Es ist ein herrlicher Sonntag. Wir schnüren die Wanderschuhe und gehen wieder mal mit unserem «Wandertrüppli» in die Berge. Diesmal soll es die Region Elm im Glarnerland sein. Ich habe nämlich beim Recherchieren eine vielversprechende Wanderung zum Chüebodensee gefunden!

Und so geht die Route: Wir fahren zuerst nach Elm im Sernftal (so heisst das wirklich!) und nehmen dort die Gondel der Elmer Sportbahnen zum Ämpächli.

Von der Bergstation aus zeigen zwei Wegweiser zum Chüebodensee: Die eine Route soll 2 Stunden, die andere 3 Stunde dauern. Unser Freund Alex möchte die kürzere Variante nehmen.

Wir andern sind allerdings etwas verunsichert, weil auf dem Wegweiser Chüebodenalp-See steht. Da ist also noch eine Alp dazwischen!?

Also überzeugen wir Alex, nach links in Richtung «Chüebodensee» zu biegen. Ohne Alp. Auf der Karte scheint der Weg nämlich etwas weniger steil…

Wanderwegweiser
Wegweiser zum Chüebodensee

Gasthaus Älpli mit Riesenwasserspass

Nach rund 50 Metern Spaziergang zeigt sich bereits das Gasthaus Älpli: Ein absolut idyllisches Bergrestaurant mit einem Riesenwasserspass.

Das sieht so einladend aus, dass wir da am liebsten schon einkehren würden.

Berggasthaus Älpli
Wegweiser zum Älpliweg
Riesenwasserspass beim Älpli-Restaurant
Riesenwasserspass beim Älpli-Restaurant
Riesenwasserspass beim Älpli-Restaurant
Kanal des Riesenwasserspasses
Bergrestaurant Älpli Ämpächli
Älpli Bergrestaurant mit Aussicht auf das Martinsloch

Allerdings ermahnen uns die Jungs, dass wir erst mal wandern sollten, bevor wir schon an Verpflegung denken. Etwas schmollend wandern wir also drauflos.

Die ersten 1.5 Kilometer führen auf einer Naturstrasse sanft dem Berg entlang.

Allmählich wird der Weg dann aber steiler. Und ich frage mich langsam, ob wir doch Alex› Route hätten wählen sollen?

Aber es gibt kein Zurück mehr. Durchhalten und weiterlaufen. Immer steiler geht es jetzt hoch.

Zum Glück gönnen uns die Jungs einen kurzen Pausenhalt im Empächli Oberstafel.

Wanderung zum Chüebodensee
Alex und Walter im Stechschritt in Richtung Chüebodensee
Wanderung zum Chüebodensee
Pausenhalt im Empächli Oberstafel mit Elmer Citro
Wanderer beim Aufstieg zum Chüebodensee
Wanderer beim Aufstieg zum Chüebodensee

Nach einem kurzen, aber strengen Aufstieg erreichen wir den «Gelben Chopf», wo die beiden Routenvarianten zusammenkommen.

Von hier hat man eine herrliche Aussicht aufs UNESCO-Welterbe Tektonikarena Sardona mit der Glarner Hauptüberschiebung: Eine scharfe Linie zieht sich vom Piz Sardona zum Piz Segnas und den Tschingelhörnern mit dem Martinsloch und dem Hausstock.

Und natürlich sieht man wunderschön auf den Chüebodensee.

Aussicht auf Piz Sardona und Piz Segnas
Alex bestaunt die Aussicht auf Piz Sardona und Piz Segnas
Wanderung von Elm zum Chüebodensee
Alex vor dem Piz Segnas und den Tschingelhörnern mit dem Martinsloch
Wanderung von Elm zum Chüebodensee
Panorama mit Mürligrat und Chüebodensee

Chüebodensee – Picknick mit Rinderspass

Über unsere Lippen huschen ein paar «Aaaahhs» und «Oooohhs»: Einerseits wegen des schönen Panoramas – andererseits aber auch, weil wir froh sind, den Aufstieg geschafft zu haben…

Voller Ehrfurcht bewundern wir den Ausblick, bevor wir dann zu dem in einer Mulde eingebetteten Chüebodensee hinuntersteigen.

Wanderung von Elm zum Chüebodensee
Gwundriges Rind auf der Chüebodenalp

Vorbei an ein paar Rindern, die uns neugierig beobachten und uns aufsässig verfolgen!

Walter macht mit den verspielten Jungviechern sogar den Torero…

Falls Du auch so einen Kindskopf zu Hause hast, willkommen in meinem Leben!

Wanderung zum Chüebodensee
Katja und Walter mit beleidigtem Rind
Wanderung zum Chüebodensee
Chüebodensee mit Blick zum Mürligrat
Chüebodensee oberhalb von Elm
Walter bestaunt den Mürligrat
Mürligrat am Chüebodensee
Mürligrat am Chüebodensee
Picknick am Chüebodensee
Picknick am Chüebodensee

Der Bergsee ist so idyllisch, wie ich ihn mir vorgestellt habe! Im Wasser spiegelt sich der Mürligrat. Es ist traumhaft schön!

Besonders berauschend sind auch die Felder voller grün-weissem Wollgras und die um den Chüebodensee verstreuten Teiche.

Chüebodenalp
Panorama eines Teiches auf der Chüebodenalp
Rinder auf der Chüebodenalp
Rinder auf der Chüebodenalp
Wanderung von Elm zum Chüebodensee
Wollgras unterhalb des Mürligrats
Wollgras auf der Chüebodenalp
Wollgras auf der Chüebodenalp

Abstieg via Alp Chuenz zum Riesenwald

Nach einem Picknick ziehen wir weiter. Der Wanderweg führt über die Wiesen von Alp Chuenz. Und zwar ziemlich steil im Zick Zack hinunter bis ins Tobel.

Vorbei an kettengesicherten Steilhängen und über rauschende Bäche!

Wanderung zum Chüebodensee
Steiler Auf- oder Abstieg von der Chüebodenalp
Wanderung Chüebodensee Elm
Wanderweg in Richtung Empächli
Wanderung zum Chüebodensee
Schlucht in Richtung Empächli

Der letzte Abschnitt ist dann zum Glück easy: Es geht durch den Riesenwald, vorbei am Erlebnisweg, der fünf Geschichten um die Sage des Martinslochs thematisiert.

Für Familien ist der Riesenwald ein absolutes Highlight.

Wir sind allerdings nicht (mehr) ganz so verspielt, oder hundemüde, so dass wir weiterziehen zum Bergrestaurant Empächli.

Hier trinken wir ein erfrischendes Elmer Citro zum Abschluss unserer Wanderung.

Riesenwald beim Kinderspielplatz Sardonahaus
Wegweiser Riesenwald beim Kinderspielplatz Sardonahaus
Elmer Citro Bergrestaurant Ämpachli
Wohlverdientes Elmer Citro nach der Wanderung

Abfahrt mit Trottinett oder Mountaincart

Gegen einen Aufpreis ist die Talfahrt ab der Bergstation der Gondelbahn auch mit dem Trottinett oder Mountaincart befahrbar.

Logischerweise lassen sich Walter und Alex dieses Abenteuer nicht nehmen, während Gabi und ich die sichere Gondelbahn vorziehen.

Rundwanderung zum Chüebodensee
Mountaincarts warten auf mutige Abfahrer
Wanderung von Elm zum Chüebodensee
Rassige Abfahrt mit den Mountaincarts

Fazit zur Chüebodensee-Rundwanderung

Der Chüebodensee bietet eine wunderschöne Rundwanderung, die durch das älteste Wildschutzgebiet von Europa führt, den Freiberg Kärpf.

Die Wanderung ist allerdings nicht ganz ohne. Wanderstöcke sind von Vorteil!

Walter liegt mir die halbe Zeit in den Ohren, ich solle doch mal seine Wanderstöcke testen, es helfe enorm!

Aber ich bin ja nicht weich und lehne dankend ab. Aber so locker wie Walter ins Ziel einläuft, hätte ich vielleicht doch auf ihn hören sollen…

Wie dem auch sei, ich empfehle auf jeden Fall den Aufstieg via Gasthaus Älpli.

Denn auf der anderen Route sieht der Wanderweg derart steil und bedrohlich aus, dass ich nicht sicher bin, ob ich da wirklich hochgestiegen wäre…

Toureninfos

Route: Bergstation Sportbahnen Elm (Gondelbahn) – Ämpächli – Chüebodensee – Chuenz – Riesenwald – Chüebodensee – Ämpächli – Bergstation Sportbahnen Elm (Gondelbahn)

  • Wanderzeit: ca. 4 Std.
  • Distanz: 8 km
  • Aufstieg: 688 m
  • Abstieg: 688 m
  • Höchster Punkt: 2117 m
  • Schwierigkeit: mittel – teils steile Abschnitte
  • Kondition: mittel (Jedenfalls offiziell. Ich fand es à la Limite anstrengend)

Betriebszeiten der Gondelbahn Elm – Ämpächli: 08.30 bis 17.00 Uhr (durchgehend)
Verpflegung: Bergrestaurant Ämpächli, Bergrestaurant Älpli und am Chüebodensee aus dem Rucksack.

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Wanderung von Braunwald zum Oberblegisee

Oberblegisee-Panorama
Oberblegisee in Braunwald

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Malerischer Klöntalersee
Klöntalersee

Oder der idyllische Ahornen-Rundweg beim Obersee, oberhalb von Näfels.

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Obersee mit v.l. Zindlenspitz, Brünnelistock (in der Mitte), Plattenberg und Schiberg
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Katja Birrer liebt es, neue Länder und Kulturen zu entdecken. Als Fachspezialistin in der Unternehmenskommunikation gehört Schreiben zu ihrem Alltag. Sie koordiniert und organisiert nebenbei die zahlreichen Reisen und Ausflüge von reisememo.ch und ist Mitglied bei den Swiss Travel Communicators STC.

ProLitteris

2 Kommentare

  1. Miss Wanderful on

    Hallo Katja, mit grossem Wehmut habe ich deinen tollen Beitrag gelesen (habe Anfang Sommer meinen Fuss gebrochen und bin leider immer noch «gesperrt»). Die Bilder sehen wirklich fantastisch aus :) Das mit dem Aufstieg und den Schwierigkeitsgraden kenn ich nur zu gut.. Meine Wanderfreundin und ich rechnen immer mit 1.5x der angegeben Zeit, aber die wunderschöne Aussichten lassen einem die Anstrengung jeweils schnell wieder vergessen. Weiterhin gutes Wandern!

    • Liebe Miss Wanderful
      Herzlichen Dank für deinen Kommentar. Tut mir leid, dass du dir den Fuss gebrochen hast :-(
      Ich wünsche dir eine ganz schnelle Genesung, damit du bald wieder das Wandern geniessen kannst.
      Und ja – sobald man dann die Aussicht geniessen kann, ist die Anstrengung vom Aufstieg schnell vergessen. Da hast du recht! :-)
      Alles Liebe, Katja

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