Auf dem Chäserrugg, dem östlichsten der 7 Churfirsten-Gipfel, glänzt das Bauwerk der Basler Stararchitekten Herzog & De Meuron: Ein Bergrestaurant kolossalen, aber eleganten Ausmasses! Da musste ich Mass nehmen…
Nach der neulichen Weinwanderung an den Gestaden des Walensees, teste ich die roten Wanderschuhe von Mammut diesmal 1’800 Meter höher: Ausgehend von der Talstation der Iltiosbahn in Unterwasser auf 900 M.ü.M. wandern wir via Klangwelten am Schwendisee zur passenden Bergstation auf 1’339 M.ü.M.
Von da lassen wir uns per Seilbahn auf den Chäserrugg hieven. Auf doch recht luftige 2’262 M.ü.M.
Hier bietet sich dem unerschrockenen Wanderer eine schwindelerregende Aussicht auf den Walensee und die gegenüberliegenden Flumser Berge.
Nach der ersten Wanderstrecke macht sich bei uns allerdings bereits der erste Hunger bemerkbar, so dass wir erstmal die Aussicht auf später verschieben und schnurstracks ins Bergrestaurant stechen.
Die Bergstation erwartet Wanderer oder Skifahrer mit üppig Holz: Fächerartig schützt ein Brettervorhang die Gäste vor Wind und Wetter und öffnet den Zugang in das etwa 50 Meter lange Restaurant.
Das in Schweizer Fichtenholz gehaltene Interieur wirkt sehr edel, obwohl der Boden «nur» sägerau gefertigt ist.
Die eleganten Deckenleuchten sind an ihren individuellen Stromkabeln unglaublich akkurat abgehängt: Sie befinden sich alle auf exakt derselben Höhe!
Das Restaurant ist zweigeteilt in einen Self-Service Bereich und ein bedientes Restaurant. Dort speist man entweder im grossen Hauptraum oder in einer der Essnischen mit eigenem Fenster und Aussicht auf den Obertoggenburg.
Wenn nicht gerade dicker Nebel die Aussicht versperrt natürlich…
Das Schweizer Entrecôte schmeckt trotzdem hervorragend! Platz hat es in den Nischen übrigens je nach Gepäck für bis zu 8 Personen.
Frisch gestärkt machen wir uns dann doch noch auf die Erkundung des neuen architektonischen Meisterwerks.
Dass inzwischen der faustdicke Nebel ein Einsehen hatte und sich verzieht, machte die Sache nur noch spektakulärer: Auf betonierten Streifenfundamenten ruhend, erstreckt sich die langgezogene Sonnenterrasse über die gesamte Länge des Baukörpers.
Darüber verbindet ein bei Sonnenschein gleissendes Blechdach das neue Restaurantgebäude mit der alten Bergstation der Luftseilbahn.
Bei schönem Wetter geniessen Wanderer die Sonne auf der grossen Vortreppe und lauschen dem passenden Alphornkonzert…
Panoramarundweg und Blumenweg
Praktischerweise bietet sich auf dem Chäserrugg mit dem Rosenboden eine ausladende Hochebene an.
Mit einer Länge von nur 3 km und einer Höhendifferenz von 60 Metern ist der ausgeschilderte Blumenweg für einen leichten Verdauungsspaziergang wie gemacht.
Neben der angesprochenen Aussicht erspäht man nicht selten auch Steinböcke. Sie ruhen majestätisch auf Felsvorsprüngen und kratzen sich gelegentlich mit ihren Hörnern am Rücken. Spa für Fortgeschrittene sozusagen…
Wandern mit Mammut
Wie einleitend erwähnt, sind wir mit Mammut-Ausrüstung unterwegs, weil wir deren Wanderschuhe testen: Nach der (problemlosen) 20-Kilometer Wanderung von Sagogn zum Caumasee und zurück proben wir diesmal den Tragekomfort in der dünnen Höhenluft der Churfirsten und lassen es kilometermässig am unteren Ende der Belastungsgrenze bewenden…
Die Schuhe atmen also auch bei dünner Luft höchst bequem und lautlos vor sich hin!
Und wie man stilvoll vom Chäserrugg wieder runter kommt, zeigt Basejumper Jeb Corliss. Nachahmung nicht empfohlen!
4 Kommentare
Die Hölzerne Fassade ist sehr eindrucksvoll gestaltet. Gefällt mir echt gut :)
Und das Video motiviert mich fast mal wieder selber zu «springen» :D
Die Fassade ist in der Tat sehr gelungen! Aber das mit dem Sprung würde ich nochmal überdenken…
Super Bericht, das Gebäude sieht wunderschön aus und das Video vom Flug…ich bin froh man kann auch normal runter laufen.
Ja, noch bequemer als zu Fuss, geht es mit der Gondelbahn. Und fast so schnell wie im Flug…