Als Besucher des Eishotels in Schweden ist Walter in Sachen Übernachtung im Eis ein alter Hase. Ein Schneehase sozusagen. Ich als Italienerin dagegen bevorzuge Eis in Form von schmelzendem Gelato an der Sonne. Widerwillig lasse ich mich trotzdem ins Igludorf Zermatt zerren…

Eingangstor zum Iglu-Dorf Zermatt
Eingangstor zum Iglu-Dorf Zermatt
Strandkorb im Iglu-Dorf
Strandkorb, der nach Meer schreit

Über schlechtes Wetter kann ich mich wirklich nicht beklagen: Die Aussicht auf das wolkenlose Matterhorn ist überwältigend!

Nur fällt die Temperatur ohne schützende Wolkendecke halt so ins Bodenlose, dass der Zähler ausgerechnet während unserer Iglu-Übernachtung gegen -20 Grad tendiert!

Meine Güte, wie soll das nur gut kommen?!

Mit etwa fünf(!) Schichten an Thermounterwäsche, Funktionsshirt, Faserpelzpullover, Weste und Skijacke machen wir uns auf den Weg zum Iglu-Dorf zwischen Riffelberg und Gornergrat auf 2727 m.ü.M..

Eine Wollmütze, Handschuhe und zwei Paar Socken hab ich natürlich auch angezogen. Hey, ich bin ja schliesslich kein Pinguin, der wegen Eis und Kälte Luftsprünge macht… obwohl ich zugegebenermassen wie ein Pingu aussehe.

Oder allenfalls sogar wie ein Michelin Männchen?

Katja und Walter im Iglu-Dorf Zermatt
Katja und Walter mit paar Schichten Kleidern

Wie auch immer, die 360-Grad-Sicht auf das Panorama mit Matterhorn und weiteren 28 Viertausendern ist jedenfalls überwältigend. So sehr, dass ich für kurze Zeit vergesse, wie kalt es eigentlich ist und ich einfach nur noch die imposante Bergwelt auf mich wirken lasse.

Das Iglu-Dorf in der Dämmerung
Das Iglu-Dorf in der Dämmerung

Die Romantik-Iglu Suite

Aldo Balatti, der sympathische Geschäftsführer des Iglu-Dorf Zermatt, holt mich aus meinen Träumereien wieder in die kalte Gegenwart.

Er führt uns im höchstgelegenen Iglu-Dorf Europas herum und zeigt uns noch rasch die Romantik Suite, bevor die Turteltauben ankommen, welche die Nacht darin verbringen werden…

Ich bin überrascht und beeindruckt von der Schnee- und Eiskunskunst. So stilvoll und romantisch hatte ich mir das alles nicht vorgestellt! Mit eigenem Whirlpool und einer herrlichen Aussicht direkt aufs Horu, wie die Einheimischen das Matterhorn nennen.

Fantastisch!

Aussicht aufs Matterhorn von der Romantik Suite
Aussicht aufs Matterhorn von der Romantik-Suite
Schlafzimmer der Romantik-Suite
Schlafzimmer der Romantik-Suite
Rose in der Romantik-Suite im Iglu-Dorf
Rote Rose im Eis

Nach dem Glühwein Apéro und einem schmackhaften Fondue entführt uns das Iglu-Team noch zu einer kurzen Schneeschuhwanderung in die dunkle, kalte Nacht! Aber allmählich gewöhne ich mich an die Kälte und fühle mich schon langsam wie ein Eskimo.

Dennoch kann ich mich nicht dafür erwärmen, vor dem Schlafengehen in den heissen Gemeinschafts-Whirlpool zu hüpfen. Obwohl das eigentlich alle empfehlen und sich schon wacker alle in der Liste eintragen, weil ja kaum alle 30 Gäste gleichzeitig in den Whirlpool passen.

Walter gibt sich natürlich cool, wie üblich, und meint:

«Da musst du durch!»…. Pfff! Muss ich nicht!

Ich trinke noch eine Tasse Tee neben dem Kamin des angrenzenden Kota Holzhäuschens und lasse mich durch das lodernde Feuer aufwärmen, so dass mir nicht nur warm ums Herz wird, sondern am ganzen Körper. (Kleine Anmerkung der Redaktion: «Cool Walter» liess es dann doch auch bleiben. Angeblich mir zuliebe…)

Schliesslich wird es Zeit, sich in die nächtlichen Gemächer zurückzuziehen, in unserem Fall in ein Romantik Iglu Zimmer.

Mit nur einer Schicht Thermounterwäsche(!!!) kriechen wir in unseren Doppelschlafsack. Die Luft ist klirrend kalt; ich ziehe meine Mütze tiefer ins Gesicht und wickle einen dicken Schal um den Hals. Gute Nacht…

Zu meiner Überraschung friere ich während der Nacht nie und schlafe unerwartet recht gut. Tipp: Wenn man zu viel anzieht, schwitzt man im Schlafsack und hat dann kalt.

Romantik-Zimmer
Romantik Zimmer
Romantik-Zimmer
Ein weiteres Romantik-Zimmer

Der Tag danach… Aufstehen im Iglu

Am nächsten Morgen weckt uns das Team von Aldo mit einer Tasse heissem Tee. Hastig ziehe ich meine Kleider an, die ich wohlwissentlich mit in den Schlafsack genommen hatte.

Ausserhalb des Iglus erwacht eine Märchenlandschaft: Es ist ein überwältigendes Gefühl… diese Ruhe, das majestätische Matterhorn und der Sonnenaufgang, während im Dorf noch alles schlummert.

Diese Übernachtung wird mir noch lange in Erinnerung bleiben.

Ein Erlebnis, wofür man gerne mal wie ein Pingu herumläuft!

Das Matterhorn zur Morgenstund
Das Matterhorn zur Morgenstund
Iglu-Dorf zur Morgenstund
Die Stille am Morgen danach…

Der Iglu Weltrekord

Die Iglu-Dorf GmbH umfasst mittlerweile viele Standorte: Davos-Klosters, Gstaad, Zermatt, Stockhorn in der Schweiz und im Ausland die Iglu-Dörfer Zugspitze und Andorra.

Im Iglu-Dorf Davos bieten sie übrigens die Rückkehr ins Tal per Gleitschirm an. Auch nicht schlecht!

Das ist online buchbar beim Schweizer Freizeitportal Swiss Activities (bei einer Buchung erhalten wir eine kleine Provision, für dich bleibt der Preis gleich).



Die Iglu-Dorf GmbH feierte 2016 sein 20-jähriges Bestehen. Zu diesem Anlass baute ein 14-köpfiges Team in Zermatt das grösste Iglu der Welt! Und sicherte sich für dieses knapp 10 Meter hohe Bauwerk aus Schnee und Eis mit einem Durchmesser von 12,9 Metern den Eintrag ins Guiness-Buch der Rekorde. Dafür haben sie insgesamt 2’000 Stunden gearbeitet. Phuuu! Eisige Glückwünsche!

Herzlichen Dank…

…an Corinne Ulrich von Zermatt Tourismus für die Einladung und an Aldo Balatti und Team für die Ausführungen und den «Dorf-Rundgang» ;-)

Aldo Balatti, Geschäftsführer des Iglu-Dorfs Zermatt
Aldo Balatti, Geschäftsführer des Iglu-Dorfs Zermatt

Weitere Impressionen vom Iglu-Dorf Zermatt:

Und hier setzt Fotograf Walter den Instagram-Star Fabio Zingg in Szene. Oder das Matterhorn. Oder sich selber in der spiegelnden Brille. Bei ihm weiss man das nie so genau…

Skibrille von Instagramer Fabio Zingg mit Reflektion des Matterhorns
Instagrammer Fabio Zingg im Iglu-Dorf beim Matterhorn. Mit spiegelndem Matterhorn und Walter

Übrigens auch sehr zu empfehlen ist eine Wanderung auf die Fluhalp (Link zu unserem Wandertipp). Auch von dort geniesst man einen spektakulären Ausblick aufs Matterhorn, siehe unser Reisememo.

Und auch vom Chaletdorf Findeln (Link zu unserem Ausflugstipp) ist die Aussicht auf den Kraftort phänomenal!

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Katja Birrer liebt es, neue Länder und Kulturen zu ent­decken. Als Fach­spezia­listin in der Unter­nehmens­­-Kommu­nikation gehört Schreiben zu ihrem Alltag. Sie koordiniert und organisiert nebenbei die zahlreichen Reisen und Aus­flüge von reisememo.ch und ist Mitglied bei den Swiss Travel Communicators STC.

ProLitteris

6 Kommentare

  1. Obwohl ich dem Winter sowie Kälte überhaupt nicht liebe, auf diesem Ort wurde ich gern ein paar Tagen mit meinem Mann verbringen. Kann mir nur vorstellen wie hier nur der Sonnenaufgang wie Sonnenuntergang aussieht

    • Katja Birrer on

      Hallo Sara
      Mir ist der Winter auch zu kalt ;-) Aber für dieses Erlebnis habe ich mich gerne in die Kälte begeben.

  2. Gioconda Schärer on

    Wie schön zu erleben etwas wunderbares wenn man nur «schlechtes» erwartet hat… Wirklich wunderbare Bilder, man merkt, dass kein Ouzo verteilt wurde!

    • Katja Birrer on

      Ja, ich war selber überrascht, wie angenehm dann die Nacht trotz Kälte dennoch war. Und statt Ouzo haben wir Glühwein und Tee getrunken ;-)

  3. Hallo ihr zwei

    Jetzt seid ihr ja beide Eskimo erprobt :-)

    Als ich euren Tweet gelesen habe, konnte ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie es in einem Iglu Dorf aussieht. Geschweige denn, dass man bei diesen Temperaturen schlafen kann – und am nächsten Tag auch wieder aufwacht. Bin total überrascht, wie gemütlich und stylish es aussieht.

    Danke für den Einblick ind die tollen Bilder vom Matterhorn.

    Liebe Grüsse,
    Reni

    • Haben wir gerne für Euch überstanden ;-)

      Und ja, logisch ist es draussen etwas frisch, aber im Doppelschlafsack ist es natürlich heiss!

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