Die luxuriöse Ongava Lodge im gleichnamigen Wildreservat liegt erhöht auf einem kleinen Hügel. Die Aussicht und die wilden Tiere am Wasserloch sind faszinierend. Aber auch die Löwen-Safari hat es in sich!
Das Ongava Private Game Reserve gilt als eines der grössten und besten privaten Naturreservate in Namibia. Es grenzt an das Anderson Gate, dem südlichen Eingangstor zum Etosha Nationalpark (zu unserem Bericht).
Auf 30.000 Hektaren tummeln sich Elefanten, Löwen, Giraffen, Breit- und Spitzmaulnashörner, verschiedene Antilopen sowie zahlreiche Vogelarten.
Launische Elefanten – Schrecksekunde im Kamerasucher
Walter und ich sind heute mit Guide Pascalis unterwegs. Er fährt uns in seinem Land Cruiser im Wildreservat herum. Schon nach wenigen hundert Metern begegnen wir graziösen Giraffen und mürrischen Elefanten.
Pascalis stellt den Safari-Jeep direkt neben zwei Dickhäutern ab, die sich mit ihrem Rüssel ihr Essen von den Bäumen holen. Dafür knicken sie rücksichtslos ganze Baumäste!
Fasziniert schauen wir ihnen zu, bis uns der jüngere der beiden Elefanten entdeckt.
Obwohl wir keinen Mucks machen, scheint dem pubertierenden Dickhäuter etwas nicht zu passen. Er fängt an, den Kopf zu schütteln, die Ohren auszustellen und zu trompeten, bis uns die Ohren wackeln.
Aus dem Stand stürmt er plötzlich auf uns los!
Viel Staub aufwirbelnd und trompetend bleibt er nur wenige Meter vor unserem Jeep stehen.
Walter fällt um ein Haar die Kamera aus der Hand: Er war nämlich gerade den Elefanten am Filmen und erlebt den Angriff im Sucher noch viel näher als ich!
Das Video ist an der Stelle etwas verwackelt, befürchte ich…
Pascalis lacht und dreht gemächlich den Zündschlüssel. Das sei ein typischer «Mock Charge» gewesen, ein Scheinangriff, um uns zu verscheuchen und Angst einzujagen.
Naja, das ist dem Bullen auf jeden Fall gelungen!
Als dann der grosse Elefantenbulle plötzlich auch auf uns losstürmt, gibt Pascalis aber doch noch mächtig Gas und macht, dass wir vom Acker kommen…
Kurz darauf entdecken wir fünf Löwinnen, die faul herumhängen.
Pascalis erkennt anhand der Zitzen, dass zwei der Löwinnen Junge haben müssen.
Umgehend machen wir uns auf die Suche nach den «cubs», wie die jungen Tiere auf Englisch heissen.
Pascalis folgt vielen Spuren, lauscht und plötzlich hört er die Löwenbabies. Angeblich tönen die Rufe der Kleinen ähnlich wie Babygeschrei.
Walter meint, es klinge eher wie das Gequake von Fröschen. Nicht gerade angemessen für den König der Tiere, wie ich meine.
Wie dem auch sei, Pascalis ist sich sicher, dass es die Babylöwen sind und fährt schnurstracks in die Richtung, aus der die Laute kommen.
Und siehe da, ziemlich schnell finden wir die putzigen Kerle!
Unglaublich süss, wie die Löwenbabies laut quakend zwischen den Müttern hin und her zotteln ;-)
[Das Video ist noch im Schnittpult…]
Sonnenuntergang im Ongava Private Game Reserve
Wie in den meisten Safari-Lodges darf auch im Ongava Wildreservat der obligate Sundowner nicht fehlen.
Wir entscheiden uns traditionellerweise für einen Gin & Tonic. Der soll nämlich Malaria fernhalten.
Deine Basis: Die Ongava Lodge von Okaukuejo
Die Ongava Lodge besteht aus einem Hauptgebäude und 14 mit Stroh bedeckten Chalets. Im afrikanischen Stil erbaut, betten sie sich nahtlos in die Landschaft ein.
Im Hauptgebäude befinden sich das Restaurant sowie eine Lounge mit Bar. Die Lounge mit Kamin ist eingerichtet wie ein gemütliches Wohnzimmer mit gemütlichen Sesseln und Couch-Tischen.
Du fühlst Dich auf Anhieb wie im Paradies auf Erden!
Stilvolle Lounge mit Restaurant und Bar:
«The Hide»: Versteckte Tierbeobachtung am Wasserloch
Wir nippen in der Lounge zufrieden an unserem Willkommensdrink und gehen anschliessend auf die Veranda zum Lunch.
Die Aussicht ist betörend. Wir erspähen sofort das Wasserloch und einige Kudus und Gazellen ringsherum.
Kellner Tuly erklärt, dass mittags meistens die Elefanten zum Trinken kommen.
«Aha … na dann warten wir mal ab und trinken auch etwas», meint Walter mit einem Augenzwinkern.
Kaum sitzen wir, kommt rund ums Wasserloch grosse Unruhe auf: Durstige Impalas und Springböcke trinken vorsichtig aus dem Tümpel, als aus dem Nichts ein riesiger Elefantenbulle auftaucht und alle vertreibt!
Der Dickhäuter duldet keine weiteren Tiere am Wasserloch…
Gespannt verfolgen wir das tierische Spektakel: Jedes Mal, wenn sich die Antilopen nähern, saugt der Elefant mit seinem Rüssel Wasser auf – und schwups – spritzt er die Antilopen an bis sie davonstieben!
So fies!
Tuly fragt uns, ob wir nicht hinunter zum «Hide» wollen – einem künstlich errichteten Versteck, von wo man die Tiere am Wasserloch hautnah beobachtet.
Und ob wir das wollen! Das Essen kann warten. Nichts wie los!
Das künstlich errichtete Versteck ist von der Hauptlodge über einen eingezäunten Weg erreichbar. Das ist auch nötig, denn da draussen laufen überall wilde Tiere herum!
Es ist fantastisch, die Tiere aus allernächster Nähe zu beobachten.
Abends gehen wir gleich nochmals zum Hide hinunter. Denn dann kommen die Nashörner zum Wasserloch – inklusive Junges!
Nashörner entdecken wir auch am nächsten Tag. Hier geht’s zu Walters Bericht über die (aufregende) Nashorn-Safari.
Einmal mehr auf unserer Namibia-Reise sind wir hin und weg!
Genauso wie am nächsten Morgen, als sich Tausende von Vögeln überfallartig und mit tosendem Geschrei über das Wasserloch hermachen.
In ganzen Scharen kommen sie daher, denn auf diese Weise tarnen sie sich.
Angeblich meinen so die überlegenen Tiere, dass es sich hier um einen Riesen handelt. Und was für einen! Walter und ich haben kurz das Gefühl, Teil des Hitchcock-Thrillers «Die Vögel» zu sein!
Zum Glück ist nach wenigen Minuten der Spuk vorbei und es legt sich wieder eine unglaubliche Ruhe rund um die Lodge.
Weitere Impressionen aus dem Ongava Private Game Reserve
Und hier findest Du weitere Reisetipps für eine Namibia-Rundreise sowie weitere Erlebnisberichte.
2 Kommentare
Bezaubernde Bilder und lustige Kommentare haben mich nach Africa transportiert ohne Omicron Gefahr. Danke
Schön, das freut uns sehr, dass du durch diesen Bericht mit uns mitgereist bist ;-)