Ich war vorbereitet auf ein unvergessliches Wochenende im Hotel Schloss Leopoldskron. Was ich dann aber erleben, entdecken und erfahren durfte, übertraf meine Vorstellungen. Dieser Flecken Erde ist einzigartig und sehr beeindruckend. Da möchte man immer wieder zurück kommen.
Schloss Leopoldskron
Schlösser kenne ich nicht besonders viele. Was die, die ich besucht habe, aber alle gemeinsam haben, sind die dicken roten Kordeln, die Verbotsschilder und die verschlossenen Privaträume. Nicht so auf Schloss Leopoldskron. Ist man Gast hier, dann geniesst man das Privileg, sich auf dem gesamten Privatgrundstück frei bewegen zu dürfen. Der Privatbesitz umfasst Schloss, Meierhof, den Schlossgarten und eine prachtvolle Parkanlage. Man geniesst das Frühstück im opulenten Marmorsaal und hat freien Zugang zu sämtlichen Prunkräumen. Hier herrscht eine ganz besondere Atmosphäre. Ich gebe zu, ich folgte der Schlossführung staunend. Bereits beim Betreten der grossen Halle fühlte ich mich unsäglich beeindruckt und gleichzeitig sehr behaglich.
Die bewegte Geschichte von Schloss Leopoldskron beginnt im 17. Jahrhundert. Es wurde als Familiensitz von Salzburgs Fürsterzbischof Leopold Anton Freiherr von Firmian erbaut und blieb fast 100 Jahre im Familienbesitz. 1918 kaufte Max Reinhardt, damals Europas berühmtester Theaterimpresario, das Schloss und begründete zusammen mit Richard Strauss und Hugo von Hofmannsthal 1920 die Salzburger Festspiele. 1947 gebaren drei Harvard Studenten die Idee, eine internationale Konferenz zwischen Europäern und Amerikanern abzuhalten, woraus die erste «Session» des Salzburg Global Seminar hervor ging.
Heute wird das Schloss vornehmlich für Seminare, Konferenzen, Firmenfeiern, Events, Tagungen und Incentives genutzt. Schloss Leopoldskron scheint als Ort geistiger Inspiration prädestiniert zu sein. Man spürt förmlich die Energie zahlreicher Vordenker, Friedensstifter, Wirtschaftsgrössen und Geisteswissenschaftler, die sich in dieser energetischen Umgebung getroffen und ausgetauscht haben. Man wünscht sich förmlich, es gäbe demnächst ein Friedensabkommen welches hier ausgehandelt würde. Daneben werden hier aber auch rauschende Society-Hochzeiten gefeiert, und Karl Lagerfeld hat zum Beispiel vor kurzem die opulenten barocken Räumlichkeiten für das Prèt-à-Porter-Défilé Métiers d’Art 2014/15 genutzt.
Die barocken Räume
Beeindruckend, die Grosse Halle, vor allem wenn man bedenkt, dass der Erzbischof Firmian dazumal mit der Kutsche in die Halle gefahren wurde, damit er bei schlechtem Wetter im Trockenen aussteigen konnte…
Erhaben, das Gefühl, wenn man von der Grossen Halle aus kommend die Treppen empor schreitet.
Das Venezianische Zimmer mit seiner Opulenz erschlug mich fast. Es gilt als Meisterwerk Reinhardts. Die italienischen Spiegel an den Wänden wurden mit wertvollen Stücken aus Reinhardts privater Commedia dell’Arte Sammlung gekonnt in Szene gesetzt.
Im Marmorsaal mit seiner hohen Stuckdecke und dem fantastischen Marmorboden wird mit Sicht auf den Leopoldskroner Weiher gefrühstückt. Eine inspirierende Atmosphäre. Schliesst man für einen Augenblick die Augen, man kann sich in diesem Saal rauschende Ballnächte vorstellen.
Die Bibliothek ist mein Lieblingsplatz und für mich das Herzstück des Schlosses. Max Reinhardt liess sie 1927/28 nach dem Vorbild der Klosterbibliothek St. Gallen anhand eines einzigen Fotos von einem Kunstschreiner in Salzburg fertigen. Die Max Reinhardt Suite, einst Reinhardts Wohnung, ist über eine geheimen Wendeltreppe noch heute mit der Bibliothek verbunden.
Das Chinesische Zimmer angrenzend an die Bibliothek, ist ebenfalls dem Erfindergeist Max Reinhardts zu verdanken. Die Bilder an den Wänden sind Bühnenelemente aus der Ära Max Reinhardt die gekonnt mit den bestehenden barocken Elementen inszensiert wurden.
Vom Hotel im Schloss Leopoldskron
Das Schloss beherbergt neben den diversen Prunkräumen 12 individuelle, mit Antiquitäten ausgestattete Suiten. Im angrenzenden historischen Meierhof, das ehemalige Wirtschaftsgebäude des Schlosses, sind neben Reception, Lobby und dem Meierhof Café 55 Einzel- und Doppelzimmer untergebracht. Die Schloss-Suiten waren bei unserem Besuch alle belegt und konnten daher nicht besichtigt werden. Einen zauberhaften Einblick findet man auf der Website. Wer sich auf den Spirit des Hotel Schloss Leopoldskron einlässt, mit offenen Augen und Sinnen eintaucht, wird von dem unvergleichlichen Ambiente beflügelt und von der herzlichen Gastfreundschaft begeistert sein. Wer ein «Schloss-Hotel» erwartet, wird vermutlich enttäuscht, denn ich zitiere gerne einen Gast:
Wenn man verstanden hat, dass sie kein Hotel sind, dann sind sie ein sehr gutes Hotel
Hier ist nichts vergleichbar mit dem standardisierten Durchschnitt. Wir nächtigten im Meierhof, in einem der «The Sound of Music»-Themenzimmer. 1964 war das Schloss nämlich Drehort für den gleichnamigen Hollywood-Streifen «The Sound of Music» und bietet deshalb einige entsprechende Themenzimmer.
Ich habe selten erlebt, dass ich mich an einem fremden Ort umgehend wohl und willkommen fühlte. Die Gastfreundschaft im Hotel Schloss Leopoldskron ist grossartig. Das Personal versteht es hervorragend, auf den Gast einzugehen und hat stehts ein offenes Ohr und eine gute Prise Humor.
Unbedingt empfehle ich, um eine Schlossführung zu bitten und absolut empfehlenswert ist eine Fahrt auf den für Hotelgäste kostenlos zur Verfügung stehenden Fahrrädern, oder E-Bikes. Wir verbrachten einen unvergesslich glückserfüllten Nachmittag auf dem E-Bike-Ausflug nach Hellbrunn zum Christkindlmarkt. Insgeheim träumen wir seit diesem Ausflug von einem E-Bike…
Das Hotel Schloss Leopoldskron liegt am Ufer des Leopoldskroner Weiher, mit der Festung Hohensalzburg auf der einen und dem Untersberg auf der anderen Seite. Auf der gegenüberliegenden Weiherseite, ca. 10 Minuten vom Schloss entfernt, fährt der Ortsbus in wenigen Minuten ins Zentrum von Salzburg. Eine Einzelfahrt Kernzone Salzburg kostet € 2.50. Zu Fuss ist man in ca. 25 Minuten in der Innenstadt. Den Gästen von Hotel Schloss Leopoldskron steht zudem ein neuer smartfortwo electric drive gratis zur Verfügung.
Weitere Bilder in meinem Flickr-Album Hotel Schloss Leopoldskron Salzburg
Ich bedanke mich herzlich beim General Manager Daniel Szelényi und der Sales and Marketing Managerin Karin Schiller für das unvergessliche Erlebnis! Vermittelt wurde es von Fiorenzo Fässler von Smarket.
Ebenfalls bedanken möchte ich mich bei meiner tollen Reisebegleitung und Bloggerfreundin Vroni: Danke Dir für die tolle Fotoassistenz, Deine Begleitung und mein neues Profilbild. Ich möchte gerne wiederkommen, vielleicht zu Shakespeare im Park, oder um in der Bibliothek Geschichten zu schreiben, für einen Spaziergang um den Weiher, um im Marmorsaal beim Frühstück das behagliche Ambiente zu spüren, Energie zu tanken und diesen einzigartigen Flecken Erde zu verinnerlichen. Eine Bekannte ist als Kind auf dem gefrorenen Weiher Schlittschuh gelaufen, auch das eine ganz zauberhafte Vorstellung…
Ein Kommentar
Jede Epoche hat ihre Schönheit. Und diesem Schloss ist der Charme auf jeden fall erhalten geblieben.