Ich kannte «Island» bisher nur vom hörensagen und subsummierte darunter Schafe, viel Wind und Wetter und ab und an einen Vulkanausbruch mit halsbrecherischem Namen.
Ich habe mich belehren lassen…
Auf Einladung von Hansdampf in allen Gassen Arthúr Bollason machte ich mich mit dem Icelandair Direktflug Zürich-Reykjavik auf, mehr über die Eisinsel zu erfahren.
Reiseleiter Arthúr hat es in sich – sprichwörtlich – er ist ein wandelndes Geschichtsbuch und weiss neben zahllosen Fakten auch Sagen zu erzählen, dass einem der Schreck von klirrenden Schwertern und Hellebarden nur so in die Knochen fährt.
Wenn das nicht Wind und Wetter für ihn erledigen. Aber immer schön der Reihe nach…
Anreise und Reise in Island
Am bequemsten ist die Anreise von Zürich nach Reykjavik natürlich mit dem Direktflug von Icelandair.
In der Saga-Businessklasse fliegt man sagenhaft bequem mit Interkontinentalstandard, siehe meinen entsprechenden Erfahrungsbericht vom Erstflug.
Landen tut man in der Flughafenstadt Keflavik, einer der unwirtlichsten Lava-Gegenden der Insel. Dies weil man den Amerikanern nach dem zweiten Weltkrieg einen Militärflugplatz einräumte und dafür natürlich nicht gerade das beste Land abtrat…
Heute wird der Flughafen nur noch zivil genutzt.
Der Transfer in die Stadt ist relativ teuer. Es wird empfohlen, den Mietwagen bereits ab Flughafen zu buchen.
Wir waren mit den sagenhaften Bussen von Reykjavik Excursions unterwegs. Inklusive WiFi! Ein Blogger-Paradies…
Den Reisebericht von Marie-Astrid über Islands Südwesten liest man übrigens in der NZZ unter «Naturspektakel in der Welt der Sagas«.
Und wer unterwegs Glück hat, dem singt Busfahrer Sturla ein Ständchen ;-)
Auf dem Weg nach Reykjavik wird man entlang der Strasse von Steinskulpturen eines vormaligen Ministers, dann Knastbruders – dort hatte er ja Zeit – und jetzt wieder Ministers begrüsst.
Andere Länder, andere Sitten…
Für Island bieten zahlreiche Veranstalter geführte Rundreisen an, Individualtouristen haben aber in den letzten Jahren sehr stark zugenommen: 20212 hat der Tourismus erstmals die wirtschaftliche Bedeutung der omnipräsenten Fischerei überflügelt.
Die Insel lässt sich per Mietwagen, Camper oder, wenn man abgelegene Gebiete besuchen will, mit Superjeeps bereisen. Siehe SuperJeep.is.
Nur wenn man sie schon sieht, kann man etwa erahnen, wie die Strassenverhältnisse auf abgelegenen Routen wohl sind…
Allerdings sollte man sich bei schlechten Wetterbedingungen erkundigen, ob die gewählte Route überhaupt offen ist, denn Schnee und Regen können erstaunliche Kräfte entwickeln! Wegen starken Regenfällen mussten auch wir unsere Route teilweise ändern…
Vulkane und Geysire
Ganz zu schweigen von Vulkanen… Der Ausbruch des Eyjafjallajökull oder kurz E15 (für die 15 Buchstaben ;-) von 2010 ist wahrscheinlich noch manchem damaligen Fluggast ein Begriff…
Interessanterweise kann ich zählen wie ich will, ich komme auf 16 Buchstaben. Vermutlich hat sich der Fernsehmoderator, der das E15 Numeronym erfand, weil der Name des Vulkans weder zu merken noch auszusprechen ist, schlicht verzählt? Und bisher hat niemand nachgezählt?
Island ist geologisch ein sehr junges Land. Es besteht zwar seit 16 Millionen Jahren, betrachtet man aber die Geschichte der Erde als Zeitraum von 24 Stunden, dann ist Island erst 5 Minuten alt…
Welcome to the Planet!
Und da die Erdkruste hier wohl noch dünner ist als andernorten und die Kontinentalplatten erst noch genau hier auseinanderdriften, blubbert und zischt es zwischendurch gewaltig.
Der Geysir Strokkur und seine Kollegen bieten einerseits Touristenattraktionen, andererseits auch kostengünstiges Warmwasser für allerlei Zwecke (wegen des hier günstig herstellbaren Stroms ist Island ein wichtiger Aluminiumproduzent).
Arthúr möchte mit dem günstigen Strom allerdings lieber Rechenzentren betreiben. Ist ökologischer und Daten lassen sich leichter transportieren als der Alluminium-Rohstoff Bauxit aus Australien…
Gibt es irgendein Thema, wo der Mann seine Finger nicht im Spiel hat?
Immerhin weiss seine Wikipedia-Seite noch nichts von dieser neusten Tätigkeit…
Dass die Geysire auch mal ausser Rand und Band geraten, sprich auch über die Absicherungen hinaus spritzig sind, musste dieser junge Abenteurer erfahren… dass er sich dabei nicht verbrannt hat?
Unterkünfte – Hotels von Icelandair
In Island sind elegante Designhotels rar gesät.
Wir übernachteten im Hilton Reykjavik Nordica und in den Icelandair Hotels in Fludir und Keflavik.
Diese 4-Stern Hotels genügen hohen Ansprüchen, auch das Essen ist sehr gut!
Wer zum übernachten noch schlankeres Design braucht, sollte sich auch ansehen das 101 Hotel, CenterHotel Thingholt oder das Centerhotel Arnarhvoll in Reykjavik und das Hotel Rangá in Hvolsvollur in Südisland.
Im ION Luxury Adventure Hotel im Südwesten der Insel, eine Stunde östlich von Reykjavik, gibt es auch noch elegantes Designhotel zu bewundern.
Ein kurzes Promo-Video über Südisland geht so:
Wegen der Würze und der Kürze folgen die Impressionen aus Reykjavik auf diesem andern Artikel aus Island.
3 Kommentare
Egal wie viele Buchstaben dieser Vulkan hat, er ist sehr auffallend!
So viel ich das von Arthur Bollason live mitbekommen habe, heisst der Eyjafjallajökull etwas moderatorenfreundlicher «E15», weil ein amerikanischer Radiomoderator beim x-ten Mal Aussprechen des Namens Eyjafjallajökull die Schnauze voll hatte und seinen Hörern erklärte, dass er von nun an den Vulkan nur noch als «E» und «15» aussprechen werde: E und die 15 Buchstaben danach… So kommt man dann also doch auf die total 16 Buchstaben!
Ah, good point!