Ohne allzu grosse Erwartungen fliegen wir für eine Rundreise in den Oman. Das Land, seine Landschaften, die Sehenswürdigkeiten wie auch die Omaner ziehen uns aber schnell in ihren Bann…
Wir haben uns als Selbstfahrer die folgende einwöchige Rundreise zusammengestellt mit Ausgangspunkt Muscat, Gebirge rings um Nizwa, Sandwüste bei Al Wasil und abschliessenden Badeferien im The Chedi Muscat.
Die Route unseres Roadtrips über total 1’365 km war:
- Muscat Al Mouj – Mutrah Souk: 80 km (2x besucht)
- Muscat – Nizwa: 150 km
- Nizwa – Misfat Al Hamra und Bahla: 150 km
- Nizwa – Alila Jabal Akhdar: 240 km (sind wir 2x hin und her gefahren)
- Nizwa – Desert Nights Camp: 180 km
- Desert Nights Camp – Wadi Bani Khalid – Muscat: 300 km
Ich geb’s zu. Allzu euphorisch war ich diesmal nicht vor unseren Ferien.
Wir hatten uns für Oman entschieden – hauptsächlich deshalb, weil die Destination im November noch warme Temperaturen verspricht und der Flug nicht allzu lange dauert. Zudem hatten wir von Bekannten schon viel Positives über das Land gehört.
Als wir an einem Freitagmorgen kurz vor 7 Uhr Ortszeit in Muscat landen, lacht uns die Sonne an und eine warme Brise weht mir ins Gesicht. Irgendwie verspüre ich jetzt doch eine kleine Euphorie.
Omans Hauptstadt Muscat – Basis der Rundreise
Muscat liegt am Golf von Oman und ist von Bergen und Wüste umgeben. Die Geschichte der Hauptstadt Omans reicht bis in die Antike zurück. Es gibt zwar das historische Zentrum bei Mutrah mit der Corniche (Strandpromenade) und dem alten Souk, die weiteren Sehenswürdigkeiten sind aber über die Stadt verstreut.
In alle Richtungen entstehen gerade neue Quartiere, in denen Bürogebäude oder gar ganze Moscheen hochgezogen werden: Muscat ist nur schon wegen seiner monumentalen Sultan Qaboos Moschee eine Reise wert!
Bereits nach dem ersten Tag in Muscat bin ich überrascht und fasziniert über die Kontraste der Stadt, über diesen Mix aus Metropole und 1001 Nacht. Hier findest du weitere Tipps zu Muscat oder dem sehr schönen Chedi Muscat Hotel.
Nizwa und das Designhotel Alila Jabal Akhdar im Hajar-Gebirge
Rund anderthalb Autostunden südwestlich der heutigen Hauptstadt Muscat (rund 150 km) liegt im Landesinnern die malerische, kleine Stadt Nizwa.
Neben dem Viehmarkt und dem Souk ist Nizwa besonders auch wegen seiner Festung ein Touristenmagnet.
Nizwa ist zugleich das Tor zum Hajar-Gebirge. Al Jabal Akhdar (Arabisch für «Der grüne Berg») ist Teil des Hajar-Gebirges, das sich über mehrere hundert Kilometer am Golf von Oman entlang zieht.
Das mediterrane Klima macht die Region zum Früchtegürtel des Omans. Auf den ersten Blick wirkt der «grüne Berg» aber eher karg und spröde.
Doch schon bald bin ich überwältigt vom Blick in die Tiefe der mächtigen Felsschluchten!
Das Alila Jabal Akhdar Hotel ist sozusagen das Sahnehäubchen auf der Torte – oder in diesem Fall auf dem Berg.
Ein Traum von einem Hotel!
Nach zwei Nächten heisst es leider schon wieder Koffer packen. Aber ich bin natürlich auch auf die nächste Etappe gespannt: Denn vom Gebirge geht’s weiter nach Wahiba Sands, in die grösste Inlandwüste Omans.
Die Wahiba Sands Wüste
Langgezogene Dünen, feiner Sand und unvergessliche Farbenspiele zum Sonnenuntergang sind hier Programm.
Der Besuch der Wahiba-Wüste zählt zu den Highlights unserer Oman-Reise!
Wir haben eine Nacht im Desert Nights Camp verbracht. Dabei durfte natürlich auch ein Kamelritt nicht fehlen.
Hier geht’s zu unserem Bericht aus der Wüste.
Die Wadis – Täler mit stehendem Wasser
Im Oman findet man viele Wadis. Als Wadi bezeichnet man die Flussläufe in Gebirgstälern. Viele sind meistens ausgetrocknet, doch zur Regenzeit füllen sie sich wieder mit Wasser und verwandeln sich dann in traumhafte Oasen mit beeindruckenden Felsformationen.
Die Wadis sind besonders fruchtbar und haben tiefe, kühle Becken, in denen man schwimmen kann.
Eines der schönsten und grünsten Wadis des Sultanats ist das Wadi Bani Khalid, welches über das ganze Jahr hindurch Wasser führt.
Zwei weitere Wadis, die ebenfalls einen Besuch wert wären, sind Wadi Shab sowie Wadi Tiwi. Sie liegen ca. 1 ½ Stunden Autofahrt von Muscat entfernt an der Küstenstrasse in Richtung der Stadt Sur.
Aus Zeitmangel haben wir diese jedoch ausgelassen. Wir wollten nämlich die letzten drei Tage nochmals die Stadt Muscat erkunden und das Chedi Hotel geniessen. Hier geht’s zu unserem Bericht über das Chedi Muscat mit seinen Pools der Superlativen.
Ein weiterer Traum wie in 1001 Nacht…
Fazit
Oman hat mich total überrascht!
Erwartet hatte ich karge Geröllwüsten. Und die findet man in Oman auch, aber die bizarren Gebirgsformationen, die Sanddünen der Wahiba Sands Wüste und die grünen, fruchtbaren Wadis sorgen für eine überraschende Abwechslung und bilden einen faszinierenden Kontrast.
Überrascht wurde ich auch von den gastfreundlichen und hilfsbereiten Omanern.
Meine Bedenken in Bezug auf die uns doch fremde islamische Kultur in Arabien wurden ausgeräumt; Oman zählt zu den fortschrittlichsten Ländern der arabischen Halbinsel.
Das Sultanat vereint Märchen aus 1001 Nacht, Moderne, Tradition und Weltoffenheit. Das ist nicht zuletzt Omans Sultan Qabus zu verdanken.
Der Sultan hat – nachdem er 1970 seinen eigenen Vater mittels Staatsstreich ins Exil verbannte – das Land innert weniger Jahre aus dem arabischen Mittelalter in die westliche Moderne katapultiert.
Er bemühte sich stets für eine Öffnung und Modernisierung des Landes. Dafür verehrte ihn das Volk.
Update Januar 2020: Der Sultan Qabus bin Said ist am 11. Januar 2020 im Alter von 79 Jahren gestorben. Nun tritt Haitham bin Tarik al Said die Nachfolge an. Haitham bin Tarik al Said war bisher Kulturminister des Landes und ist der Cousin des verstorbenen Sultan Qabus bin Said.
Reisetipps für einen Roadtrip durch den Oman
Auf unserer Oman-Länderseite haben wir ein paar praktische Reisetipps für den Oman zusammengestellt, damit die Reiseplanung etwas einfacher wird.
Weitere Sehenswürdigkeiten
Was nicht jeder weiss: Der Oman bietet gleich vier UNESCO Weltkulturerbestätte!
- Das Fort Bahla
- Die archäologischen Stätten Bat, Al Khutm und Al Ayn
- Das Bewässerungssystem von Al Aflaj
- Die Weihrauch-Plantagen von Dhofar, wo Weihrauch in der Natur gedeiht
Weihrauch riecht man in Muscat an jeder Ecke. Der Saft des Weihrauchbaumes war einst das wertvollste Geschenk, das man Königen und Königinnen machen konnte.
Weil näher an unserer Route gelegen, besuchen wir das Bewässerungssystem von Misfat al Abryyin. Malerisch klammern sich hier Lehmhäuser und Palmen an die schroffen Felsen. In starkem Kontrast zu den umliegenden Bergketten.
Übrigens gibt es noch weiter nördlich die zum Oman gehörende Exklave rund um die Fjorde Mussandams. Diese Gegend haben wir diesmal nicht besucht. Man erreicht sie wohl einfacher via Dubai als via Muscat.
4 Kommentare
Der Oman steht bei mir auch ganz oben auf der Liste! Kommt man in die Wüste und zu den Oasen mit einem normalen Wagen? Oder hattet Ihr einen 4×4?
Hallo liebe Sabine, für in die Wüste (und auch wenn du ins Gebirge willst), brauchst du einen 4×4. Auf unserer Oman-Länderseite haben wir alle wichtigen Informationen für die Planung einer Oman-Reise aufgelistet. Liebe Grüsse, Katja
Hallo Reisememo
Vielen Dank für die ausführliche und interessante Berichterstattung über den Oman.
Ich werde im nächsten Frühling das vierte Mal dorthin reisen, das erste Mal im Rahmen einer Rundreise, die anderen beiden Male in Muscat und im 2019 geht’s erstmals auch in den Süden. Daneben nächtige ich auch im Alila im Gebirge rund um Nizwa, bin schon total gespannt!
Weiterhin tolle Reisen wünsche ich euch.
Herzliche Grüsse aus Olten, Franziska aka Swiss Traveler
Liebe Franzsika,
Ganz herzlichen Dank für deinen Kommentar und die lieben Wünsche. Auf das Alila kannst du dich sehr freuen! Du wirst bestimmt nicht enttäuscht werden.
Dir auch weiterhin viele tolle Reisen.
Herzliche Grüsse, Katja