Sardinien bietet zahlreiche Golfanlagen. Aber nur vier davon sind 18-Loch Golfplätze. Und angesichts der Hitze und Trockenheit der Jahre 2022 und 2023 ist die Bewässerung der Plätze offenbar eine grosse Herausforderung. Nur Pevero Golf im Norden der Insel überzeugt.
Auf unserer 2-wöchigen Sardinien-Rundreise von Norden über den Osten nach Süden nehmen Katja und ich uns drei der vier 18-Loch Golfplätze vor: Pevero Golf im Norden und Tanka Golf Villasimius und Is Molas Golfclub im Süden.
Is Arenas Golf & Country Club im Osten liegt diesmal leider nicht an unserer Reiseroute.
Pevero Golf – Top-Platz an der Costa Smeralda
30 Autominuten nördlich von Olbia liegt der Pevero Golf Club. Passend zur noblen Costa Smeralda ist auch der Golfplatz schön in die Landschaft gelegt.
Der berühmte Golfplatzarchitekt Robert Trent Jones hat sehr abwechslungsreiche Fairways gebaut mit einigen Herausforderungen. Nicht nur die üppige Natur stellt eine Ablenkung dar, auch die für die Gegend typischen Villen und Yachten sorgen für Hingucker.
Das Clubhaus ist sehr gediegen und das Essen schmeckt ausgezeichnet.
Nur die Garderoben wirken etwas veraltet.
Dafür aber sehr cool: Bei blinden Abschlägen zeigt eine Webcam, ob der vorherige Flight das Fairway schon verlassen hat und man abschlagen kann.
Die Greenfee von €100 – 170 plus Golfcart und Leihschläger ist angesichts der exklusiven Lage an der Costa Smeralda wohl angemessen. Zumal der Platz gut gepflegt ist und die gemieteten Golfschläger neu sind.
Ich spiele jedenfalls wie ein junger Gott und übertrumpfe Katja auf den letzten Metern ;-)
Hier meine weiteren Reisetipps für den Norden Sardiniens.
Tanka Golf Villasimius
Weniger prätentiös als an der Costa Smeralda geht es im Südosten Sardiniens in Tanka Golf Villasimius zu und her: Ein Clubhaus gibt es gar nicht erst und parkiert wird auf der gestampften Erde. Aber der Caddymaster ist sehr nett und der Golfcart schnell.
Tanka Golf ist hügeliger, als es von weitem den Anschein macht. Ein Golfcart ist also sehr zu empfehlen!
Die Fairways und Greens sind vergleichsweise gut gepflegt.
Die 18 Fairways von Golfplatzarchitekt Luigi Rota Caremoli sind unkonventionell und eigenwillig in die Landschaft gelegt. Mir behagen sie überhaupt nicht, oder allenfalls sind es auch die alten, harten Leihschläger. Auf jeden Fall liefere ich eine Runde zum Vergessen, Katja schlägt mich locker 8-(
Golf Club Is Molas
Is Molas hat wohl schon lange kein Wasser mehr gesehen und das Clubhaus ist in die Jahre gekommen. Die Leihschläger sind okay, aber wir erhalten ungefragt einen Rabatt auf die Greenfee, weil der Platz “etwas gelitten hätte”, so die Receptionistin.
“Etwas gelitten” entpuppt sich dann als Beschönigung gigantischen Ausmasses!
Die Fairways sind braun und hart wie Brot, die Bälle rollen ewig, meistens seitlich in die Gebüsche oder ins Out.
Immerhin kommt aufgrund der Farbe und des Staubes Safari-Feeling auf, nachdem Hirsche unseren Weg kreuzen…
Vom Spiel auf Is Molas raten wir ab, obwohl die Bahnen der Architekten Cotton, Pennink & Partners eigentlich abwechslungsreich angelegt wären.
Das Clubhaus ist in die Jahre gekommen, da wollten wir dann zum Abschluss nichts essen. Zumal ich nochmal haushoch verliere 8-(
Golftipps Sardinien
Angesichts der grossen Sommerhitze ist die Golfsaison auf den Frühling und Herbst zu beschränken. Bei unseren Golfrunden Anfang Oktober sind wir jedenfalls froh um den Golfcart und dessen schattenspendendes Dach.
Letztlich sind wir aber enttäuscht vom Golfangebot Sardiniens und raten eher zu Badeferien. Da hat die Destination viel mehr zu bieten!
Zum Golfen im Süden eignen sich Mallorca, Zypern, Portugal Centro, Portugals Algarve oder Griechenlands Costa Navarino viel besser (Links zu meinen Reviews).