Amden ist ein Wanderparadies. Ob Sommer oder Winter; hier findet man immer einen passenden Weg, um ein paar Stunden im Naturparadies zu verbringen. Diesmal erkunden wir den Amdener Höhenweg.
Amden liegt auf einer Sonnenterrasse oberhalb vom Walensee. Man erreicht das Dorf von Weesen aus, von wo man ebenfalls ein paar weitere Wanderoptionen hat.
So sind wir im Sommer zum Beispiel von Weesen über Betlis dem Walensee entlang zu den spektakulären Seerenbachfällen gewandert. Eine absolut empfehlenswerte, leichte Wanderung.
Aber dieses Mal zieht es uns in höhere Gefilde.
Nach einer strengen Arbeitswoche möchten wir am Sonntag noch etwas wandern gehen. Aber es soll nicht allzu weit weg sein, und allzu lang und anstrengend darf die Wanderung auch nicht sein. Ich möchte einfach in die Natur, Energie tanken, ohne mich allzu sehr zu verausgaben oder zuerst noch ein paar Stunden irgendwohin fahren zu müssen.
Also entscheiden wir uns spontan für den Amdener Höhenweg (die Einheimischen nennen ihn «Ammeler Höhenweg»). Den wollten wir schon lange mal machen! Und von Rapperswil ist es ja ein Katzensprung nach Amden. Also los!
Amdener Höhenweg
Nachdem wir nicht gerade sehr früh von zuhause losgefahren sind, können wir uns im Dorfkern von Amden doch noch einen der letzten Parkplätze schnappen. Phuuu, jetzt noch hurtig laufen, damit wir noch vor der Mittagspause die Sesselbahn Mattstock erwischen.
Der Stress ist allerdings unnötig; bei herrlichem Wetter und viel Betrieb lässt die Tourismusregion Amden den heiss begehrten Sessellift auch über Mittag laufen.
Die Sesselbahn bringt uns zur Bergstation Walau – zum Ausgangspunkt dieser Wanderung. Aber nanu!? Was ist denn das auf dem Sessellift? «Ein Bär?!», meint Walter…
Ach was, ein Bär!… Das weiss sogar ein Kind, dass das kein Bär ist!
Das ist Mungg Amdo, das Murmeltier, das Familien mit Kindern vom Munggeweg (ein Familien-Erlebnisweg) bekannt ist!
Aber zurück zur Wanderung für die grossen Jungs und Mädels.
Ab der Bergstation des Sessellifts geht es über ausgedehnte Alpwiesen Richtung «Hintere Höhi» bis zum geschützten Moorgebiet.
Das Hochmoor von nationaler Bedeutung ist eindrücklich und die Aussicht auf das Toggenburg und das Alpsteingebirge sensationell.
Es ist übrigens die grösste Moorlandschaft der Ostschweiz!
Wir folgen dem Weg durch das einmalige Naturschutzgebiet, vorbei an Fichten- und Bergföhrenwäldern.
Unterwegs laufen wir an mehreren idyllischen Picknickplätzen und Schweizer-Familie-Feuerstellen vorbei. Da wir aber für diese Kurzwanderung keine Cervelats dabei haben, lassen wir diese links liegen. Ist ja Wurst.
Schliesslich erreichen wir die Alpwirtschaft Furgglen. Hier können wir dann doch nicht widerstehen und machen Halt auf der herrlichen Sonnenterrasse des Alpbeizli. Das lohnt sich nicht nur wegen dem feinen Kafi Lutz, sondern auch die Aussicht auf die Glarner Alpen mit Mürtschenstock, Glärnisch und Rautispitz ist genial!
Ausserdem könnte man noch eine berüchtigte «Wurmkur» machen. Tönt für mich allerdings nicht allzu einladend. Auch wenn es sich hierbei lediglich um einen selbstgemachten Schnaps handelt, der wohl alle Würme töten soll…. mmmhh.
Wie auch immer – gestärkt laufen wir weiter. Wir sind hier allerdings nicht die einzigen, die es auf diesem Weg schön finden…
Weiter geht’s der Alpweide dem «Gulmen» entlang, durch ein kleines Wäldchen bis zum «Arvenbüel». Von hier nehmen wir das stündlich verkehrende Postauto zurück nach Amden.
Wem die Wanderung noch nicht genug ist, der kann vom Arvenbüel natürlich auch nach Amden wandern (ca. 45 Minuten Fussmarsch).
Details zur Amdener Höhenwanderung
Distanz: 8.6 km
Aufstieg: 320m
Abstieg: 349 m
Dauer der Wanderung: 2h45
Schwierigkeitsgrad: leicht
Aussicht: genial!
Interessant: In der Mitte sieht man Walters Puls während der Mittagspause. Respektive man sieht eben kaum einen Unterschied! So einfach ist die «Wanderung» ;-)
In der Ansicht «Daten» sieht man immerhin, wie er herumsitzt.
Betriebszeit der Sesselbahn Mattstock:
1. Juni – 1. November jeweils 08:30 bis 12:00 Uhr und 13:15 bis 16:45 Uhr.
Preis pro Person für die Bergfahrt: CHF 9.-
Weitere Informationen findet man auf der Webseite von Amden Weesen Tourismus: www.amden-weesen.ch.
Anreise nach Amden:
Über die A3, Ausfahrt Weesen. Allerdings lohnt es sich, am Wochenende mit den öffentlichen Verkehrsmitteln anzureisen, da die Parkplätze limitiert sind. Mit der SBB ab Zürich bis nach Ziegelbrücke, dann auf den Regionalbus Nr. 650 bis Amden.
Weitere Impressionen von der Amdener Höhenwanderung
Eine weitere empfehlenswerte Wanderung in Amden ist die Höhenwanderung Hasenboden.
Amden im Winter – die Sonnenterrasse über dem Nebelmeer
Da Amden auf etwas über 900 M.ü.M. liegt, ist das Dorf im Winter öfters mal über der Nebelgrenze.
Daher nehmen wir an Winterwochenenden, wenn im Unterland dicke Nebelsuppe dominiert, auch mal im Winter den Weg zum Hochplateau unter die Räder. Wie es ist, über dem Nebelmeer ein paar Sonnenstrahlen zu erhaschen, haben wir in diesem Artikel beschrieben.
2 Kommentare
Wunderbare Ausflug und die Landschaft sehenswert (wie überall in der Schweiz?)
Ja, in der Tat ein schöner Ausflug – und praktisch vor unserer Haustüre! :-)