Zieh bequeme Schuhe an und sei dir bewusst, dass das Gelände der EXPO 2015 in Mailand riesig ist. Das waren die einzigen klaren Vorgaben, die ich im Kopf hatte, als ich mit meinen Eltern Zürich in Richtung Mailand verliess.
Die Anreise (Link zu meinem Erlebnisbericht) nach Mailand war gewohnt fidel und das Hotel schnell gefunden. Bereits Nachmittags begann das Abendteuer EXPO 2015 Milano.
Mit meinem Vater studierte ich den Metroplan und dank Railtour waren wir bereits in Besitz von Tageskarten für das gesamte öffentliche Verkehrsnetz. Danke dafür ganz herzlich, das hat uns wirklich einiges erleichtert! Denn das Tickethäuschen in der vom Hotel nächst gelegenen Metrostation ist wohl schon seit längerem nicht mehr in Betrieb…
von der City zum Expo-Gelände
Die Fahrt vom Hotel zum EXPO-Gelände zieht sich. Wir waren eine knappe Stunde unterwegs.
Erstaunlich in welch sauberem Zustand die Mailänder Metro ist. Da könnten sich einige Metropolen ein Stück davon abschneiden. Wir liessen uns also schaukelnd, scheppernd und von laut diskutierenden Mitfahrenden berieselt, zur Endstation der roten Metrolinie M1 Rho Fiera, bzw. zum EXPO-Eingang Südwest fahren.
Mit Tram Nr 12 und 19 kommt man ebenfalls zum EXPO-Gelände. Hätte ich das vorab gewusst, wir hätten das bestimmt ausprobiert, denn im Tram sieht man definitiv mehr, als bei einer Metro-Fahrt im Untergrund.
Die Eintritts- und Sicherheitskontrollen sind massiv: Das Gepäck wird gescannt, Fotoausrüstungen und Getränkeflaschen geprüft.
Danach überquert man auf einer grossen Passarelle die Eisenbahnlinie und auf einer weiteren langezogenen Passarelle wird man gegen Ende vom Duft des wunderbaren, hängenden Iris-Garten begrüsst.
Wir brauchten zwei Tage bis wir das Rätsel des Duftes lösen konnten. Ein Soldat des italienischen Militärs, der auf der Rampe Wache schieben musste, hat für uns das Rätsel gelöst. Iris wächst hier vertikal.
Da standen wir also auf der grossen Hauptstrasse Decumano genannt und waren erst mal platt. Wir hatten keinen Plan, wollten uns einfach einen Überblick verschaffen und uns treiben lassen.
Lustigerweise war das erste, was mir «bekannt» vorkam, ein kleiner mobiler Stand von GROM, der wohl bekanntesten und besten Gelateria Italiens. Gestärkt mit einem himmlisch guten Eis im Bauch stürzten wir uns ins Abenteuer EXPO.
Die grosse Hauptachse ist ca. 1.4km lang und rechts und links reihen sich Länderpavillons und Themenclusters aneinander. Etwa in der Mitte liegt die Querstrasse «Cardo» mit der Piazza Italia. Hier lebt Italien.
Geht man nordwärts in Richtung «Albero della Vita» sind alle Regionen Italiens vertreten. Nachmittags finden da Folklore- und Musik-Veranstaltungen statt.
Und beim «Albero della Vita» zelebriert sich Italien dann komplett von seiner Showseite.
Das alles hat zeitweise etwas von Disneyland. Es wird viel Spektakel geboten. Auf der Decumano, also sozusagen auf dem Boulevard der Expo, werden laufend Attraktionen und Paraden abgehalten, und vor den einzelnen Länderpavillions herrscht ebenfalls viel Zirkus.
Wir liessen uns von dem ganzen Ambiente am ersten Tag einfach treiben, und wir kamen nicht weit. Die Eindrücke sind immens.
Es gibt unglaublich viel zu sehen, und man weiss kaum womit man beginnen soll. Wir hatten keinen Plan und so liessen wir uns erst einmal von den beeindruckenden Aussenfassaden, der spektakulären Architektur und dem heiteren Treiben einstimmen.
Fantastische Aussenfassaden
EXPO 2015 – Weltausstellung oder Lunapark?
Ich war mir abends uneins. Ist die EXPO2015 in meinen Augen eine Weltausstellung oder ein Lunapark?
Ist sie für Besucher aus aller Welt oder ist sie nur für Italien? Einiges ist in meinen Augen aussen fix und innen nix: So stiessen wir zum Beispiel sprachlich da und dort an unsere Grenzen, und gerade bei den grossen Themenclustern, wie beispielsweise beim Thema Kaffee, ist die Hülle beeindruckender als der Inhalt.
Die Architektur des Themenbereiches Kaffee ist definitiv fantastisch. Die einzelnen Länder-Boxen sind dann leider meist etwas dürftig.
Einen weiteren Bericht zur EXPO 2015 Milano mit meinen persönlichen Glanzstücken gibt es hier.
Der einzige Pavillon, der bei unserem Besuch noch nicht fertig war, war der nepalesische.
Infos, Orientierung und Weblinks
Die Infobroschüre, die wir von Railtour mit den Reiseunterlagen erhalten haben, die offizielle Facebook-Seite der EXPO 2015 sowie die offizielle Website der EXPO 2015 sind hilfreiche Informanten, will man sich vorinformieren. Die App habe ich zwar auf mein Smartphone geladen, aber nicht verwendet.
An diversen Orten kann man auf Touch-Screens den Übersichtsplan, die tagesaktuellen Veranstaltungen sowie Infos zu den Länder-Pavillons und Themen-Cluster abrufen. Meist ist man dann aber zu spät für eine entsprechende Veranstaltung.
Wer zu einem ganz bestimmten Zeitpunkt auf dem Gelände sein will, organisiert sich besser vorab, denn das Gelände ist wirklich sehr weitläufig.
Beeindruckt, und in dieser Form noch nie gesehen, hat mich die Infotafel in Blindenschrift.
Alle meine Fotos sind in diesem Flickr-Album zu finden.
Die EXPO 2015 Milano findet noch bis Ende Oktober 2015 statt.
Pauschalarrangements inkl. Anreise, Hotel, EXPO-Tickets und Tageskarten für die öffentlichen Verkehrsmittel sind bei Railtour Suisse SA im Angebot. Dieses rundum Wohlfühl-Paket ist höchst empfehlenswert. Falls man sich nur auf die EXPO fokussieren möchte, ist ein Hotel in der Nähe des Messegeländes empfehlenswert.
Herzlich bedanken möchten wir uns bei Frau Sandra Wohlhauser und Frau Manuela Tulli von Railtour für die grosszügige Einladung, die fachkundige und hilfsbereite Beratung, die perfekte Organisation und die tollen Unterlagen, Tickets für die EXPO und Verkehrsmittel. Die kleine EXPO-Broschüre war Gold wert.
Vielen herzlichen Dank.
2 Kommentare
Das ist ein supertoller Bericht zur Expo. Ich war vor kurzem auch dort und fand es phänomenal. Danke für die vielen tollen Tipps, die hätte ich mal vorher finden müssen. ;)
Liebe Grüße,
Bianka
Hallo Bianka
Danke für den Tipp ;-)
Das Voting hat bei mir allerdings nicht funktioniert.
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