Hier drei Mailänder Ecken, die mich anlässlich unseres Expo-Besuches begeistert haben:
Am ersten Tag, gleich nach der Ankunft, schlenderten wir auf der vom Hauptbahnhof abgehenden Via Vittor Pisani, Ausschau haltend nach einem Restaurant für ein Mittagessen. In einer Strassenschneise an der Republica, bot sich uns folgender Blick:
Meine Mutter rief «jessesgott», erschrocken über eine solch brutale Architektur. Wir mussten alle lachen. Dass uns dieses Gebäude später immer und immer wieder begegnen würde und uns sogar zur Orientierung diente, hätten wir in dem Moment nicht erwartet.
Piazza del Duomo – Galleria Vittorio Emanuele II
Auf dem Platz vor dem Mailänder Dom zu stehen, finde ich, gehört einfach dazu.
Der Platz war bevölkert, die Bühne für ein grosses Konzert hat fast den gesamten Platz belegt.
Ich wollte unbedingt durch die Galleria Vittorio Emanuele II schlendern. Nicht unbedingt, um in den Schaufenstern der Luxus-Geschäfte zu staunen, sondern viel mehr, um in die Kuppel zu gucken und der Wahnsinns-Bodenmuster wegen. Ich bekam zu sehen, was ich mir vorgestellt habe.
Am Ende der Passage entdeckte mein Vater eine Leonardo Da Vinci Ausstellung, die wir spontan gleich noch mit einbezogen haben. Eine Ausstellung übrigens, die in ähnlicher Form demnächst in die Schweiz kommen soll.
Von der Piazza della Scala über die Via Santa Margherita mit Gelati-Stop bei GROM flanierten wir zurück zum Dom und verschwanden da wieder im Untergrund der Metro.
Mit dem Ziel Navigli, für ein mögliches Mittagessen, stiegen wir wieder in die Metro.
Ich habe mich erneut vertan und Porta Venezia mit Porta Ticino verwechselt. Dafür haben wir dann ein tolles veganes Restaurant entdeckt. Das RADICETONDA wurde von marie claire auf die Liste der «10 vegane Restaurants, die man einmal im Leben besucht haben sollte» gesetzt.
Ha! Wir waren da, ohne vorher davon gewusst zu haben.
Porta Garibaldi und Chinatown
Eine Freundin hat mir im Vorfeld dieser Reise einen Radiobericht von Bayern 2 ans Herz gelegt. Da erfuhr ich von Mailands Chinatown. Irgendwie erschien mir das ziemlich exotisch. Wir fuhren hin.
Mit der Metro bis Porta Garibaldi. Kurz die Orientierung checken und dann einfach den Asiaten folgen, die uns perfekt ins Zentrum führten. Ist niemand da, dem man folgen kann, kommt man aus der Stadtmitte auch prima mit Tram Nr 14 ins Herz von Mailands Chinatown.
Eine Strassenschlucht voller kleiner Geschäfte. Da reiht sich Ramsch an alte Handwerkskunst. Ein lebendiges, asiatisches Stadtviertel.
Auf dem Rückweg landeten wir auf der Piazza XXV Aprile. Erstaunlicherweise führte uns die abgehende Corso Como direkt zu dem imposanten Gebäude, welches meine Mutter am ersten Tag zu einem «jessesgott» verleitete.
Ein gewaltiges Neubaugebiet Porta Nuova. Die hängenden Gärten, die moderne Architektur und das Grossprojekt, welches da lanciert wird, überraschte, erstaunte und begeisterte uns sehr. Eine Parzelle von gewaltiger, moderner Architektur urban und so gar nicht klassisch italienisch.
Navigli
Den Hinweis bekam ich als Geheimtipp von meinem Coiffeur. Er empfahl ihn, um abends Essen zu gehen, zu flanieren und zu sein. Die Navigli, die Kanäle, waren einst die Transportadern Mailands, heute boomt diese Gegend und vor allem abends ist hier viel los.
Wir fuhren am Samstag-Morgen mit der Metro zur Porta Genova. Ich musste schmunzeln, als ich bei einem der Ausgänge einen unauffälligen Hinweis-Zettel mit ‹NAVIGLI› entdeckte, der vermutlich den Touristen den Weg weisen soll.
Auf der Via Casale gelangen wir zum Kanal und da entdeckten wir den Flohmarkt, welcher sich dem Ufer entlang schlängelte. Wir bummelten den Ständen entlang und bemerkten kaum, wie die Zeit verging.
Zur Mittagszeit mit einem kleinen Hunger entdeckten wir zufällig den Mercato Metropolitano.
Mein Vater steuerte uns zielgerichtet auf das Gelände. Hier gefiel es uns ausgesprochen gut. Das rege Treiben in dieser grossen Markthalle begeisterte uns. Hier fanden wir Nachhaltigkeit, Innovation und Lebensfreude.
Mittaggegessen haben wir dann aber im Garten des IL MONTALCINO. Den Insalata di carciofi freschi con parmigiano stagionato habe ich zu Hause nachgekocht, aber leider nicht abfotografiert.
Weitere Mailänder Kulinarik-Tipps
Frau Tulli von Railtour empfiehlt Mamma Rosa.
Ich wäre gerne bei Trattoria Madonnina essen gegangen, hätte gerne die Bäckerei Pavé besucht und bei Giulio Pane e Ojo hätte man uns bestimmt bestens verköstigt.
Hat leider nicht mehr gereicht, nächstes mal vielleicht. Gelatis von GROM haben wir zweimal probiert und wir waren jedesmal begeistert…
Ein Kommentar
Ein Restaurant-Tipp der Extraklasse zur Ergänzung. Heute entdeckt:
https://www.welt.de/icon/article156194252/Dieser-japanische-Koch-revolutioniert-die-italienische-Kueche.html