Heute wandern wir im bekannten Heidiland aufs Malanser Älpli: Die Rundwanderung «Route des Staunens» verspricht Kraftorte und Idylle pur.


Aussicht auf den Haldensteiner Calanda von der Malanser Älpli
Reisememo
Malanser Älpli – Route des Staunens
— Distanz: 7,5 km
— Wanderzeit: ca. 2h45 bis 3h
— Aufstieg: 250 hm / Abstieg: 250 hm
— Schwierigkeit/Kondition: mittel T2
— Energiebedarf 1’970 kcal
Anreise
Mit dem Zug oder Auto bis zur Malanser Älplibahn.
Wichtiger Hinweis: Die Älplibahn fährt nur alle 15 Minuten mit 2 Gondeln à 4 Passagieren. Eine Reservation ist unerlässlich!
Heidiland: nur schon dieser Name lässt mich in Erinnerungen an das kleine quirlige Mädchen auf ihrer Alm schwelgen.
Ich sehe die saftig grünen Wiesen mit ihren bunten Blumen geistig vor mir und freue mich schon auf die Wanderung in der Ferienregion Heidiland.


Heidis Bergblumen auf der Route des Staunens
Geschichtsträchtige Älplibahn
Die Anreise auf das Malanser Älpli ist schon ein Erlebnis für sich. Die Älplibahn schaut auf eine lange Geschichte zurück: Die Luftseilbahn wurde im 2. Weltkrieg gebaut, um Truppen mit Nachschubmaterial zu versorgen.
Heute werden mit der Bahn naturhungrige Wanderer transportiert. 1’200 Höhenmeter legt die Bahn in 14 Minuten zurück. Sie bringt Ausflügler innert 14 Minuten von Malans auf die 1’800 m.ü.M. liegende Alp hoch über der Bündner Herrschaft.


Talstation Buchwald und die beiden Gondeln der Älplibahn


Parkplatz bei der Talstation Buchwald


Gondeln der Älplibahn Malans mit Sicht aufs Rheintal
Hinweis: Pro Stunde können lediglich 32 Personen befördert werden!
Daher ist es unerlässlich, sich einen Platz in der Gondel zu reservieren! Zum Glück hatte ich diese Information beim Recherchieren gesehen. Frühzeitig reservieren lohnt sich also. Alle Informationen findest du hier: Älplibahn. Wir haben unsere Fahrt telefonisch reserviert unter +41 81 322 47 64. Rechne etwa mit 3 Stunden für die Wanderung, um auch die Zeit für die Talfahrt zu reservieren.
Für Benützer der Älplibahn stehen gleich bei der Talstation kostenfreie Parkplätze unter der Seilbahn zur Verfügung.
Route des Staunens auf dem Malanser Älpli
Die Bergstation der Älplibahn ist der Ausgangspunkt unserer Rundwanderung. Aber zuerst geniessen wir die grandiose Aussicht ins weite Rheintal mit dem markanten Haldensteiner Calanda Gipfel.
Links von der Bergbahn zeigt eine Tafel verschiedene Wandervorschläge. Der Weg zum Alpenglück führt bekanntlich über viele Wege. Insofern hat man die Qual der Wahl.
Wir wissen aber bereits, dass wir heute die Route des Staunens und ihre Kraftorte erkunden möchten.
Ein leicht ansteigender Weg führt zuerst auf den Chrüzbode und weiter zum «Obersäss».
Hier erreichen wir nach ca. 50 Minuten bereits den höchsten Punkt der Wanderung auf 2’002 m.ü.M.


Wanderweg mit Haldensteiner Calanda im Hintergrund


Wanderweg in Richtung Vilan (2’376 m.ü.M.) und Obersäss


Wanderweg mit dem Tschingel im Hintergrund


Obersäss-Hütte


Blauer Enzian vor dem Schesaplana
Laut Wandervorschlag wandert man von hier weiter zum Aussichtspunkt beim «Altsäss» mit Sicht ins Prättigau. Die Krete der Gipfel von Naafkopf über Schesaplana zu Kirchlispitzen markieren die Grenze zu Österreich.
Sooo spektakulär finden wir den Aussichtspunkt aber nicht. Zudem musst du vom Altsäss wieder den gleichen Weg zurück zum Obersäss.
Wenn du also nicht allzu viel Zeit hast, empfehle ich, diesen kleinen Abstecher wegzulassen und stattdessen zum Zuckerstock (Kegel) zu wandern – siehe weiter unten. Die Aussicht von da auf die Bergkette ist praktisch noch schöner.


Hinten v.l. Schafberg, Schesaplana, Kirchlispitzen, Grosser Turm an der Grenze zu Österreich
Zurück beim Obersäss geht es rechts hoch über einen Wiesenweg, vorbei an einer Moorlandschaft. Hier überqueren wir den Alpbach auf etwas morschen Holzbalken.
Und danach verpassen wir in der Aufregung den Abzweiger zum Kammböden – zum Glück!


Walter überquert den Alpbach auf morschen Balken


(Falscher) Wanderweg in Richtung Kegel
Abstecher zum Zuckerstock
Nach einem kurzen, steilen Aufstieg landen wir fälschlicherweise beim Zuckerstock (auch «Kegel» genannt). Der Ausblick hier oben ist herrlich.
Wir kommen kaum aus dem Staunen heraus und wundern uns, warum dieser Abschnitt nicht auch zur Route gehört.
Achtung: Unsere Handys verlieren hier oben jegliche Verbindung, so dass wir nicht sofort realisieren, auf dem Holzweg zu sein. Es lohnt sich, eine Wanderapp herunterzuladen mit der passenden Route und (offline) Navigation.


Wegweiser auf den Kegel


Kegel an der Malanser Route des Staunens


Aussicht vom Zuckerstock in Richtung Rheintal


Alex, Gabi, Katja und Walter ver(w)irrt beim Zuckerstock auf dem Malanser Älpli
Wie auch immer – manchmal lohnt es sich also, den falschen Weg zu gehen. Pfadfinder Walter sei Dank! Sobald sein Handy wieder Empfang hat, lässt er das Navi nicht mehr aus den Augen ;-)
Beim Zuckerstock überlegen wir, ob wir über den «oberen Tritt» in Richtung «Bad» weitergehen sollen und von dort auf die «richtige» Route zurückkehren. Allerdings wird die Zeit etwas knapp. Denn wir wollen die reservierte Talfahrt mit der Älplibahn nicht verpassen.
Also kehren wir wieder auf die ursprüngliche Route des Staunens zurück. Und wandern unterhalb des Ruchenbergs auf der teilweise weglosen Wiese in Richtung Kammböden und Mittelsäss.


Wanderweg auf der Route des Staunens


Hütte auf dem Malanser Älpli
Die Landschaft unterhalb des Ruchenbergs ist bilderbuchmässig: Blühende Wiesen, Bäche und felsige Gipfel – eine ausgesprochen herrliche Bergkulisse. Höre ich im Wind etwa Heidi jauchzen?
Ab Mittelsäss führt dann der letzte Wegabschnitt leicht aufwärts wieder zurück zur Bergstation der Älplibahn.


Katja auf der Route des Staunens


Wanderweg und Chalets mit Sicht auf das Rheintal


Wanderweg mit Brücke


Ich empfehle die Route im Gegenuhrzeigersinn.
Hier der Link zur interaktiven Karte mit Walters Puls und Geschwindigkeit
Weitere Impressionen von der Route des Staunens:


Schesaplana von der Route des Staunens aus


Sicht von der Bergstation auf den Haldensteiner Calanda und ins Rheintal


Kegel mit im Hintergrund Glegghorn bis Vorder und Hinter Grauspitz. Sie bilden die Grenze zu Liechtenstein


Naafkopf und Tschingel bilden die Grenze zu Österreich


v.l. Schafberg, Schesaplana, Kirchlispitzen, Grosser Turm
Einkehrmöglichkeiten:
Falls du nach dieser Wanderung Hunger bekommst – Walters Wanderuhr meldet immerhin einen Kalorienverbrauch von 1’970 kcal – kehrst du entweder bei der Bergstation ein im Bergbeizli. Oder wenn Deine Gondel gerade fährt, halte durch bis zu zwei tollen Tipps in Jenins oder Maienfeld:
Weinkeller Alter Torkel
Jeninserstrasse 3
7307 Jenins
Webseite: alter-torkel.ch
Stall 247
Spitalgasse 16
7304 Maienfeld
Webseite: stall247.ch


Weinkeller Alter Torkel in Jenins


Restaurant Alter Torkel


Eingang zur Taverne und Vinothek


Weinschrank mit Selbstbedienung (!) im Stall 247


Kleine Pizza mit Gemüse im Stall247
Als Bödeli für die Degustation vom Weinschrank
Auch eine empfehlenswerte Wanderung in der Gegend ist vis-à-vis auf der andern Talseite der Panorama Höhenweg Pizol, hier in der Version als Winterwanderung. Auch hier empfehle ich die Gondel, um gemütlich im modernen Bergrestaurant zu essen.