Das Designhotel Alila Jabal Akhdar fehlt auf keinem Rundreiseprogramm durch den Oman. Zu Recht! Denn das Hotel, die Lage und Aussicht sind schlichtweg umwerfend!
Die Anreise ins Alila Jabal Akhdar beginnt schon bei Dir zu Hause mit der Reservation des Mietwagens: Auf der Zufahrtsstrasse zum Hotel sind nur 4×4 Fahrzeuge zugelassen. So abenteuerlich soll die Strasse sein!
Diese Vorschrift setzen sie vor Ort tatsächlich durch! Inklusive Polizeiposten, der kontrolliert, dass man einen adäquaten fahrbaren Untersatz hat.
Gewundene Anfahrt durch Täler und Berge
Kurz vor der Stadt Nizwa biegt man ab hinauf ins Al Jabal Akhdar Gebirge. Die Beschilderung zum Hotel ist nicht zu verfehlen.
Nizwa bietet übrigens mehrere Sehenswürdigkeiten und ist auch einen Besuch wert!
Zu unserem Review des Forts und Souks von Nizwa
Obschon für uns Schweizer die Fahrt in die steilen Berge keine Herausforderung darstellt, sind zum Jabal Akhdar strikt nur 4×4 Fahrzeuge zugelassen.
Beim Polizei-Stützpunkt kurz nach Birkat al-Mawz kontrollieren sie akribisch genau, ob das Fahrzeug auch wirklich allradgetrieben ist.
Vom Mietwagen-Anbieter erhält man dafür extra eine Bescheinigung. Die zeigt man dem freundlichen Polizisten, er tippt irgendwelche Zeichen in sein Tablet, dann wird man in schlechtem Englisch durchgewunken.
Am zweiten Tag rufe ich dem Polizisten nur noch zu:
Yesterday already!
und gestikuliere vielsagend mit den Händen in Richtung Getriebe. Und schon werden wir durchgewunken. Vielleicht hätte das auch schon am ersten Tag geholfen ;-)
Die Strasse ist zwar tatsächlich verhältnismässig steil, aber durchgängig 1- bis 2-spurig asphaltiert. Sogar schwere Camions keuchen hier hoch, das schafft auch ein hundskommuner Personenwagen im ersten oder zweiten Gang locker.
Wir brauchen unseren 4×4-Antrieb jedenfalls nicht zuzuschalten und fahren im normalen Eco-Modus hoch.
Von Muscat ist das Hotel rund 350 Kilometer entfernt, die Anfahrt dauert 3:30 Stunden.
Ab Nizwa ist es knapp unter einer Stunde. Es fühlt sich aber kürzer an, wohl wegen der vielen Kurven und verschiedenen Landschaften?
Oh! Und vielleicht noch ein wichtiger Tipp: Man halte sich möglichst an die rechte Spur, denn die Omani schneiden die Kurven grosszügig (!) und kommen einem gern auf halber Fahrbahn entgegen…
Spektakuläre Lage hoch oben im Hajar-Gebirge
Al Jabal Akhdar (Arabisch für «Der grüne Berg») ist Teil des Al Hajar Gebirges. Es zieht sich über mehrere hundert Kilometer am Golf von Oman entlang.
Das mediterrane Klima macht es zum Früchtegürtel des Omans.
Auf den ersten Blick wirkt der «grüne Berg» aber eher karg und spröde.
Doch schon bald ist man überwältigt vom Blick in die Tiefe der mächtigen Felsschluchten.
Die terrassierten Felder und Dörfer, die steil am Berg kleben, sind sehr speziell, das Licht sowieso.
Das Alila Jabal Akhdar Hotel ist sozusagen das Sahnehäubchen auf der Torte – oder in diesem Fall auf dem Berg.
Alila Jabal Akhdar – Designhotel zum Verweilen
Die minimalistische Architektur des Hotels lehnt seine Formensprache an die tradionelle Bauweise der Forts der Gegend (Link zu unserem Review). Statt Lehm kommen aber lokale Bruchsteine und viel dunkles Holz zum Zug.
Die Innenarchitektur orientiert sich ebenfalls an traditionellen Ornamenten aus Kupfer und Holzschnitzereien wie in den Forts. Zur Dekoration stehen überall Töpfer-Produkte aus dem nahegelegenen Bahla.
Die Lobby ist dekoriert mit Motiven der lokal gedeihenden Damaszener Rosen. Sie blühen von März bis Mai und tauchen die Berghänge in alle möglichen rosa-Farbtöne. Daraus entsteht auch das berühmte Rosenwasser.
Infinitypool mit Aussicht
Juniper Restaurant und Rose Lounge des Hotels
Das Restaurant ist nach den regional verbreiteten Wacholderbäumen (Juniper) benannt. Die Lounge nach den Rosen.
Das Frühstücksbuffet verteilt sich über viele Stationen. Da ist alles dabei, was man für einen aktiven Tag braucht. Oder alles was es braucht, um am Pool bis am Abend durchzuhängen. Was das ist, was wir eigentlich hätten tun sollen…
Am Nachmittag geht es draussen weiter, wo man auf verschiedenen Aussichtsterrassen Aussicht und Snacks geniesst: Ab 16:30 ist High Tea Time angesagt und ab 17 Uhr beginnt die Happy Hour.
Im Restaurant bieten sie abends verschiedene à la Carte Gerichte. Aber auch ein täglich wechselndes omanisches Degustationsmenu. Hummus und Granatapfel sind wahrscheinlich immer dabei — das gibts hier einfach zu jeder Mahlzeit, ob morgens oder abends.
Die omanische Küche macht viele Anleihen im arabischen Raum und so fühlt man sich auch schnell mal in Marokko, wenn Couscous und Konsorten aufgetischt werden. Auf jeden Fall schmeckt es ausgezeichnet.
Bald kommen wir mit Food & Beverage Manager Sai ins Gespräch. Unsere gwundrigen Fragen beanwortet er so:
Das Hotel wird im (sehr heissen) Sommer hauptsächlich von Gästen aus Dubai oder Muscat gebucht. Denn auf über 2’000 Metern über Meer ist es rund 20 Grad kühler als im brütend heissen Flachland.
Statt 40 Grad Hitze geniessen die Araber dann die erfrischende Bergluft.
Im Winter dagegen ist das Hotel fest in Hand der Europäer: Viele entfliehen dem Winter und geniessen das 30 Grad warme Muscat. Und eben auch das Alila, wobei es Abends empfindlich kühl wird mit 0 bis 10 Grad.
Eine warme Bettflasche (!) sorgt im Zimmer für einen angenehmen Winterschlaf…
Die Alila Hotelgruppe stammt ursprünglich aus Indonesien. Deshalb hat es auffällig viele Mitarbeiter aus Asien. Sai selber stammt aus Kerala und ist seit der Eröffnung des Hotels im Jahre 2014 dabei.
Wie lange soll man im Hotel bleiben?
Wir sind zwei Nächte geblieben. Am ersten Tag haben wir die Anfahrt via Nizwa (Link zu unserem Review) genutzt, um dort im vorbeigehen den Souk und das Fort zu besuchen.
Am zweiten Tag fahren wir wieder den langen Weg zurück ins Tal, um weitere lokale Sehenswürdigkeiten wie das Fort von Bahla oder die Bewässerungssysteme von Misfat al Abriyyin (Link zu unserem Review) bei Al Hamra zu sehen.
Im nachhinein würden wir den zweiten Tag lieber auf einer der Liegen am Pool verhängen und die Ruhe und kühle Luft der Berge geniessen.
Und einen Ausflug machen auf die Cliffhanger-Seile unterhalb der Hotelklippe.
Oder noch besser, eine Nacht länger bleiben…
Nach dem Designhotel fahren wir übrigens ins Kontrastprogramm der Wahiba Sandwüste mit dem Desert Nights Camp (Link zu unserem Review).
Dort gibt’s ja schliesslich auch noch Sonnenuntergänge zu bestaunen…
Hoteladresse
Alila Jabal Akhdar
Al Roose
Jabal Al Akhdar
Nizwa Sultanate Of Oman
Al Dakhiliyah
Oman
Website: www.alilahotels.com/jabalakhdar
E-Mail: jabalakhdar@alilahotels.com
Telefon: +968 2534 4200
Preise: Wir haben im November rund CHF 600 pro Nacht (inkl. Frühstück und Halbpension) bezahlt.
Für die Reiseplanung einer Oman-Reise empfehle ich unsere Oman-Destinationsseite. Dort stellen wir alle Themen vor rings um Einreise, Visum, Mietwagenbuchung, etc.
Wem es im Alila Jabal Akhdar gut gefällt: Die Hotelkette hat weiter im Süden bei Salalah Mirbat ihr neues Alila Hinu Bay eröffnet!
Was es bei einem Oman-Roadtrip zu beachten gilt, listen wir hier auf.