfern, ist man naturgemäss nicht optimal bedient. Aber das liegt wohl an der Natur der grossräumigen Sache…
Oekobilanz des SUVs
Und bevor mir meine (Oeko)-Schwester den Kopf abreisst: Für die Teststrecke verbrauchten wir knapp unter 9l Diesel pro 100 km. Das ist schon umweltfreundlicher als mit Benzin und wir waren erst noch zu Dritt. Das dürfen wir also virtuell noch ein bisschen dividieren! Gemäss Prospekt fällt der Wagen damit in die Energieeffizienzkategorie «C».
Ich werde mal nachforschen, in welche Kategorie ihr Stadtvelo fällt…
Fazit nach 2 Tagen Luxusauto
Ich bin begeistert!
Die Fahrt auf den gut gestopften Schweizer Autobahnen gestaltet sich sehr entspannt. Auf der Rückfahrt hatten die Sensoren der automatischen Abstandskontrolle die Situation auch bei strömendem Regen jederzeit im Griff.
Und in den Bergen waren wir auch sehr zufrieden, obwohl wir die eigentlichen Stärken wie tiefere Untersetzung oder Geländegängigkeit noch nicht mal testen konnten.
Weder der von mitfahrenden Kollegen in PKWs erwähnte Seitenwind noch das viele Wasser auf der Autobahn war spürbar.
Die beiden Mitfahrer haben sich positiv über Bequemlichkeit und Raumangebot auf dem Vordersitz und der Rückbank geäussert.
Einzig die Navigationssoftware schien etwas träge beim Einstellen. Smartphone-Apps sind da etwas einfacher in der Handhabung.
Das freundlicherweise von der JAGUAR Land Rover Schweiz AG zur Verfügung gestellte Modell Range Rover Sport HSE wies einige Extras auf und kostet in dieser Konfiguration etwas über CHF 100’000.-
Fotos: Lorenz Meyer und Walter Schärer
Lektorat: Barbara Tschudi
5 Kommentare
Erfrischen geschrieben. Danke. Muss ich öfters mal vorbeischauen. Der Wagen gefällt mir übrigens ausgesprochen gut!
Wirklich sensationell, leider zu gross fàƒ¼r unerfahrene Lenkerinnen die nicht gut sind beim parkieren…
Ja, obwohl beim Einparken helfen natàƒ¼rlich die Ràƒ¼ckwàƒ¤rtsfahrkamera und die vielen zuschaltbaren Abstandsensoren. Dass die Ràƒ¼ckspiegel im Ràƒ¼ckwàƒ¤rtsgang nach unten schwenken, ist inzwischen wohl Standard.
Ach hàƒ¤tte ich doch einen Freizeit-Blog!
Wie Du weisst, isst fàƒ¼r ein Mittagessen einiges màƒ¶glich…