Auf Einladung von Relais & Châteaux Hotels donnern wir drei Tage lang mit drei Harley-Davidson Choppern durch die Romandie und lassen uns die Gourmet-Menus von vier Luxushotels schmecken. Bitte festhalten, los gehts!
Routes du Bonheur von Relais & Châteaux
Relais & Châteaux nennt ihr Rundreise-Konzept «Route du Bonheur»: Ausgewählte Hoteliers und Restaurateure schliessen sich zusammen und bieten genussfreudigen Reisenden eine Gourmet-Tour von einem Restaurant (Relais) oder Hotel (Châteaux) zum nächsten. Dies kann man mit seinem eigenen Wagen, seinem Oldtimer oder — dank einer Kooperation mit Harley-Davidson — eben auch mit einem schweren Motorrad tun, das man zu den Hotelübernachtungen dazubucht.
Weitere Informationen zum Konzept hinter Route du Bonheur habe ich von der kürzlichen Relais & Châteaux Pressekonferenz zusammengetragen. Relais & Châteaux hat auf ihrer Homepage 132 Vorschläge von Routes du Bonheur zusammengestellt.
Diese sind als Inspiration zu verstehen, man kann sich auch eine individuelle Route zusammenstellen lassen.
Route du Bonheur «Romandie Quick Selection»
Wir starten unsere Harley-Davidson Gourmet-Tour im Grand Hotel du Lac in Vevey, wo wir Harley-Rocker uns zum Abendessen versammeln.
Zum gediegenen 5-Gänger lassen wir Totenschädel und Biker-Boots diskret im Zimmer verschwinden. Bin nicht sicher, wie das im noblen 5-Sterne Haus sonst ankommt…
Am zweiten Tag tuckern wir hinter Road-Captain Pierre Berclaz auf idyllischen Nebenstrassen durch das Berner Seeland zum Mittagessen im Vieux Manoir Landhaus in der Nähe von Murten.
Der erlebnisreiche Tag endet abends im Hotel Beau-Rivage in Neuenburg.
Am dritten Tag fährt man via Gruyères und Col des Mosses ins Wallis und hoch bis nach Leukerbad ins Source des Alpes Thermenhotel, der Heimat von Road-Captain Berclaz. Wenn er nicht Harley fährt, ist er hier Hoteldirektor.
Und in der vierten und letzten Etappe geht es über Vevey wieder zurück bis nach Morges, wo man die Maschinen zum lokalen Harley-Davidson Händler zurückbringt.
Hier die einzelnen Stationen im Gourmet-Review:
1. Relais & Châteaux Grand Hotel du Lac in Vevey
Vor der Rundreise versammeln wir uns zum Nachtessen im Grand Hotel du Lac an den Gestaden des Genfersees, oder Lac Léman, wie es ortsüblicherweise heisst.
Hoteldirektor – bei Relais & Châteaux «Maître de Maison» genannt – Christopher Rudolph und Marketing- und Sales-Leiter John Orlandi lassen abends auftischen, dass es einem schwindlig werden kann, nämlich schon zum Apéritif im Weinkeller — Sommelier Clément läutet den Abend standesgemäss «bei sich» im Weinkeller ein…
2. Relais & Châteaux Le Vieux Manoir bei Murten
Zum Mittagessen empfängt uns Maître de Maison Daniel Ziegler und die Marketingverantwortliche Ulrike Ruf in ihrem luxuriösen, 100-jährigen Landhaus Le Vieux Manoir bei Murten.
Die exklusive Lage am Murtensee und das Gourmet-Menu auf der Sonnenterrasse sorgen für rundum zufriedene Gesichter. Was für eine einmalige Erfahrung!
3. Relais & Châteaux Beau Rivage Hotel in Neuenburg
Besitzer und Maître de Maison des Hotels Beau-Rivage Thomas Maechler empfängt unseren Harley-Konvoi schon auf der Hotelvorfahrt mit einem Tablett Bier. Ein würdiger Abschluss einer sonnigen Tagesfahrt ;-)
Abends lässt auch die Mannschaft um Küchenchef Eric Mazéas «nichts anbrennen» und kocht, dass die Pfannen brodeln.
Aber auch hier gibt es erst mal den «Küchen-Apéro», wo all den Koryphäen um Chef-Pâtissier Djamal über die Schulter geschaut wird.
4. Relais & Châteaux Les Sources des Alpes in Leukerbad
Kommt Maître de Maison Pierre Berclaz per Harley in seinem Hotel Les Sources des Alpes in Leukerbad an, so verwandelt sich der Rocker in schwarzer Lederkluft im Handumdrehen in einen smarten Hoteldirektor im schwarzen Anzug.
Châpeau, monsieur le directeur!
Zusammen mit Sommelier Dario geht es auch hier erstmal in den atmosphärischen Weinkeller, wo wir lokale Weissweine degustieren. Dass es gute Walliser Weissweine gibt, war mir schon länger «entfernt» bewusst. Hier wissen sie aber auch, wie diese tatsächlich heissen. Und vor allem wo sie zu haben sind…
Und wie es sich für ein Haus von Relais & Châteaux gehört, kommt auch bei Chef Laurent Omphalius nur auf den Teller, was lecker aussieht und hervorragend mundet…
Harley-Davidson Softail Slim — oder besser Fatboy…
Die matt-schwarze Slimtail ist ein Tieflader im Stile eines Dragsters oder Fatboys. Die tief-sonore Auspuffanlage sorgt nicht nur für einen Soundteppich allererster Güte, sondern auch für ein wuchtiges vorwärtsrupfen bei der kleinsten Bewegung am Gas.
Der luftgekühlte V2-Motor entwickelt mit seinen über 1600 Kubikcentimetern eine aberwitzige Kraft. Diese stampfen die bullige upside-down Vordergabel und fette Schlappen vorne und hinten in den Asphalt.
Nur für ganz böse Buben…
Auch eine Softail Heritage und eine Custom Softail sind Teil der Tour. Die Heritage fährt sich trotz gleicher Motorisierung wie die Slimtail leicht sanfter, der Windschutz sorgt für eine etwas ruhigere Fahrt, besonders innerorts.
Die Custom-Harley ist eine modifizierte Softail für Liebhaber. Der Tank und die Vordergabel sind original, daneben ist alles modifiziert, was breiter, lauter und böser macht. Totenschädel inbegriffen!
Schweizer Routes du Bonheur
Relais & Châteaux stellt eigens Strassenkarten über ihre Routes du Bonheur zur Verfügung.
Ihre empfohlene Schweizer Tour ist noch etwas umfangreicher als unsere Kurzvariante.
Hier aber ein Wort der Warnung: Ein excellentes Gourmet-Angebot bei gleichzeitig sehr aufmerksamer Bedienung ist den Hotels von Relais & Châteaux OFFENSICHTLICH sehr wichtig.
Dies täglich mittags und abends zu sich zu nehmen, bringt einen voraussichtlich mit allergrösster Wahrscheinlichkeit in Clinch mit dem Fitness-Trainer!
Zumal die Frühstücksbuffets standesgemäss ja auch nicht gerade schmalbrüstig ausfallen…
Der diesbezügliche Vorteil unserer Route ist, dass die Hotels in Vevey, Murten und Neuenburg direkt am See liegen und Mann also schon vor dem Frühstück ein leichtes Footing am See oder ein paar Kilometer im See hinter sich bringt.
Und auch in Leukerbad ist für den Kalorien-Burner gesorgt: Um sieben Uhr Morgens geht es ins Thermalbad. Innen- oder Aussenpool. Bei 34 Grad. Da ist der Puls dann schnell oben und der Tag lanciert.
Ich hab’s ausprobiert!
Und wenn wir schon dabei sind, hier noch ein Wort der Warnung II: Im offiziellen Programm werden für unterwegs noch weitere Sehenswürdigkeiten angepriesen. Zeitlich kann dies bei diesen Schlemmermenus etwas knapp werden und es ist fast schade, wenn man erst spät im nächsten Hotel ankommt und dessen Infrastruktur nur noch teilweise nutzen kann.
In dem Sinne empfehle ich unterwegs eher wenige Abstecher und dafür den vollen Genuss dieser Prachthäuser!
Wen so ein Trip aber trotz dieser «Misslichkeiten» interessiert, erkundigt sich über massgeschneiderte Routen am besten unter der Schweizer Gratisnummer 00 800 200 000 02, aus Deutschland unter +49 69 96 75 91 17. Unter diesen Nummern hilft eine Reservationszentrale weiter.
In der Schweiz und Lichtenstein stehen 29 Relais & Châteaux Hotels zur Auswahl. In Deutschland weitere 27, weltweit noch viele mehr. Wenn da mal das Sixpack nicht unter die Räder kommt…
Der Reisebericht des NZZ-Journalisten Jürg Dedial ist übrigens in einer NZZ Sonderbeilage erschienen zum Thema «Luxus in der Stadt«.
Das liest sich zwar flüssig, aber Fotos muss man bei der «alten Tante» natürlich nicht suchen…
Dankeschön!
Herzlichen Dank an Richard Guyon, Relais & Châteaux Direktor für die Schweiz und Liechtenstein, für die grosszügige Einladung! Ihr bietet eine unvergessliche Erlebnisreise!
Auch einen allergrössten Dank den Maîtres de Maison
- Christopher Rudolph vom Grand Hotel du Lac in Vevey
- Daniel Ziegler vom Vieux Manoir in Murten
- Thomas Maechler vom Beau Rivage Hotel in Neuenburg
- Pierre Berclaz vom Sources des Alpes in Leukerbad
und ihren Teams. Sie liessen keine Wünsche offen! Wir werden die entsprechenden Häuser wärmstens weiterempfehlen ;-)
Und auch Sabine Biedermann von Primcom ein herzliches Dankeschön für das Organisieren der Reise und mitfilmen unterwegs ;-)
Und nicht zuletzt bedanke ich mich beim hilfsbereiten Philip Schärly vom Harley-Davidson Händler Bixe in Hünenberg. Motorrad und mein ganzes Leder-Outfit stammen von dort.