Eine Rundwanderung zum Panixersee – oder zum «Lag da Pigniu», wie der Stausee auf rätoromanisch heisst – lohnt sich nur schon wegen der Wasserfälle. Aber auch sonst gibt der Stausee einiges her. Wenn du eine imposante Bergkulisse mit See magst, dann nichts wie los!
Walter und ich starten unsere Wanderung ab Andiast, dem sonnenverwöhnte Bergdorf in der Surselva im Kanton Graubünden.
Die Aussicht auf die gegenüberligende Talseite ist grandios!
Vermutlich würde man am besten mit dem Postauto von Ilanz nach Andiast fahren. Denn allzu viele Parkplätze hat es im Dorf nicht. Die meisten findet man ausgangs Dorf direkt an der engen Dorfstrasse.
Und im ersten Moment ist uns auch nicht ganz klar, wo die Wanderung startet.
Aber eine freundliche Einheimische erklärt uns den Weg: Es geht zuerst an der Dorfkirche vorbei. Kurz darauf entdecken wir dann auch den Wegweiser. Wir halten entsprechend leicht links bis ein für den öffentlichen Verkehr gesperrter Betonweg beginnt.
Der Betonweg wechselt bald mal zu einem langsam ansteigenden Naturweg, der sich in das reizvolle Panixer-Tal hineinzieht.
Der Anstieg wird allerdings plötzlich steiler – und führt jetzt durch den Wald.
Kurz darauf folgt eine Feuerstelle mit einem kleinen Spielplatz. Der Rastplatz würde sich super eignen, um eine Pause einzulegen. Aber wir wollen unser Picknick am See vertilgen.
Also gehen wir weiter. Auf der Wanderung sind wir sozusagen alleine. Nur ein Schmetterling begleitet uns ein Stück weit auf unserem Wanderweg.
Allmählich frage ich mich, ob wir noch richtig sind. Doch dann zeigt sich glücklicherweise wieder mal ein Wanderzeichen.
Wir folgen dem Almweg weiter zum nächsten Anstieg. Kurz darauf erblicken wir die Panixersee-Staumauer.
Wir nähern uns der massiven, 270 Meter langen Staumauer und plötzlich eröffnet sich uns eine herrliche Kulisse mit dem massigen Gipfel des Hausstocks. Wow!
Was für ein beeindruckendes Panorama! Wir sind begeistert.
Der auf 1’453 M.ü.M liegende Panixersee ist umrundet von Bergen. Der Stausee wird von den Wassermassen aus einem Gletschervorfeld gespeist.
Das Gletschervorfeld befindet sich zwischen dem Muttenstock und dem Panixerpass, am Fusse des 3’158 Meter hohen Hausstocks.
Die Wasserfälle am Lag da Pigniu
Ich will den See umrunden. Denn im hinteren Teil des Sees sind die Wasserfälle des Lag da Pigniu zu bewundern.
Der Weg um den See ist idyllisch. Wir halten mehrmals und machen aus verschiedenen Perspektiven Bilder vom Bergsee. Bis wir dann im hinteren, nordwestlichen Teil des Sees zu den Wasserfällen gelangen.
Zwei Wasserfälle stürzen hier in etlichen Kaskaden über mehrere Felsentreppen über 300 m hinunter. Sehr imposant!
Die Seeumrundung (ohne Fotostop) dauert etwa 45 Minuten. Allerdings hat es am Panixersee gleich zwei Feuerstellen (mit Grillrost und Holz!).
Es lohnt sich also, die Cervelat oder eine Bratwurst mitzunehmen!
Dummerweise hatten wir diesmal nur ein Sandwich und Früchte dabei. Aber ein Paar, das mit seinem älteren Vater einen kleinen Picknick-Ausflug macht, tritt uns ein Stück ihrer Bratwurst ab – vermutlich, weil sie Walter ansehen, wie ihm das Wasser im Mund zusammenläuft :-)
Ich find’s jedenfalls super nett! Soll mal einer sagen, die Schweizer seien nicht offen und grosszügig!
Zurück nach Andiast geht es dann fast wieder den gleichen Weg, den wir gekommen sind. Nach der Feuerstelle Plain Asch marschieren wir diesmal allerdings geradeaus in Richtung Alp Miez/Alp Dado weiter, bis zur Abzweigung nach Andiast Vitg.
Im Nachhinein erfahren wir von Bekannten, dass das Restaurant Postigliun in Andiast absolut empfehlenswert sei. Das probieren wir dann nächstes Mal.
Informationen zur Wanderung zum Lag da Pigniu
Ausgangspunkt und Ziel der Rundtour: Andiast
Länge: 14 km
Dauer: 4 Stunden (inkl. Seeumrundung)
Aufstieg: 348 m
Abstieg: 348 m
Schwierigkeit (Technik/Kondition): mittel
Höchster Punkt: 1464 m
Mit dem Auto zum Panixersee
Wer nicht mehr allzu gut zu Fuss unterwegs ist oder sich die Wanderung zum Panixersee nicht zutraut, kann auch mit dem Auto bis zum See fahren. Denn am rechten Seeufer entlang führt ein rollstuhlgängiger Weg zu einer der beiden Feuerstellen. So können auch weniger mobile Personen das herrliche Panorama um den Stausee geniessen.
In diesem Falle fährt man von Ilanz Richtung Rueun und dann über Pigniu (auf Deutsch Panix) ca. 20 Minuten bergaufwärts Richtung «Lag da Pigniu».
Weitere empfehlenswerte Wanderung in der Surselva
Gleich in der Nähe, nämlich in Flims und Trin können wir noch eine weitere traumhaft schöne Wanderung empfehlen: Die 2-Seen-Wanderung vom mystischen Crestasee zum malerischen Caumasee.
Oder dann – zwar nicht mehr in der Surselva – aber nur ca. 30 Minuten von Ilanz entfernt und ebenfalls zu einem Stausee: Der Panoramaweg von Gadastatt zum Zervreila-Stausee.
4 Kommentare
Hallo,
es gibt eine umweltfreundliche Variante ohne echte Rundwanderung.
Am Vortag das Postauto Linie 423, Ilanz ab 08:35 bestellen. Die Linie 423 fährt nur bei Bedarf.
Dann vom Pigniu hinauf wandern zur Staumauer.
Von dort gibt es einen alpinen Weg auf derWestseite des Sees oder auf der Ostseite des Sees einen befahrbaren Weg zur Feuerstelle. Man kann den See also umrunden.
Zurück geht es erst in von der Ostseite des Stausees Richtung Pigniu, aber da der 423 nur bei Bedarf fährt, kann man den Abzweig nach Andiast. Alternative ist von der Westseite des Stausees über einen Bergweg.
Man muss also nur ein relativ kurzes Stück zweimal laufen (was ich immer als öde empfinde).
Ab Andiast dann mit dem Postauto um 14:50 oder 16:50 zurück nach Ilanz.
Hallo Asa
vielen Dank für die Erläuterung dieser weiteren Variante! :)
Vielen Dank für den lesenswerten Beitrag :) Rauf auf ein E-Mountainbike und los geht der Spass :D Viele Grüsse
Vielen Dank für deinen Kommentar. Bin mir zwar nicht sicher, ob sich diese Wanderung auch für Mountainbikes eignet ;-)