Das Toggenburg ist eine herrliche Wanderregion. Hier stehen mehrere abwechslungsreiche Wanderungen zur Auswahl. Eine davon ist die Wanderung zum Gräppelensee – mit Aussicht auf den Wildhuser Schafberg, den Alpstein und die imposanten Churfirsten.
Ich liebe Bergseen!
Bei meiner Recherche für eine Wanderung im Toggenburg entdecke ich die leichte, aber abwechslungsreiche Rundwanderung zum Gräppelensee.
Der idyllische Bergsee liegt auf 1’307 Metern über Meer, am Fusse des Lütispitz.
Die Bilder ziehen mich in ihren Bann! Da will ich hin – aber subito!


Gräppelensee mit Spiegelung des Wildhuser Schafbergs
Walter und ich packen den Rucksack und schnüren die Wanderschuhe. Zusammen mit unseren Wanderkollegen Gabi und Alex machen wir uns auf den Weg ins Toggenburg.
Wir parkieren unser Auto in Unterwasser, gleich vis-à-vis der Postauto Haltestelle.
Vom Dorfzentrum spaziert man in nur 10 Minuten zu den Thurwasserfällen – dem ersten Highlight dieser Wanderroute.


Wanderwegweiser zu den Thur-Wasserfällen in Alt St. Johann
Die Schlucht und die zweistufige, 23 Meter hohe Wasserkaskade ist beeindruckend!
Den Wasserfall kann man einerseits vom Bachbett, aber auch aus der Höhe beobachten: Über einen Stollen im Fels gelangt man in die Höhe, an den unmittelbaren Ursprung des Wasserfalls.


Auf dem Weg zu den Thurwasserfällen


Thurwasserfälle


Walter, Katja und Gabi geben alles für das beste Foto
Wir sind bereits ob diesem Naturschauspiel fasziniert. Die Wanderung hat sich nur schon deswegen gelohnt!
Oftmals ist ja bereits der Weg das Ziel… Aber wir wollen noch weiter zum ursprünglichen Ziel, dem Gräppelensee.
Rundwanderung zum Gräppelensee
Von den Thurfällen führt der Wanderweg den Chüeboden entlang bergauf. Dabei haben wir den majestätischen Säntis stets im Blickfeld.
Dass der Säntis auch im Winter ein begehrtes Ausflugsziel ist, haben wir in diesem Artikel beschrieben.
Nach einem Marsch auf der asphaltierten Chüebodenstrasse folgen wir dem Wegweiser Richtung Laui.
Ich drehe mich kurz um und entdecke einen weiteren herrlichen Ausblick – nämlich auf die Churfirsten.


Weg zum Chüeboden


Der Säntis im Blickfeld


Churfirsten vom Toggenburg aus gesehen


Posierende Kuh auf der Alpweide


Wanderung zum Gräppelensee
Wir erreichen den Chüeboden, eine Alpweide mit ein paar ziemlich eitlen Kühen. Weiter geht’s bergauf durch einen Wald.
Allmählich frage ich mich, wo der See wohl liegt? Ich werde doch nicht schon wieder enttäuscht? Letztes Jahr wollten wir nämlich den Sämtisersee im Alpstein erkunden.
Laut Bildern im Internet sollte der Sämtisersee ein herrliches Naturschauspiel bieten. Stattdessen fanden wir – aufgrund des sehr trockenen Sommers – eine bessere Pfütze vor. Hier geht’s zu unserem Sämtisersee-Bericht.


Der fast ausgetrocknete Sämtisersee
Aber dieses Jahr hat es doch immer wieder mal geregnet. Also bleibe ich zuversichtlich.
Bevor ich mir allzu viele Gedanken über die letztjährige Pfütze im Sämtisersee machen kann, erspähen wir den Gräppelensee.
Der Bergsee liegt idyllisch in einer langgezogenen Mulde, in einem geschützten Flachmoorgebiet.
Nun wird unser Schritt etwas schneller. Wir können es kaum erwarten, an den See zu gelangen.


Gräppelensee in Herbstfarben
Am Ostufer des Gräppelensees liegen zwei Grillplätze. Und rund um den See stehen einzelne Holzbänke. Wir haben Glück und können ein freies Bänkli für unsere Picknick-Pause ergattern.
Traumhaft schön!
Im See spiegelt sich die imposante Westflanke des Wildhauser Schafbergs.
Wir können uns kaum sattsehen und knipsen, was Handys und Kameras hergeben.
Gefühlte 50 Fotos später zieht ein Wolkenfeld auf und bildet sozusagen das Sahnehäubchen auf dem Bild.
Also machen wir die Fotos gleich nochmals!


Wildhauser Schafberg mit Sahnehäubchen


Walter, Alex, Katja und Gabi beim Gräppelensee
Übrigens – laut einer mysteriösen Sage soll sich am Gräppelensee ein verborgener Schatz befinden…
Wir haben diesen Schatz zwar nicht gefunden. Dafür wurden wir von Mutter Natur mit einer herrlichen Landschaft beschenkt. Was will man mehr?
Dankbar und einmal mehr glücklich und erfüllt ob dieses herrlichen Sonntagsausflugs in den Schweizer Bergen machen wir uns auf den Rückweg.
Ziemlich steil führt der Weg durch den Wald hinunter in Richtung Alt St. Johann.
Kurz vor dem Gubel entdecken wir noch einen herzigen Kiosk mit Getränken und Bienenhonig.
Der Honig ist mit einem Preis angeschrieben. Für die gekühlten Getränke und den Kaffee bezahlt man soviel, wie es einem wert ist.
Wo gibt’s denn sowas noch?


Kiosk in Gubel


Verpflegung Gubel mit kleinem Kiosk für Wanderer


Tschüss liebe Kuh – schön war’s bei euch im Toggenburg! Wir kommen wieder.
Informationen zur Wanderung zum Gräppelensee
Route: Unterwasser – Thurfälle – Chüeboden – Laui – Gräppelensee – Gubel – Halden – Unterwasser
Schwierigkeit: leicht (offiziell. Denn Länge und Abstieg sind schon noch happig)
Distanz: 12,9 km
Dauer: 4:15 h (5 Stunden inklusive Mittagspause und Fotostops)
Aufstieg: 526 hm
Abstieg: 535 hm
Parkplatz: Genügend Parkplätze stehen im Dorf oder bei der Talstation der Standseilbahn in Unterwasser zur Verfügung.
Im Winter bietet sich übrigens auch eine Wanderung zur Bergstation Gamplüt und Alp Fros an. Hier unser Wanderbericht.