Herrliche Rundwanderung in der Ferienregion Andermatt im Kanton Uri: Die Bergkulisse mit Staudamm, Gletscher und Flora rund um den Göscheneralpsee ist grandios!
Walter und ich verbringen ein Wochenende in Andermatt und fahren von da aus ins Göscheneralptal. Es sei eines der schönsten Täler der Alpen. Also los, das wollen wir selber erleben.
Reisememo
Rundwanderung um den Göscheneralpsee
–> Distanz: 9.7 km (mit kleinen Abstechern zu Station 8 und 9, offiziell 8 km)
–> Wanderzeit: 3 Stunden laut mehreren Berichten – wir brauchen allerdings über 5 Stunden!
–> Aufstieg: 426 hm / Abstieg: 426 hm
–> Höchster Punkt liegt auf 2’050 m.ü.M.
–> Schwierigkeit/Kondition: mittel T2
–> Energiebedarf: 2’500 kcal
Anreise
Mit dem Auto bis zum Göscheneralpsee.
Oder mit der SBB bis Göschenen und dann mit dem Postauto zum Stausee. Auf halsbrecherischer Kurvenfahrt…
Rundwanderung um den Göscheneralpsee
Der Stausee im Göscheneralptal liegt auf 1’792 Metern. Die Rundwanderung um den Göscheneralpsee gehört zu den beliebtesten Wanderungen in der Ferienregion Andermatt.
Die Wanderung beginnt bei der Postautohaltestelle gleich nebem dem Berggasthaus Dammagletscher. Hier stehen genügend kostenpflichtige Parkplätze zur Verfügung.
Kaum sind Wanderschuhe geschnürt und der Rucksack auf dem Buckel, müssen wir die erste Entscheidung fällen: Sollen wir den Bergsee im oder gegen den Uhrzeigersinn umrunden?
Intuitiv folgen wir dem Wegweiser gegen den Uhrzeigersinn – in Richtung Bergseehütte (zur Webseite der SAC-Hütte).
Nach einem kurzen, aber steilen Anstieg im Zickzackweg erreichen wir eine mystisch anmutende Moorlandschaft mit Heidelbeergebüschen und geschliffenen Gletscherfelsen.
In den kleinen Weihern spiegeln sich die Berge. Und die weissen Tupfer des Wollgrases sind wie das Sahnehäubchen auf der Torte!
Bei einer Abzweigung entdecken wir einen Wegweiser mit der Aufschrift «Station 9».
Neugierig, wie Walter nun mal ist, müssen wir dem Wegweiser natürlich folgen.
Und siehe da: Der kleine Abstecher lohnt sich! Vor uns eröffnet sich ein weiter Ausblick auf den Göschenensee und die gegenüberliegende Bergkette mit dem Mittagsstock und Müeterlishorn (Was für ein Name! Wieso heisst das Horn so?).
Wir wandern weiter in Richtung Chelenalptal am Ende des Stausees. Diesen Teil empfinden wir übrigens als den gemütlichsten Teil der Seeumrundung.
Am hintersten Teil des Stausees angekommen, überqueren wir einen idyllischen Steg über die wilde Chelenreuss bei «Station 8».
Ab hier würde es übrigens ca. 1h30 das Tal hoch zur Chelenalphütte gehen. Anscheinend war ich vor etwa 20 Jahren mal in dieser SAC-Hütte.
Daran konnte ich mich allerdings nur dank einem Hinweis meiner Freundin Astrid erinnern (na ja, das war ja auch nicht gerade vorgestern…).
Aber zurück zur Seeumrundung. Ab Chelenreuss wird der Weg immer anspruchsvoller: Den Felsen entlang, auf Felsplatten und Steinen balancierend, wandern wir durch Felssturzgebiet(!) weiter.
Der prekärste Teil ist gar mit Stahlketten gesichert (danke vielmals)!
Hier ist Trittsicherheit gefragt. Für diesen mutigen Akt werden wir mit einem entspannenden Ausblick und blühenden Alpenrosen belohnt. Fantastisch!
Nach überstandenem «Drahtseilakt» legen wir unterhalb der Dammahütte eine Picknick-Pause ein und geniessen das herrliche Bergpanorama mit den Gletschern.
Ein Wegweiser zeigt in Richtung Dammahütte SAC weit oben am Fusse des Dammagletschers.
Unser Weg führt jedoch durch steinige Alpweiden und über steil abfallende Schneefelder zurück zum Staudamm des Göscheneralpsees. Wanderstöcke und gutes Schuhwerk sind hier Gold wert!
Zurück auf dem Staudamm geniessen wir noch einmal den Blick zum Dammagletscher über dem See.
Fazit zur Rundwanderung
Die Rundwanderung ist absolut empfehlenswert: Die Berg- und Gletscherkulisse sowie die reichhaltige Bergflora sind faszinierend und beeindruckend.
Über den Wanderweg und die Wanderzeit
Die Wanderung ist aber nicht ganz ohne: Gutes Schuhwerk (wasserdichte Wanderschuhe) und Trittsicherheit sind ein Muss. Ende Mai liegt auf der linken Seeuferseite teilweise noch Schnee.
Zudem empfehlen wir dir, Wanderstöcke mitzunehmen: Insbesondere beim Überqueren der steilen Schneefelder, aber auch bei den teils hohen Felstritten in den Geröllfeldern sind sie sehr hilfreich.
Die auf den Wegweisern angegebene Wanderzeit ist knapp berechnet. Wir brauchten — selbst wenn wir die Foto- und Picknick-Halte abziehen — einiges länger. Wir würden mal locker 3h30 einrechnen plus Pausenhalte. Wir waren über 5 Stunden unterwegs.
Anreise
Am einfachsten ist die Anreise mit dem Auto. Kostenpflichtige Parkplätze stehen beim Berggasthaus Dammagletscher zur Verfügung. 2 Stunden Parkzeit werden beim Essen im Bergrestaurant gutgeschrieben.
Per Zug und Postauto ist der Staudamm auch erreichbar. Erkundige dich vorher über den Fahrplan, denn je nach Monat fährt das Postauto nur nach Voranmeldung.
Beim Wendeplatz vor dem Bergrestaurant steht eine öffentliche Toilette zur Verfügung.
Hier unsere Abschnittszeiten und Walters Puls.
Die Wanderung könnte man auch gut mit den drei Berghütten in der Umgebung kombinieren: Bergsee-, Chelenalp- und Dammahütte.
Diese SAC-Hütten bieten Übernachtungsmöglichkeiten und sind Ausgangspunkte für anspruchsvolle hochalpine Klettertouren in den umliegenden Tälern (blau-weisse Wanderwegweiser statt die uns genehmen rot-weissen).
Und ob man die Wanderung im Uhrzeigersinn oder wie wir im Gegenuhrzeigersinn absolvieren soll, scheint uns einerlei. Es ist in beide Richtungen etwa gleich steil und gleich weit ;-)
Weitere Impressionen von der Rundwanderung um den Göscheneralpsee
Weiterer Wandertipp rund um Andermatt: Wanderung vom Oberalppass zur Maighelshütte und Tomasee.
4 Kommentare
Hallo Katja
Vielen Dank für den tollen Bericht und vor allem den Fotos…. Das sieht alles sehr schön aus….
Jetzt habe ich noch eine Frage, mit Hund ist diese Wanderung nicht zu empfehlen denke ich, da es an den Felsen entlang geht oder sehe ich dies falsch? MFG Claudia
Liebe Claudia
Herzlichen Dank für dein Kompliment. Freut uns, dass wir dein Interesse für diese Wanderung geweckt haben.
Wir kennen uns zwar mit Hunden nicht so aus, aber ich würde meinen, dass diese Wanderung nicht unbedingt geeignet is, zumal es entlang der einen Seeseite sehr schmal ist und der Weg eben dem Felsen entlang führt. Ich hoffe, das hilft…
Liebe Grüsse und eine schöne Wanderung!
Katja
…schon lange stand eine wanderung auf der göscheneralp auf dem programm. und nun, da es keinen stau am gotthard hatte konnten wir sie endlich in angriff nehmen. gut habe ich vorher noch kurz euren blog gelesen, welcher sehr hilfreich war. und ja, die landschaft ist wirklich atemberaubend und man bekommt nie genug davon. das klettern ging einwandfrei und ich stelle mir den bergfrühling unglaublich schön vor, mit den vielen blühenden alpenrosen. der abstecher zum «strand» und den ziegen ging beinahe ins auge, als zwei ziegenböcke plötzlich neugierig wurden. don’t mess with the goats :-).
erstaunt hat mich auch die angegebene wanderzeit – da lagen wir auch drüber. aber hey, es hat sich sehr gelohnt.
Liebe Karin,
Das freut uns sehr, dass unser Bericht hilfreich war! :-)
Huch – die Ehre mit den Ziegenböcken hatten wir nicht. Gut, dass ihr es euch mit ihnen nicht verspielt habt ;-)
Weiterhin viel Spass beim Wandern.
Herzliche Grüsse, Katja