Im Oman findet man viele Wadis. Als Wadi bezeichnet man die ausgetrockneten Flussläufe in Gebirgstälern. Eines der schönsten und grünsten Wadis des Sultanats ist das Wadi Bani Khalid.
Vor unserer Reise wird uns von mehreren Personen empfohlen, eines der Wadis zu besuchen. Davon findet man in Oman gleich mehrere. Einige Wadis führen über das ganze Jahr hindurch Wasser und verwandeln sich in traumhafte Oasen. Eine davon ist das Wadi Bani Khalid.
Wadi Bani Khalid
Vom Parkplatz aus ist der Eingangsbereich des Wadi gut mit Sandalen erreichbar. Bis zum Restaurant schafft man es damit problemlos. Für den etwas steileren Teil dahinter ist gutes Schuhwerk von Vorteil.




In den malerisch zwischen den Felsen eingefrästen Becken schwimmen Locals und Touristen im grünen, warmen Wasser.
Und Ziegen klettern in halsbrecherischer Manier über die Felsvorsprünge.


Das Wadi zieht sich weit in eine Schlucht hinein, alle paar Meter ändert die Szenerie des Gesteins. Zum Teil wähne ich mich auf den Spuren von Dinosauriern, so grosse «Fussspuren» scheinen sich in den Fels gedrückt zu haben.






Ziel der Wanderung: Die biuuutiful Höhle!
Neben den Badenden sind auch viele Wanderer unterwegs. Alle zieht es weiter in die Schlucht, denn am Schluss soll es eine sehr schöne Höhle geben!


Aber sogar mit guten Turn- oder Wanderschuhen kommt man nur bis zu einer Stelle, wo die Wanderung von zu viel Wasser unterbrochen wird. Ab hier heisst es entweder tollkühn springen oder Schuhe ausziehen und waten.


Der grün schimmernde Stein sieht rutschig aus, also verzichte ich auf den gewagten Sprung und wate. Nachdem ich auf der andern Seite die Schuhe wieder montiert habe, merke ich nach wenigen Kurven, dass hier das Wasser ständig den Weg kreuzt.
Jetzt wate ich einfach mit den Schuhen durchs Wasser. Meine ON-Turnschuhe wurden schliesslich als wasserdicht angepriesen…


Die Locals, die hier von den Felsen in die Pools des Wadi springen, beschwören mich aber immer wieder weiterzuwandern: Die Höhle am Schluss der Schlucht sei sooo biuuutiful!
Nach ein paar weiteren Kehren gelange ich schliesslich zur zementierten Treppe und zum Eingang der Höhle. Phuh, die ist aber sehr eng, respektive tief!


Bereits im Eingangsbereich muss man sich längs hinlegen, um hineinzukommen. Ich beschliesse, als 50+ zu alt für solche Abenteuer zu sein und lasse es bei einem Foto bewenden. Zumal die Höhle nicht beleuchtet ist und ich keine Stirnlampe dabei habe.
Perfekterweise ist es Mittag, bis ich zurück im «Publikumsbereich» des Wadis bin.
Lunch im Restaurant
Das Restaurant liegt schön gelegen oberhalb eines der grössten natürlichen Wasserbecken. Man sitzt auf einfachen Plastikstühlen und schaut dem emsigen Treiben zu.
Manchmal werden Gerichte angeboten, heute Dienstag ist ein Buffet angesagt. Man bezahlt 7 Rial, also rund CHF 18 Franken, und bedient sich dann selber arabische Spezialitäten aus einer breiten Auswahl.
Man sollte sich nicht wundern, wenn links und rechts mit der Hand und unter lautem Schmatzen gegessen wird. Es hat viele Locals im Restaurant. Aber Besteck gibt es natürlich auch.
Wassertemperatur / Kleidervorschriften
Das Wasser ist Anfang November erstaunlich warm. Die Lufttemperatur liegt bei gut 30 Grad.
An allen Ecken und Enden wird darauf hingewiesen, dass dies ein öffentlicher Raum ist und man sich bitte an die lokalen Kleidungsgewohnheiten halten möge, d.h. mit abgedeckter Haut zu baden.
Von den Touristen halten sich die wenigsten daran. Durchgesetzt wird die Vorschrift offenbar nicht, aber etwas mehr Respekt den Einheimischen gegenüber wäre allenfalls angebracht.
Katja und ich laufen jedenfalls nur schon aus Gründen des Sonnenschutzes mit langen Kleidern herum.
Anfahrt zum Wadi Bani Khalid
Das Wadi Bani Khalid liegt auf halbem Weg zwischen Al Wasil, wo wir im Desert Nights Camp übernachten, und der Küstenstadt Sur. Von Al Wasil dauert die Autofahrt ca. 50 Minuten, nach Sur sind es 1 Stunde 45 Minuten.
Wir fahren von Wadi Bani Khalid allerdings direkt nach Muscat zurück, um das Chedi Hotel zu geniessen. Das sind rund 3 Autostunden.
Nach der Wanderung im Wadi bei heissen Temperaturen zieht sich das dann doch noch ziemlich. Ein kühler Frappuccino an einer Tankstelle auf halbem Weg bringt die Rettung ;-)
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