Die Rundwanderung von der Ebenalp zum Berggasthaus Schäfler im Alpstein hat es in sich: Sie bietet spektakuläre Aussichten auf Säntis, Seealpsee und führt am weltberühmten Gasthaus Aescher-Wildkirchli vorbei.
Mein Highlight sind allerdings die schroffen Bergspitzen von Altenalptürm und Öhrli. Die könnten auch in einem Fantasyfilm mitspielen!
Ebenalp – Aescher-Wildkirchli – Altenalp – Schäfler – Ebenalp
Mit Luftseilbahn ab Bahnhof Wasserauen, Appenzell Innerrhoden, auf die Ebenalp. Von dort kurzer Abstieg zur Kapelle Wildkirchli und zum Gasthaus Aescher mit Shop.
Anschliessend Wanderung unterhalb der Felswand des Zislers zur Altenalp, sehr steiler Aufstieg zum Schäfler Gipfelrestaurant und zurück auf dem sanft abschüssigen Bergkamm zur Bergstation Ebenalp. Bombastisch!
- Anreise: Bahnhof Wasserauen (Wenige Parkplätze sind vorhanden, bezahlbar per App. Am besten nutzt Du das gratis Park and Ride ab Gossau und fährst von dort mit der Appenzeller-Bahn nach Wasserauen)
- Wanderung: ca. 7 km
- Dauer: ca. 3,5 Stunden (inkl. Abstecher zum Gasthaus Aescher und Wildkirchli)
- Höchster Punkt: 1’925 m.ü.M. (Gipfel Schäfler)
- Niedrigster Punkt: 1’590 m.ü.M. (Bergstation Ebenalp)
- Schwierigkeit/Kondition: T2/mittel
- Gutes Schuhwerk: Trittsicherheit und etwas Kondition und Schwindelfreiheit sind für den Aufstieg via Altenalp erforderlich. Via Bergkamm geht es einfacher
- Einkehrmöglichkeiten: Berggasthaus Ebenalp, Gasthaus Aescher und Berggasthäuser Altenalp sowie Schäfler
Diesmal ziehen Katja und ich mit Conny & Mario in die Ostschweiz nach Appenzell Innerrhoden.
Unser Ausflugsziel heisst Gasthaus Schäfler: Das Bergrestaurant bietet ein imposantes Panorama auf den Seealpsee und die schroffen Gipfel und steilen Bergflanken des Alpsteingebirges.
Ebenalp: Die Sonnenterrasse im Alpstein
Unsere Wanderung startet auf der Ebenalp, der Sonnenterrasse im Herzen des Alpsteins.
Die Alp liegt auf 1’644 m.ü.M. und ist der ideale Ausgangspunkt mehrerer Wanderungen, von gemütlich bis anspruchsvoll.
Die wohl bekannteste Wanderroute führt von der Bergstation zum weltberühmten Berggasthaus Aescher-Wildkirchli mit seiner Kapelle Wildkirchli (Link zur Historie bei Wikipedia).
Gasthaus Aescher und Wildkirchli – auf den Spuren der Höhlenbewohner
Der Wallfahrtsort Kapelle St. Michael (Wildkirchli) beziehungsweise die Wildkirchlihöhlen wurden aufgrund prähistorischer Funde berühmt: Ausgrabungen beweisen, dass früher Neandertaler und zuvor Höhlenbären im Alpenraum gelebt haben müssen.
Zumindest zeugen Steine, Werkzeuge und Knochen davon, dass die drei Höhlen als Unterschlupf dienten.
Auch das nur wenige Meter weiter gelegene Gasthaus Aescher (Link zur ihrer Webseite) schaut auf eine lange Geschichte zurück: Das in die Felswand und dritte Höhle gebaute Gasthaus besteht nämlich schon seit 1860 und gehört zu den ältesten Berggasthäusern der Schweiz!
Die Höhlenkapelle und das Eremitenhäuschen zusammen mit dem Gasthaus Aescher werden im Web oft als «schönster Ort der Welt» bezeichnet. Ich war noch nicht überall, aber es scheint mir plausibel…
Höhenwanderung zur Altenalp
Praktisch schon überwältigt, startet nun unsere eigentliche Wanderung. Mario möchte nämlich unbedingt noch auf den Schäfler.
Ab dem Gasthaus Aescher wandern wir am Fusse des Zisler entlang in Richtung Altenalp.
Der gut ausgebaute Höhenweg führt über blühende Alpenwiesen und bietet eine gigantische Aussicht auf die gegenüberliegenden Bergflanken des Marwees, des prägnanten Rossmad Ost mit der Meglisalp (Ellens Wandertipp im Reiseblog PATOTRA) und den blau-grün schimmernden Seealpsee (Link zu Katjas Wandertipp für eine einfache Wanderung zum Seealpsee).
Der Abstieg vom Gasthaus Aescher-Wildkirchli zum Seealpsee ist gefährlich! Hier sollte man nur bei gutem Wetter und mit angemessener Ausrüstung wandern.
Leider ereignen sich im Alpstein immer wieder tödliche Wanderunfälle. Es wird gar empfohlen, Kinder an die Leine zu nehmen:
Aufstieg von der Altenalp zum Schäfler
Bis zur Altenalp sind wir «locker» unterwegs, dann ist fertig lustig: Von der Altenalp schauen wir nämlich zum Schäfler hoch. Imposant ragt dessen Felswand in den Himmel. Da müssen wir also hoch?
Nicht wirklich, oder?
Etwas verduzt schauen wir uns gegenseitig an: Bei der Route, die wir ausgesucht hatten, war von einer «einfachen und gemütlichen» Wanderung die Rede. Wohl für Bergziegen?
Der Wanderweg auf den Schäfler steigt steil an. Er erfordert etwas Kondition, aber vor allem auch Trittsicherheit. Hinauf scheint uns trotzdem noch einfacher als hinunter. Ohne Wanderstöcke empfehle ich das nicht.
Zum Glück leidet niemand von uns an Höhenangst. Denn einige Stellen sind ziemlich ausgesetzt, jedoch mit Drahtseilen gut gesichert. Ja super…
Heil oben angekommen, werden wir für diesen doch ziemlich strengen Aufstieg belohnt! Die Aussicht ist grandios!
Die Felsformationen der nördlichen Alpsteinkette sind eindrücklich: Die schroffen Altenalptürm und Öhrli wirken wie aus einem Fantasy-Film.
Und im Hintergrund thront der weitherum sichtbare Säntis mit seinem Sendemast, der mit 2’500 Metern höchste Berg im Alpstein. Ich fotografiere, was das Zeug hält…
Aussichtsberg Schäfler
Vom Schäfler (1’925 m.ü.M.) eröffnet sich ein Rundumblick in alle Himmelsrichtungen: Der Bodensee auf der einen Seite, der Hohe Kasten auf der anderen Seite und die unverwechselbaren, schroffen Gipfel des Alpsteins.
Kein Wunder zählt der Alpstein zu den beliebtesten Ausflugszielen in der Ostschweiz.
Wir sind jedenfalls überglücklich und froh, dass wir den Aufstieg auf uns genommen haben.
Wer die Rundwanderung via Altenalp auslässt, wandert übrigens bequem von der Ebenalp her leicht aufwärts zum Schäfler.
Nun haben wir uns aber eine Stärkung verdient! Wir geniessen ein feines Essen im Berggasthaus Schäfler (Link zu ihrer Webseite).
Der Gipfel gehört zu den «26 Summits», einer Berg-Challenge von Blick und Ochsner Sport (Link zu ihrer Verlosung).
Gestärkt machen wir uns auf den Rückweg. Der Abstieg führt auf dem gut ausgebauten und sehr aussichtsreichen Weg via Alp Chlus zurück zur Ebenalp. Vorbei an Kühen… und Ziegen. Oder die Ziegen vorbei an uns…
Wer noch nicht genug von der Kraft des Alpsteins hatte, gönnt sich im Berggasthaus Ebenalp (Link zu ihrer Webseite) noch einen weiteren Kaffee mit Ausblick.
Anreise auf die Ebenalp
Mit der Bahn (S23) oder dem Auto via Appenzell und Wiessbad via Gossau SG zum Bahnhof Wasserauen.
Tipp: Der Alpstein ist eines der beliebtesten Ausflugsziele in der Ostschweiz. Am besten kommst Du für diese Wanderung unter der Woche – oder brichst in den frühen Morgenstunden auf, denn mit dem Seealpsee (Link zu unserem einfacheren Wandertipp zum Seealpsee) liegt hier ein weiteres sehr bekanntes Ausflugsziel.
Von Wasserauen geht es mit der modernen Luftseilbahn innert 6 Minuten 723 Höhenmeter steil hinauf zur Ebenalp.
Den Fahrplan und die Preise entnimmst Du der Webseite der Ebenalp-Bahn.
Weitere Ausflugstipps und Wanderungen im und rund um den Alpstein
Der idyllische Seealpsee ist schweizweit berühmt. Hier Katjas Tipps für die Seealpsee-Wanderung von Wasserauen aus.
Ein weiterer schöner Tagesausflug im Alpstein ist die Wanderung von Brülisau zum Sämtisersee.
Falls du lieber eine einfache, aber aussichtsreiche Wanderung suchst, so empfehlen wir dir diese gemütliche Rundwanderung auf dem Kronberg.
Ach und übrigens – auch der Säntis ist immer einen Ausflug wert!
Die Schwägalp auf der andern Seite des Säntis bietet mehrere Wanderwege. Beispielsweise die einfache Rundwanderung Schwägalp – Chräzerenpass und zurück.
Auch im Winter ist der Säntis eine attraktive Destination, wie wir bei diesem eisigen Ausflug herausfinden.
Ich wünsche gutes Wetter und vergiss die Wanderstöcke nicht!