Während unseres Aufenthalts in der Ngoma Safari Lodge sahen wir Wildhunde, Schakale, Löwen und all ihre Reisszähne. Dann lädt uns Lodge-Manager Peter auf eine Walking Safari an den Chobe Fluss ein. Also zu Fuss, ohne schützenden Jeep, dafür mit Gewehr auf der Schulter… Das kann nicht wirklich gut gehen?
Etwas mulmig zumute ist uns ja schon: Da wo sich am Vortag all die Büffel, Zebras und diverse Antilopen rings um das Wasserloch versammelten, lockten sie halt auch besagte Raubtiere an. Und da sollen wir zu Fuss auf Safari gehen?!… Nachdem sie uns am Vortag auf unserem Tagesausflug in den Chobe Nationalpark (Hier unser Review) beteuerten, wir seien nur im Jeep wirklich sicher?
Aber nachdem uns Peter versichert, dass noch nie etwas passiert sei und er seinen Karabiner dabei habe, begeben wir uns zögerlich auf die abenteuerliche Wanderung über Stock und Stein, entlang der zahllosen und frischen (!) Tierspuren.
Entlang des künstlichen Wasserlochs – Elefanten, Giraffen und alle anderen Vierbeiner lieben es – streifen wir hinunter zum Chobe, dem mächtigen Zufluss des noch grösseren Zambezi River.
Heute Morgen ist nicht viel los (zum Glück!?). Den vielen Spuren (und Fotos vom Vorabend) nach zu schliessen, tummeln sich hier neben den omnipräsenten Impalas gern auch Elefanten, Zebras, Giraffen, Wasserbüffel, Wildhunde, Schakale und so.
Und das vor imposanter Kulisse des Chobe Flusses: Im Juni, nach dem Ende der Regenzeit, führt er noch sehr viel Wasser. Zur Freude der Elefanten, die darin planschen, den Hippos, die sich im Schlamm suhlen und den Krokodilen, die sich die eine oder andere Mahlzeit schnappen. Wenn sie nicht gerade am Strand dösen…
Bedrohliche Elefanten
Die meisten Dickhäuter laben sich am üppig wuchernden Karibu-Gras: Importiert von zentralamerikanischen Missionaren für den Hausgebrauch in ihrem kleinen Teich, spriesst das Kraut heute so stark, dass es Wasserkraftwerke und manchmal überhaupt den ganzen Fluss verstopft.
Den Elefanten und Hippos ist das herzlich egal. Sie vermehren sich unter diesen paradiesischen Bedingungen so zahlreich, dass sie selber zum Problem werden: Botswana allein hat eine Elefantenpopulation von gegen 200’000 Tieren. Für etwa 150’000 hätte es Platz, denn mit ihrem zerstörerischen Essverhalten ruinieren sie ganze Wälder. Für sie ist es schliesslich ein leichtes, einen Baum zu fällen, um besser an das Laub zu kommen.
Zudem kratzen sie sich so gern an den Baumstämmen, dass deren Rinde draufgeht, worauf auch der Baum eingeht, weil die zerstörten Kapillarrohre keine Flüssigkeit mehr in die Baumkrone transportieren. Teilweise bestehen ganze Wälder aus abgestorbenen Bäumen. Sieht ja noch exotisch aus, aber nachhaltig ist das Gebahren der Dickschädel natürlich nicht! Um einige der letzten Baobab-Bäume in der Gegend wurden deshalb stachelige Zäune hochgezogen, um sie vor Elefanten zu schützen.
Die Einheimischen runzeln besorgt die Stirn, die Touristen freut’s, weil’s doch noch malerisch aussieht?
Die Walking-Safari hat sich jedenfalls gelohnt: Ruhe und Idylle pur! Und von Peter haben wir einiges über das Verhalten und die Spuren der im Chobe Nationalpark ansässigen Tiere erfahren: Besonders angetan haben es uns die kleinen Käfer, die kleine glatte Trichter in den Sand buddeln. Fällt eine Ameise in den Trichter, kommt sie wegen der glatten Wände nicht mehr hoch und der Käfer packt seine Beute aus der Erde heraus.
Raffiniert!
Zum Schluss der Walking-Safari frage ich Peter, wo wir denn in dieser Wildnis übernachten können? Neckisch gibt er zurück:
Herzlichen Dank, Peter, für dieses Erlebnis!
Hier geht’s zu unserem Bericht über die Ngoma Safari Lodge.