Ganz weit hinten im Muotathal liegt das wildromantische Bisisthal. Von hier aus gelangt man auf die Glattalp – den oftmals kältesten Ort der Schweiz. Komm mit auf eine idyllische Kurzwanderung um den Glattalpsee im Kanton Schwyz!
- Distanz: 7,1 km
- Wanderzeit: ca. 2h (inkl. Picknick-Pause und Fotostopps)
- Auf-/Abstieg: 162 hm
- Schwierigkeit/Kondition: einfach T1
Anreise:
Mit dem Auto: Richtung Schwyz → Muotathal → Bisisthal → Sahli (Talstation Seilbahn)
Mit dem öV: Mit der SBB bis Schwyz, dann mit dem Postauto nach Muotathal Post und weiter ins Bisisthal Bis Endstation Sahli der Buslinie 506).
Die Seilbahn zur Glattalp fährt von hier ab ca. Mitte Mai bis Ende Oktober. Alle Informationen findest du hier: glattalp.ch.
Die Glattalp steht schon lange auf unserer Bucket List. Also um genau zu sein, auf der Bucket List von unserer Freundin Gabi. Aus irgendeinem Grund hat sie den Vorschlag schon mehrmals gebracht.
Vielleicht weil ihr das Muotatal schon letzten Herbst so gut gefallen hat, als wir die Rundwanderung um den idyllischen Waldisee gemacht haben (hier unser Wandertipp)? Vielleicht aber auch, weil sie von den Muotathaler Wetterfröschen so fasziniert ist?
Wir wissen es nicht genau. Wie auch immer – wir machen uns gemeinsam mit den Jungs auf den Weg ins Muotathal.
Glattalpbahn – das musst du wissen
Die Luftseilbahn Sahli-Glattalp hat nur eine kleine Gondel. Die hievt pro Fahrt lediglich 8 Personen in die Höhe. Bei einer Fahrzeit von knapp 8 Minuten pro Weg schafft sie bloss 32 Personen pro Stunde.
Aufgrund der begrenzten Transportkapazität machen wir uns am Morgen ziemlich früh auf den Weg nach Sahli. Als wir bei der Talstation der Glattalpbahn ankommen, sind wir überrascht: Wir hatten uns auf eine Wartezeit eingestellt. Stattdessen stehen kaum Leute in der Schlange.
Yeah! Es hat sich also gelohnt, früh aufzustehen!
Doch die Freude ist nur von kurzer Dauer: Als wir das Billet kaufen möchten, heisst es, dass wir in ca. 45 Minuten dran seien. Wir bekommen die Nummer 12 – für die 12. Fahrt an diesem Morgen. Ja bravo!
Wir überlgen uns kurz, ob wir die 750 Höhenmeter, die man anscheinend in 2,5 Stunden schafft, hochsteigen sollen. Wir hatten uns aber eigentlich auf einen gemütlichen und nicht allzu anstrengenden Tag eingestellt. Zudem wollen wir ja auch noch den See umrunden, was nochmals etwas mehr als 1,5 Stunden Wanderung bedeutet.
Wir bleiben bei Plan A und gönnen uns einen Cappuccino in der urchigen Bergwirtschaft Sahli-Alp nebenan. Wegen des Kaffees muss man da allerdings nicht hin, wir lassen die ungeniessbare Brühe nach dem zweiten Schluck stehen. Dass die Locals im Innenraum rauchen und uns anstarren, als kämen wir vom Mars, hilft der Sache nur bedingt.
Statt noch länger im Kaffee zu stochern, lassen wir uns vor der Beiz lieber von den Kühen und Pferden anstarren. Unsere Städter Walter und Alex knipsen mal wieder, als sähen sie das Nationalviech zum ersten Mal…
Rundwanderung um den Glattalpsee
Als die Luftseilbahnbetreiberin die Nummer 12 ausruft, eilen wir schnurstracks zur Bahn. Es geht los. In knapp 7,5 Minuten bringt uns die Luftseilbahn auf 1’896 m.ü.M.
Oben angekommen, staunen wir erst mal eine Runde. Die Hochebene, die steilen Bergflanken sowie die majestätischen Berge mit dem Höch Turm am Ende des Talkessels wirken extrem imposant.
Die Glattalp beheimatet zudem viele Flachmoore von nationaler Bedeutung. Es ist traumhaft schön!
Doch das Staunen geht weiter, als wir nach rund 15 Minuten den Bergsee erreichen. Nun geht es wieder los mit der Knipserei. Hier ein Foto, da eine Aufnahme – der See und die Bergspitzen, die sich im See spiegeln, wirken fantastisch!
Einmal mehr brauchen wir länger als die veranschlagte Zeit, weil wir einfach immer wieder stehen bleiben, geniessen und Fotos machen.
Wir empfehlen übrigens dem linken Seeufer entlang zu gehen (rechts, wenn man von der Seilbahn kommt): Von da hat man die (noch) schönere Aussicht auf den See und die umliegenden Glarner und Schwyzer Alpen als auf dem markierten Wanderweg.
Das Gebiet zwischen Klausen- und Pragelpass gilt übrigens als grösstes Karstgebiet der Schweiz. Daher sollte man vorsichtig sein, wenn man den Wanderweg verlässt.
Nach der Seeumrundung geht’s wieder zurück in Richtung Glattalpbahn.
Vorher geniessen wir jedoch noch ein wohlverdientes Mittagessen im Berggasthaus «Glatt-Alp».
Für die Rückfahrt gibt es leider kein «Reservationssystem», so dass man bei schönem Wetter schnell mal über eine Stunde anstehen muss. Zusammen mit der Wartezeit beim Aufstieg eignet sich die Glattalp nicht für Wochenenden bei schönem Wetter, dann wartet man einfach zu lang für die kurze, wenn auch schöne Wanderung.
Lösen lässt sich dieses Problem, indem man unterhalb des Höch Turm und des Ortstocks über den Pass nach Braunwald hinüberwandert, allenfalls mit einer Übernachtung im angeblich sehr schönen Berggasthaus Ortstockhaus.
Von dort gäbe es auch noch die sehr schöne Wanderung zum Oberblegisee (Link zu unserem Wandertipp).
Das wäre dann mal was Neues für die Bucket List…
Glattalp – einer der kältesten Orte der Schweiz
Die Glattalp gilt als einer der kältesten Orte der Schweiz. Im Winter werden hier oft Temperaturen um die -30 °Grad gemessen! Der Rekord wurde vor rund 30 Jahren gemessen: – 52,5 °Grad! Du meine Güte!…
Grund für die besonders kalten Temperaturen ist die Muldenlage der Glattalp und die Fallwinde der umliegenden Felswände. Je nach Wetterbedingungen bildet sich hier ein Kaltluftsee, wodurch die Temperatur sehr tief absinkt.
Ich bevorzuge auf jeden Fall die Sommerwanderung…